Luzernerstrasse 11 «Villa Ritter»

Aus Chamapedia
Die «Villa Ritter» an der Luzernerstrasse 11 mit dem «Glöggliturm», im Hintergrund die Luzernerstrasse 9 und das Gasthaus Ritter, undatiert (1950er Jahre)
Gemeindehausplatz, im Hintergrund links die «Villa Ritter», 04.04.1996

Die Villa Ritter war ein herrschaftliches Gebäude an der Luzernerstrasse 11. Sie stand von 1902 bis 2001, beherbergte Wohnräume, eine Arztpraxis, aber zeitweilig auch das Telegrafenbüro und die Telefonzentrale Chams.


Chronologie

1902 Bau der Liegenschaft durch die Geschwister Villiger mit Gestaltungselementen der Neugotik und des Heimatstils an der Luzernerstrasse, und zwar «nach dem Muster einer vorstädtischen Villa mit Garten». [1]

1907 Das Chamer Telegrafenbüro kommt in die Villa an der Luzernerstrasse 11.

1919 Der Chamer Arzt Heinrich Ritter (1878–1949) kauft das Gebäude und verlegt seine Wohnung und die Arztpraxis hierher. [2]

1925 Die Chamer Telefonzentrale wird im Haus installiert.

1950 Nach dem Tod von Heinrich Ritter geht die Liegenschaft an Elise Held-Ritter über. [3]

1967 Von den Erben von Elise Held-Ritter geht die Liegenschaft von Dr. med. dent. Heinz Ritter (1917–1994) über. [4]

2001 Die «Villa Ritter» wird abgebrochen. An der Luzernerstrasse 9 und 11 entsteht ein neues Wohn- und Geschäftshaus. [5]


Hausname

Das Haus an der Luzernerstrasse 11 in Cham hiess im Volksmund «Villa Ritter». Dieser Name war zu Beginn nicht richtig. Denn das stattliche Gebäude erbauten keine Angehörigen der Familie Ritter, sondern die Geschwister Villiger. [6]


Kunsthistorischer Stil

Wie damals nicht unüblich, mischen sich die Baustile, so dass sich Gestaltungselemente der Neugotik, des Heimat- und des Jugendstils zeigen. [7] Prominent ist die zweistöckige Veranda mit Sägearbeiten und farbigen Kunstverglasungen in Jugendstilformen, die einen schönen Ausblick auf das Geschehen der Luzernerstrasse bot.


Die ersten Telefone

Die ersten Telefonanschlüsse in Cham hatten – gemäss «Telephonverzeichnis» von 1894 – die Anglo-Swiss Condensed Milk Company», die Papierfabrik und die Untermühle, die beiden Wirte Josef Stuber-Stutz (1844–1932) vom «Raben» und Xaver Schlumpf (gest. 1897) vom «Bären» sowie die Industriellen Carl Vogel-von Meiss (1850–1911) («Papieri»), Alois Bossard (1841–1912) und David Steven Page (1844–1903), letztere beide von der «Milchsüdi».


Einzelnachweise

  1. Grünenfelder, Josef, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Neue Ausgabe, Bd. 2, Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug, Bern 2006, S. 126f.
  2. Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
  3. Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 2. Band
  4. Staatsarchiv Zug, G 617.6.7, Assekuranzregister Cham, 4. Generation (1960–1990), 2. Band
  5. www.zugmap.ch, Eintrag Grundstücknummer 107 [Stand: 02.07.2018]
  6. Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
  7. Vgl. Anmerkung 1 (Grünenfelder), S. 126