Hildebrand Jakob (1833–1885)

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Portrait von Hildebrand Jakob (1833–1885)
Portrait von Jakob Hildebrand (1833–1885)

Vorname: Jakob
Nachname: Hildebrand
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 19. Juli 1833
Geburt­sort: Cham ZG
Todes­datum: 1. Februar 1885
Todes­ort: Cham ZG
Beruf: Landwirt, Gemeindeschreiber
Amt: Gemeinderat, Kirchenratspräsident, Kantonsrat, Kantonsratspräsident, Regierungsrat, Ständerat, Kantonsrichter
Religion: römisch-katholisch
Partei: Katholisch-Konservative Partei
VIAF: Kennung des Eintrags zur Person im „Virtual International Authority File (VIAF)“. 309645409
HLS: Kennung des Eintrags zur Person im „Historischen Lexikon der Schweiz (HLS)“. 004386
GND: Kennung des Eintrags zur Person in der „Gemeinsamen Normdatei (GND)“. 1054095256
Wikidata: Kennung des Eintrags zur Person bei „Wikidata“. Q96321900

Jakob Hildebrand stammte aus dem Chamer Weiler Bibersee und war ein Politiker, der es vom Gemeindeschreiber zum Landammann und Ständerat brachte. Politisch war er katholisch-konservativ und gehörte dem Lager der Ultramontanen an.




Stationen

1833 Jakob Vinzenz Hildebrand kommt am 19. Juli im Chamer Weiler Bibersee als Sohn von Johann Kaspar Hildebrand Grob (1798–1856) und Anna Maria Hildebrand zur Welt. Sein Vater war bereits Gemeinderat, Gemeindepräsident, Kantonsrat, Grossrat und Regierungsrat. Im nahen Niederwil besucht Jakob im Kaplanenhaus die Primarschule.

1847–1851 Hildebrand besucht das Kollegium in Schwyz und Schulen in Rouffach im Elsass, Rapperswil SG und in Einsiedeln, wo er Latein und Altgriechisch lernt. [1] Doch bricht er seine Ausbildung ab, weil er den elterlichen Hof in Bibersee übernehmen muss. Sein Vater ist erkrankt. «Zeit seines Lebens litt der Heimbefohlene unter seinem Bildungsmangel.» [2]

1856 Hildebrand wird Zuger Kantonsrichter (bis 1866). [3]

1859 Die Chamer wählen Hildebrand mit 26 Jahren und drei Monaten in den Kantonsrat (bis 1885). [4]

1860 Zudem wird Hildebrand auch noch Gemeindeschreiber von Cham (bis 1866). [5] «Jahrelang versah er diese Stelle trotz dem weiten Wege, welchen er von Bibersee zu den Gemeinderaths-Sitzungen nach Cham zu passieren hatte.» [6]

1861 Hildebrand ist Mitglied der Schulkommission (bis 1872).

1863 Jakob Hildebrand verlässt Bibersee. Er heiratet Maria Verena Bütler, die Tochter von Hauptmann Bernhard Bütler von Cham, die aber jung stirbt. Darauf heiratet er deren Schwester Katharina Bütler (genannt «Nanette», 1840–1924). Katharina bringt drei Söhne und eine Tochter zur Welt. [7] Gemeindeschreiber Hildebrand lässt das Wohnhaus Luzernerstrasse 23 an der Ecke Bahnhofstrasse/ Hünenbergerstrasse erstellen. [8] Ein Jahr später wird der Bahnhof Cham eröffnet, so dass sich die Lage bald als vorteilhaft erweist.

1866 Hildebrand wird in den Regierungsrat gewählt. Er übernimmt das Justiz- und Polizeidepartement. [9]

1867 Hildebrand demissioniert als Gemeindeschreiber und Kantonsrichter; neu ist er nicht nur Regierungsrat, sondern auch noch Chamer Gemeinderat (bis 1879). Er ist also gleichzeitig in der gemeindlichen und der kantonalen Exekutive sowie in der kantonalen Legislative tätig. [10]

1871 Die Zuger wählen Hildebrand auch noch in den Ständerat (bis 1885). [11] Neben dem umstrittenen Baarer Oswald Dossenbach (1824–1883) ist Hildebrand der Führer der Zuger Ultramontanen.

1873 Hildebrand wird zudem Teilhaber der Creditanstalt Zug.

1874 Der Vielbeschäftigte wird Kirchenratspräsident von Cham-Hünenberg und Präsident des Zuger Kantonsrats. [12]

1877 Jakob Hildebrand wird Präsident der Schulkommission Cham (bis 1884). [13]

1880 Hildebrand wird zum Landammann gewählt. In der kantonalen Politik ist Hildebrand der erste Vertreter der ehemaligen Vogteien in den höchsten Staatsämtern. [14]

1883 Als Justiz- und Polizeidirektor reorganisiert Hildebrand Polizei und Strafvollzug und baut die erste kantonale Strafanstalt an der Aa in Zug.

1883–1885 Neben seiner politischen Tätigkeit führt Hildebrand als Direktor auch noch die Creditanstalt in Zug.

1885 Hildebrand stirbt im 52. Lebensjahr am 1. Februar in Cham. Drei Tage später wird er beerdigt. [15] In vier Ausgaben der Neuen Zuger Zeitung erscheint ein umfangreicher Nachruf. [16]


Einzelnachweise

  1. Neue Zuger Zeitung, 11.02.1885
  2. Matter, Gerhard, Der Kanton Zug auf dem Weg zu seiner Verfassung von 1876, Zug 1985, S. 113f.
  3. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  4. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  5. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  6. Neue Zuger Zeitung, 11.02.1885
  7. Neue Zuger Zeitung, 11.02.1885
  8. Staatsarchiv Zug, G 617.6.1, Assekuranzregister Cham, 1. Generation (1813–1868)
  9. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  10. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  11. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  12. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  13. Neue Zuger Zeitung, 11.02.1885
  14. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  15. Zuger Neujahrsblatt, Chronik 04.02.1885
  16. Neue Zuger Zeitung, 11.02.1885, 14.02.1885, 18.02.1885, 21.02.1885