Kirchbüel, Quartier

Aus Chamapedia

Das Quartier Kirchbüel, undatiert (um 1920)
Das Haus Doswald von hinten, vom Zündhölzliberg her
Das Kirchbüel-Quartier, aufgenommen vom Kirchturm, von Süden nach Norden (Poststempel vom 04.11.1935)

Das Quartier in leicht erhöhter Lage rund um die Pfarrkirche St. Jakob heisst Kirchbüel. Es war einer der beiden Chamer Siedlungskerne und wird im Osten durch die Lorze begrenzt.


Chronologie

1370 Neben der Burg von St. Andreas werden die Dörfer «ze Kilchbül, ze Ennikon, ze beden Kame, ze Rumoltikon und ze Bybersee» erwähnt. [1]

1412 Gleich zweimal wird in Urkunden «Kilchbül» genannt. [2]

1480/1500 Conrad Müller besitzt eine «husmatten ... ze kilchbül gelegen, da der kilchweg von hünnenberg dur gat.»

1633 Die Gemeindeleute im Kirchbühl erscheinen in einem Rechtsstreit in den Zuger Stadtratsprotokollen. [3]

1703 In den Hypothekenbücher kommt ein «hauß garten undt hauff landt uff dem Kilchspüel» vor. [4]

1737 Das Kirchbüelquartier wird in einer Reihe von «gmeinden» genannt: «die gmeinden hünnenberg, Stättle, Kilchspüohl [und] Ennickhen» [5]

1781 Nach der Volkszählung von Pfarrer Josef Martin Spillmann (1748–1827) zählt die Nachbarschaft insgesamt 126 Einwohner (87 Erwachsene, 39 Minderjährige; 118 Ansässige, 8 Fremde) und 16 Stuben (bewohnte Liegenschaften). [6]

1850 Gemäss der ersten eidgenössischen Volkszählung leben in der Nachbarschaft 257 Personen in 39 Haushalten und 24 Liegenschaften (das Armen- und Waisenhaus bildet einen Haushalt mit 39 Personen). [7]


Namensgebung

Der Name Kirchbüel bezieht sich auf die Pfarrkirche St. Jakob und reicht möglicherweise sogar bis ins frühe Mittelalter (7. oder 8. Jahrhundert?) zurück. Der zweite Wortteil «Büel» bedeutet Anhöhe, Hügel. [8]


Dokumente

Quartierbeschrieb der Einwohnergemeinde Cham, Juli 2003


Aktueller Kartenausschnitt

Die Karte wird geladen …



Einzelnachweise

  1. Urkundenbuch von Stadt und Amt Zug vom Eintritt in den Bund bis zum Ausgang des Mittelalters 1352–1528, 2 Bde., Zug 1952–1964. UBZG I, Nr. 110, S. 53–55
  2. Urkundenbuch von Stadt und Amt Zug vom Eintritt in den Bund bis zum Ausgang des Mittelalters 1352–1528, 2 Bde., Zug 1952–1964. UBZG, Nr. 509 und Nr. 1412
  3. Bürgerarchiv Zug, A 39.27.2.1073, Ratsprotokolle der Stadt Zug 1631–1634, fol. 80r (02.04.1633)
  4. Staatsarchiv Zug, A 107.6, Hypothekenbücher, S. 519
  5. Bürgerarchiv Zug, A 39.26.25b.365, Ratsprotokolle der Stadt Zug 1736–1738, fol. 150v (04.05.1737)
  6. Pfarrarchiv / Kirchgemeindearchiv Cham, A 1/21
  7. Glauser, Thomas / Hoppe, Peter / Schelbert Urspeter, 12 Bevölkerungsporträts: eine Auswertung der Volkszählung von 1850, in: Der Kanton Zug zwischen 1798 und 1850, Bd. 2, Zug 1998, S. 115
  8. Dittli, Beat, Zuger Ortsnamen. Lexikon der Siedlungs-, Flur- und Gewässernamen im Kanton Zug. Lokalisierung, Deutung, Geschichten, Zug 2007, Bd. 1, S. 404