Luzernerstrasse 10 «Widmer-Haus»

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Das Kleidergeschäft vor dem Umbau. Marie Widmer (1881–1967)steht vor dem Eingang, undatiert (um 1933)
Im Vordergrund die Liegenschaft Luzernerstrasse 10, das Haus Widmer
Blick vom Kirchturm auf die Luzernerstrasse mit dem Haus Widmer, im Hintergrund das damalige Gemeindehaus
Die Luzernerstrasse 10, undatiert (um 1993)
«Total-Ausverkauf»: Nachtaufnahme, undatiert (um 1995)
Rückseite der Liegenschaft Luzernerstrasse 10 gegen den Gemeindehausplatz hin, undatiert (um 1995)

1883 entstanden die Gebäude Luzernerstrasse 10, 12 und 14. Heute steht nur noch die Liegenschaft Luzernerstrasse 14. Bis zum Abbruch 1996 befand sich das Kleidergeschäft Widmer im Haus Luzernerstrasse 10.


Chronologie

1883 Das Haus (Ass.-Nr. 239a) an der Luzernerstrasse wird von Josef Baumgartner-Meyer und den Gebrüdern Jakob und Leonz Baumgartner erstellt. [1] Die Gebäude Luzernerstrasse 10, 12 und 14 bilden gestalterisch eine Einheit.

1886 Die Baumgartner gehen in den Konkurs. [2]

1893 Anna (1854–1925) und Cyrill Widmer-Oehen (1841–1927) übernehmen am 14. Juli die Liegenschaft. [3] Sie eröffnen an der Luzernerstrasse 10 ihr Kleidergeschäft. Zeitweilig führen deren Kinder Marie Widmer (1881–1967), Gottfried Widmer-Baumgartner (1879–1935) und Roman Widmer-Frey (1883–1946) als «Geschwister Widmer» den Laden, der sich zum Modegeschäft entwickelt. [4]

1933 Das Kleidergeschäft bekommt eine Zentralheizung und wird umgebaut. [5] Gottfried und Roman Widmer besitzen die Liegenschaft gemeinsam. [6]

1945 Die Liegenschaft gehört den Erben von Gottfried Widmer und der Witwe Josy Widmer-Frey (1885–1970). [7]

1959 Ein Geräte- und Veloschopf (Ass.-Nr. 239b) wird gebaut. [8]

1977 Cyrill Widmer-Ritter (1918–2006) ist nun alleiniger Besitzer der Liegenschaft. [9]

1995 Das Kleiderladen Widmer schliesst nach 125 Jahren. [10]

1996 Die Einwohnergemeinde übernimmt das Grundstück. Für den Bau des neuen Gemeindezentrums Mandelhof werden die Gebäude Luzernerstrasse 10 und Luzernerstrasse 12 abgerissen. Das Restaurant Kreuz an der Luzernerstrasse 14 bleibt als letztes Haus der Reihe erhalten.


Anekdote

Die Einfassung des Ladengeschosses mit Marmor hat eine besondere Geschichte: Ein Kunde aus dem Tessin konnte seine aufgelaufenen Rechnungen bei Widmers nicht bezahlen – deshalb lieferte er den Marmor und seine Schulden waren damit getilgt. [11]


Bildergalerien

Innenansichten, um 1995


Der Abbruch des Widmer-Hauses am 4. April 1996


Einzelnachweise

  1. Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
  2. Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
  3. Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
  4. Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 2. Band
  5. Zuger Nachrichten, 09.11.1995
  6. Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 2. Band
  7. Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 2. Band
  8. Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 2. Band
  9. Staatsarchiv Zug, G 617.6.7, Assekuranzregister Cham, 4. Generation (1960–1990), 1. Band
  10. Zuger Nachrichten, 09.11.1995
  11. Freundliche Mitteilung von Marie-Theres Widmer, Cham, 20.04.2021