Vogel Richard (1870–1950)

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Portrait von Vogel Richard (1870–1950)
Portrait von Richard Vogel, Oberst der Kavallerie in der Schweizer Armee

Vorname: Richard
Nachname: Vogel
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 5. September 1870
Geburt­sort: Cham ZG
Todes­datum: 15. Dezember 1950
Todes­ort: Cham ZG
Beruf: Berufsmilitär
Religion: evangelisch-reformiert
VIAF: Kennung des Eintrags zur Person im „Virtual International Authority File (VIAF)“. 36144928028854341442
HLS: Kennung des Eintrags zur Person im „Historischen Lexikon der Schweiz (HLS)“. 024374
GND: Kennung des Eintrags zur Person in der „Gemeinsamen Normdatei (GND)“. 1079569154

Richard Vogel stammte aus der Besitzerfamilie der Papierfabrik Cham, war Oberst der Kavallerie, zeigte seine Begabung in der Landschaftsarchitektur und bewohnte den alten Raben sowie die Villa Solitude auf der Täubmatt am Zugersee. Vogel gilt zudem als Pionier des Fussball-, Ruder- und Reitsports.



Richard Vogel mit seiner Nichte Alice Vogel (1881–1944), 1902
Oberst Richard Vogel, im Garten der Villa Solitude, undatiert (nach 1940)
Richard Vogel (1870–1950)


Stationen

1870 Richard Vogel kommt am 5. September als Sohn der Papierindustriellen Carolina (1825–1902) und Heinrich Vogel-Saluzzi (1822–1893) in Cham zur Welt. [1]

1891 Nach Studien an der ETH Zürich wirkt Vogel als Kavallerie-Instruktor der Schweizer Armee (bis 1913). [2]

1893 Seit diesem Jahr lässt Oberst Vogel die Parkanlage der Täubmatt Schritt für Schritt umgestalten. Er lässt sich von führenden Gartenplanern jener Zeit beraten, etwa von Gartenarchitekt Evariste Mertens (1846–1907) aus Zürich oder von Adolf Vivell (1878–1959) aus Olten. [3]

1895/1996 Vogel wird nach Karlsruhe abkommandiert; er wirkt dort im ersten Leibdragoner-Regiment Nr. 20. [4]

1902 Vogel wird zum Generalstabsoffizier befördert. [5]

1904/1905 Vogel wird Mitglied der schweizerischen Militärmission bei der japanischen Armee im Krieg gegen Russland in der Mandschurei. [6]

1907 Vogel wohnt im «Alten Raben» an der Luzernerstrasse 40. Er lässt durch Baumeister und Architekt Hans Miesch (1880–1941) das «Bründlerhaus» an der Luzernerstrasse 45 erstellen. Miesch verwendet dazu einen vorhandenen Scheunenbau von 1854 und überstülpt diesem einen kleinen, reizvollen Heimatstilbau. Im Häuschen wohnt Heinrich Bründler, der spätere Betreuer der Vogel’schen Liegenschaft am See (Das Bründlerhaus wird 2016 ab- und im Park der Villa Solitude wieder aufgebaut). [7]

1910 Vogel wird zum Oberstleutnant befördert.

1912 Vogel kauft das westlich angrenzende Gelände zur Täubmatt am Zugersee, um darauf später Villa und Bootshaus erstellen zu lassen. [8]

1913 Vogel ist Waffenchef der Kavallerie. [9] In Cham nimmt er wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung der neu zu erstellenden Reformierten Kirche. Vogel «beriet den Architekten und die Bauherrschaft in künstlerischer und stilistischer Hinsicht». [10]

1914 Vogel, mittlerweile im Rang eines Oberst, wirkt als Kommandant einer Kavalleriedivision. [11]

1930 Oberst Vogel erhält das Ehrenbürgerrecht von Cham. [12] Er gestaltet die Parkanlage der Villa Hammer um, in der seine Nichte Emilie «Emy» Naville (1885–1981) mit ihrem Mann Robert (1884–1970) wohnt. [13] Vogel perfektioniert dabei den Englischen Garten und räumt mit den französischen Elementen auf.

1934/1935 Vogel realisiert seinen malerischen Alterssitz direkt am Zugersee: Nach Ideen des Bauherrn und aufgrund von Plänen des Architekten Henry Berthold von Fischer (1861–1949) entsteht ein neubarocker Landsitz, die Villa Solitude. Vorbild ist das Schlösschen Ursellen bei Konolfingen BE. [14]

1937 Vogel ist Verwaltungsrat der Papierfabrik Cham. Er hält die Jubiläumsansprache am 22. Mai. [15]

1950 Richard Vogel stirbt am 15. Dezember im Alter von 80 Jahren in Cham. [16]


Einzelnachweise

  1. Aschwanden, Paul, Richard Vogel, in: Der Geschichtsfreund 104, 1951, S. 280
  2. Müller-Grieshaber, Peter, «Vogel, Richard», in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.05.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/024374/2013-05-22/ [Stand: 06.07.2022]
  3. Grünenfelder, Josef, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Neue Ausgabe, Bd. 2, Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug, Bern 2006, S. 143
  4. Vgl. Anmerkung 1 (Aschwanden), S. 280
  5. Müller-Grieshaber, Peter, «Vogel, Richard», in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.05.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/024374/2013-05-22/ [Stand: 06.07.2022]
  6. Vgl. Anmerkung 1 (Aschwanden), S. 280
  7. Vgl. Anmerkung 1 (Aschwanden), S. 280. Vgl. Anmerkung 2 (Grünenfelder), S. 130
  8. Vgl. Anmerkung 3 (Grünenfelder), S. 141
  9. Vgl. Anmerkung 1 (Aschwanden), S. 280
  10. Vgl. Anmerkung 3 (Grünenfelder), S. 102
  11. Zuger Neujahrsblatt 1953, Chronik 15.12.1950
  12. Steiner, Hermann et al., Vom Städtli zur Stadt Cham. Geschichte und Geschichten einer Zuger Gemeinde, Cham 1995, S. 329
  13. Zurfluh, Christoph, Hammer, von der «Chupferstrecki» 1690 bis zur «Ära Lüdi» 2014, Cham und Muri 2014, S. 75
  14. Vgl. Anmerkung 3 (Grünenfelder), S. 141f.
  15. Vogel, Richard Heinrich, Aus der Geschichte der Papierfabrik Cham, Separatdruck aus: Zuger Volksblatt, Nr. 69/1937
  16. Zuger Neujahrsblatt 1953, Chronik 15.12.1950