Henggeler Mathias (1859–1916)

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Vorname: Mathias
Nachname: Henggeler
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 10. September 1859
Geburt­sort: Cham ZG
Todes­datum: 10. Juli 1916
Todes­ort: Cham ZG
Beruf: Landwirt, Schmied
Amt: Gemeinderat, Kantonsrat
Religion: römisch-katholisch
Partei: Freisinnig-Demokratische Partei FDP

Mathias Henggeler war ein Chamer Schmied, Bauleiter, Landwirt und Politiker. Er lebte in Lindencham.




Inserat von Mathias Henggeler, erschienen 1910 im Katalog der 1. kantonalen Industrie- und Gewerbeausstellung, Zug
Das stattliche Dreifamilienhaus der Schmitte in Lindencham


Stationen

1859 Mathias kommt am 10. September in Lindencham als Sohn von Schmiedmeister Jakob (1797–1882) und Barbara Henggeler-Dogwiler zur Welt. Sein Vater stammt aus Oberägeri, seine Mutter aus Cham. Die Primar- und Sekundarschule besucht er in Cham. Sein Vater betreibt die Schmiede in Lindencham, daneben auch Landwirtschaft. Mathias lernt beides bei seinem Vater. [1] Henggeler heiratet Katharina Portmann.

1879 Henggeler, gerade mal 20-jährig, übernimmt das väterliche Geschäft auf eigene Rechnung. Die Schmiede Lindencham liegt an der Ecke Sinserstrasse/ Untermühlestrasse.

1890 Per Zeitungsinserat wirbt Henggeler für die Anfertigung von Kochherden, "Cylinderöfen", Brenn- und Waschherden, eiserne Brunnentröge, Eisengeländer und Beschläge, Ofenrohre sowie Kamin- und Russtüren. [2]

1895 Henggeler wird in den Gemeinderat gewählt. [3] Er vertritt dort die Freisinnige Partei. Im Gemeinderat ist er zuständig für die Feuerwehr. Als Betreiber der Schmiede von Lindencham entwirft er häufig auch Wasserleitungen und sanitäre Installationen.

1897 Mathias Henggeler wird nun auch noch Kantonsrat, allerdings zunächst nur für zwei Jahre. [4] Henggeler wird nicht gewählt, sondern er rückt für den demissionierenden Jakob Schwerzmann (1845–1924) nach. [5]

1900 Henggeler vermietet aus «Gesundheitsgründen» seine Schmiede an Parteikollege Johann Rey-Unternährer (1877–1934). Er nennt sich «Installateur» und verkauft Beleuchtungsanlagen mit Acetylengas. [6]

1906 Mathias Henggeler zieht von Lindencham in den Ortsteil Städtli und erbaut die Liegenschaft an der Ecke Zugerstrasse/Adelheid-Page-Strasse (damals Schlossstrasse). [7]

1907 Nun verkauft Henggeler die Schmiede seinem Mieter Rey.

1908 Henggeler tritt aus Gemeinderat zurück. Er wird vom Regierungsrat zum Mitglied der Liegenschafts-Schatzungskommission berufen und übernimmt sogar deren Präsidium. Henggeler wird auch Verwaltungsrat der Wasserwerke Zug AG, in dem er als Vertreter von Cham «nach Möglichkeit die Interessen der Gemeinde Cham wahrte und sich auch sehr bemühte, den Anschluss der bis anhin nicht mit genügend Wasser versorgten Gemeinde-Gebiete an das Wasserleitungsnetz zu ermöglichen.»

1909 Henggeler lässt sich nochmals in den Kantonsrat wählen (bis 1910). Gleichzeitig wird er Ersatzrichter am Obergericht (bis zu seinem Tod 1916). [8]

1910 Installateur Henggeler bietet an der kantonalen Industrie- und Gewerbeausstellung in Zug folgende Produkte an: «Emailwanne für Fliesenvermauerung, Wannenbatterie, Gasautomat, Waschtoilette aus Gusseisen, Bidet, Spiegel mit Garnituren, Medizinschrank, Klosettanlagen, Heizkörper, Marmortablar». [9] Henggeler versteuert ein Vermögen von 16'300 Franken und ein Einkommen von 1500 Franken. [10]

1911 Mathias Henggeler erstellt das herrschaftliche Haus an der Sinserstrasse 21. [11] Henggeler ist damals 52 Jahre alt, Schmied, Landwirt, Installateur, Kantonsrat und ehemaliger Gemeinderat.

1912 Mathias Henggeler übernimmt mit Bauunternehmer Hans Miesch (1880–1941) das Haus Merkur am Kirchenplatz.

1913 Das Haus Merkur geht in den alleinigen Besitz von Henggeler über – der vormalige Miteigentümer Hans Miesch geht im gleichen Jahr in Konkurs. Die Villa an der Sinserstrasse 21 verkauft Henggeler an die Papierfabrik Cham. [12]

1916 Henggeler stirbt am 7. Oktober im Alter von 57 Jahren.


Einzelnachweise

  1. Alle Angaben gemäss Zuger Volksblatt, 11.10.1916
  2. Neue Zuger Zeitung, 11.10.1890
  3. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  4. Zuger Volksblatt, 24.04.1897
  5. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  6. Zuger Volksblatt, 08.12.1900
  7. Amt für Denkmalpflege und Archäologie, Inventar der schützenswerten Denkmäler, Datenblatt Adelheid-Page-Strasse 1 [Stand: 12.07.2018]
  8. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  9. Katalog für die 1. kantonale Industrie-, Gewerbe- und Landwirtschafts-Ausstellung in Zug 1910, Zug 1910, S. 45
  10. Steuerregister des Kantons Zug 1910, S. 105
  11. Staatsarchiv Zug, G 617.6.3, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 2. Band
  12. Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 2. Band