Gretener Mathias (1818–1898)

Aus Chamapedia

Portrait fehlt

Es ist kein Portrait dieser Person verfügbar.

Vorname: Mathias
Nachname: Gretener
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 25. September 1918
Geburt­sort: Cham ZG
Todes­datum: 7. Oktober 1898
Todes­ort: Cham ZG
Beruf: Lehrer, Gemeindeschreiber, Wirt
Amt: Gemeinderat, Kantonsrat, Friedensrichter
Religion: römisch-katholisch
Partei: Freisinnig-Demokratische Partei FDP

Mathias Gretener war ein Chamer Lehrer, Händler, Gastwirt, Friedensrichter, Gemeinderat, Gemeindeschreiber und Kantonsrat der Freisinnigen.




Stationen

1818 Mathias Gretener kommt am 25. September zur Welt. Er ist das jüngste von 14 Kindern von Maria Anna und Alois Gretener-Grob. Seine Eltern führen den Bauernhof Spiess im Ortsteil Städtli. [1] Mathias’ Bruder Alois (1803–1889) wird Vizegemeindepräsident, Oberrichter und Landrat. Drei Schwestern treten in den geistlichen Stand ein. Seine Schwester Vinzentia (1820–1862) ist eine der beiden Gründerinnen des Benediktinerinnenklosters Maria Rickenbach in Niederrickenbach NW. Mathias besucht die private Lateinschule von Kaplan Franz Josef Hürlimann (1797–1861) in Cham, danach das Lehrerseminar in Ellwangen, Baden-Württemberg.

1834 Im Alter von 16 (!) Jahren übernimmt Gretener die Gesamtschule von Rumentikon im Hungeli. Eine Zeitlang betreibt er auch das Gasthaus «Sternen» in Rumentikon. [2]

1846 «Dem geweckten, lebhaften Manne behagt jedoch die dumpfe Schulstube auf die Dauer nicht. Die bewegte Zeit der Freischarenzüge und des Sonderbunds riss den für die freiheitlichen Ideen stetsfort begeisterten Mann in die Politik.» [3] Gretener stellt sich entschieden gegen die Bestrebungen des Sonderbunds. Die Gemeinden Cham und Hünenberg stehen eher auf der liberalen Seite und stellen sich gegen den konservativen Sonderbund und den Rest des Kantons.

1847 Nach dem Ende des Sonderbunds bekommt Gretener das Amt des Weibels. Weiter übernimmt Gretener auch noch «ein ausgedehntes Tuch- und Spezereigeschäft, das er noch bedeutend vergrösserte». [4] Später handelt er auch noch mit Dünger. [5]

1848 Die neue Zuger Verfassung schafft die Voraussetzung für gemeindlich wirkende Friedensrichter. Mathias Gretener übernimmt als Erster dieses Amt: «Sein Geschick, die streitenden Partien zu einem Vergleich zu bringen und zu versöhnen, wurde auch ausser der Gemeinde Cham gewürdigt, denn wenn irgend in einer Thalgemeinde ein Friedensrichter in seiner Gemeinde nicht selbst funktionieren konnte, so wurde die Angelegenheit dem Friedensrichter Gretener von Cham zum Auftrage zugewiesen.» [6]

1850 Gretener wird Gemeindeschreiber von Cham (bis 1860). [7] Im gleichen Jahr kommt sein Sohn Adolf (1850–1924) zur Welt, der es zum Generaldirektor der Anglo-Swiss Condensed Milk Company und zum Obergerichtspräsidenten bringt. [8]

1861 Der Chamer Gemeinderat bestellt eine neue Schulkommission und entsendet ihren Gemeinderat Gretener dorthin. [9]

1862 Die Chamer wählen Mathias Gretener in den Kantonsrat (bis 1871). [10]

1875 Als bei der Güterausscheidung zwischen der Bürger- und der Einwohnergemeinde das «Neuhaus» der Bürgergemeinde zugesprochen wird, kritisiert Gretener diesen Entscheid und rekurriert zusammen mit Papieripatron Heinrich Vogel-Saluzzi und Mitunterzeichnern gegen diese Zuteilung. [11]

1894 Gretener tritt sein Geschäft für Düngemittel an Alt Gemeinderat Damian Staub (1868–1939) ab. [12]

1898 Die Einwohnergemeinde ehrt Mathias Gretener am 3. April für sein 50-jähriges Amtsjubiläum als Friedensrichter. [13] Der Geehrte stirbt am 7. Oktober im Alter von 80 Jahren. [14]


Privates

Mathias Gretener wird in den Akten stets «Friedensrichter Gretener» genannt, was aufgrund seiner langen Amtsdauer nicht erstaunt. Zudem war Gretener Jäger und Schütze, Aktivmitglied der Musikgesellschaft Cham und spielte gerne Schach.


Einzelnachweise

  1. Zuger Volksblatt, 11.10.1898
  2. Zuger Nachrichten, 11.10.1898
  3. Zuger Volksblatt, 11.10.1898
  4. Zuger Volksblatt, 11.10.1898
  5. Zuger Nachrichten, 11.10.1898
  6. Zuger Volksblatt, 11.10.1898
  7. Gruber, Eugen et al., Geschichte von Cham, Bd. 2, Cham 1962, S. 309
  8. Zuger Volksblatt, 29.01.1924
  9. Vgl. Anmerkung 7 (Gruber et al.), S. 190
  10. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  11. Neue Zuger Zeitung, 28. Juli 1877
  12. Zuger Nachrichten, 17.03.1894
  13. Zuger Volksblatt, 11.10.1898
  14. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]