Sinserstrasse 21

Aus Chamapedia

Haus Sinserstrasse 21, im Vordergrund Paul Weber-Schulz (1907–1995), zweiter reformierter Pfarrer von Cham von 1931 bis 1938, mit Ehefrau, 1934
Sinserstrasse 21, Ansicht Nord-Ost, 11.07.2023
Sinserstrasse 21, Ansicht Ost, 11.07.2023
Sinserstrasse 21, Ansicht Süd-Ost, 11.07.2023

Das Zweifamilienhaus an der Sinserstrasse stammt von 1911 und wurde von einem Schmied erbaut. Bald war es der Wohnsitz leitender Papierfabrik-Angestellten, dann ab 1933 das Pfarrhaus der Chamer Reformierten.


Chronologie

1911 Die Liegenschaft wird von Mathias Henggeler (1859–1916) erstellt. [1] Henggeler ist damals 52 Jahre alt, Schmied, Landwirt, Installateur, Kantonsrat und ehemaliger Gemeinderat. Zudem wirkt er bei verschiedenen Immobiliengeschäften in Cham mit.

1913 Bereits zwei Jahre nach der Erstellung verkauft Henggeler die Villa der Papierfabrik Cham. [2]

1933 Die Papierfabrik verkauft die Liegenschaft der Protestantischen Kirchgemeinde des Kantons Zug. [3] Seit 1915 steht die reformierte Kirche auf der gegenüberliegenden Seite der Sinserstrasse. Der Preis für die Liegenschaft ist freundschaftlich tief – in den Akten ist von einem «Preis unter Brüdern» die Rede. [4] Der erste reformierte Pfarrer, der im Haus wohnt und arbeitet, ist Paul Weber-Schulz (1907–1995). Er bleibt in Cham bis 1938. [5]

1962 Die Liegenschaft wird renoviert. [6]

1972 Die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Zug und die Papierfabrik Cham sind Miteigentümer zu 50 Prozent. [7]

2004 Die Liegenschaft wird einer Renovation unterzogen. [8]

2023 Das Haus Sinserstrasse 21 gehört der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde des Kantons Zug. [9]


Würdigung

Der Kunsthistoriker und ehemalige Denkmalpfleger Josef Grünenfelder beschreibt das Gebäude so: «Zweigeschossiges Haus in Formen von Neuklassizismus und Neubarock unter hohem Walmdach mit Aufschieblingen. Die Strassenfassade asymmetrisch gegliedert mit risalitartig hervorstehendem Erker auf stichbogigem Grundriss und in das kompakte Volumen eingeschnittener, ursprünglich farbig verglaster und durch ornamentierte Holzverkleidung von der Fassade abgesetzter Veranda im Obergeschoss.» [10]


Aktueller Kartenausschnitt

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Einzelnachweise

  1. Staatsarchiv Zug, G 617.6.3, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 2. Band
  2. Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 2. Band
  3. Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 2. Band
  4. Doggweiler, Robert / Kuhn, Wilhelm, Geschichte der Protestantischen Kirchgemeinde des Kantons Zug, Zug 1963, S. 65
  5. Zuger Neujahrsblatt 1933, Chronik 22.11.1931
  6. Grünenfelder, Josef, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Neue Ausgabe, Bd. 2, Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug, Bern 2006, S. 140
  7. Staatsarchiv Zug, G 617.6.7, Assekuranzregister Cham, 4. Generation (1960–1990), 2. Band
  8. Vgl. Anmerkung 6 (Grünenfelder), S. 140
  9. www.zugmap.ch, Eintrag Grundstücknummer 139; Grundbuchfläche: 763 m²; Gebäude: 139 m²; Gartenanlage: 624 m² [Stand: 23.08.2023]
  10. Vgl. Anmerkung 6 (Grünenfelder), S. 140