Stutz Johann Josef (1852–1895)

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Vorname: Johann Josef
Nachname: Stutz
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 19. März 1852
Geburt­sort: Cham ZG
Todes­datum: 2. Januar 1895
Todes­ort: Cham ZG
Beruf: Wirt
Amt: Gemeinderat, Kantonsrat, Oberrichter (Ersatzrichter)
Religion: römisch-katholisch
Partei: Freisinnig-Demokratische Partei FDP

Johann Josef Stutz war Wirt im Gasthaus Raben in Cham, zudem Gemeinderat, Kantonsrat und Oberrichter.




Stationen

1852 Johann Josef Stutz kommt am 19. März zur Welt. [1] Sein Vater Jakob Stutz (1824–1890) führt den «Raben», in dem Johann Josef aufwächst. [2] Der Kleine besucht die Schulen in Cham sowie Schulen in Zug und Neuenburg. Dann reist er nach Amerika und England, «um sein Wissen zu ergänzen und Land und Leute zu sehen und kennenzulernen». [3] Heimgekehrt aus Chicago wird Johann Josef den Scharfschützen zugeteilt und macht militärisch Karriere: Er wird Bataillons-Adjutant im Zuger Bataillon 48. Zudem wirkt er während 20 Jahren als Sektionschef der Region Cham-Hünenberg. [4]

1870 Bei Gründung der Zuger Kirschwassergesellschaft ist Johann Josef Stutz das jüngste Vorstandsmitglied. Dort lernt er die politische Elite des Kantons kennen, so zum Beispiel den Baarer Ständerat Oswald Dossenbach (1824–1883) oder den Zuger Niklaus Moos (1844–1899), Stadtrat und späterer Nationalrat. [5]

1880 Stutz’ politische Karriere nimmt Fahrt auf: Er wird Ersatzrichter am Obergericht (bis 1886) und er wird in den Kantonsrat gewählt (bis 1882). Wie sein Vater vertritt die freisinnige Partei. [6]

1881 Stutz wird auch in den Gemeinderat von Cham gewählt (bis 1885). [7]

1886 Stutz rückt im Obergericht nach: Vom Ersatzrichter wird er zum ordentlichen Oberrichter. [8] Stutz wird auch in den Regierungsrat gewählt. Doch er lehnt die grosse Ehre ab, so dass Oberstleutnant Heinrich Henggeler (1851–1905) aus Baar in die Kantonsregierung rutscht. [9]

1889 Johann Josef Stutz lässt sich nach längerer Pause nochmals in den Kantonsrat wählen. Er verbleibt nun dort für fünf Jahre. [10]

vor 1890 Die Liegenschaft Raben geht von Jakob Stutz auf Johann Josef über. [11]

1891 Johann Josef Stutz erkrankt ernsthaft an den Nieren. Deshalb verkauft er den vom Vater übernommenen «Raben» seinem Schwager Josef Stuber-Stutz (1844–1932), [12] der als Kassier bei der Anglo-Swiss Condensed Milk Company wirkt. [13]

1895 Stutz stirbt am 2. Januar im Alter von knapp 43 Jahren. [14]


Die guten Beziehungen von Johann Josef Stutz

Als Wirt am zentralen Rabenplatz hatte Stutz viele Kontakte. Zudem waren seine Schwestern «gut» verheiratet. David Steven Page (1844–1903), die Nummer zwei des Weltkonzerns «Anglo-Swiss Condensed Milk Company» war ebenso sein Schwager wie «Anglo-Swiss»-Direktor Josef Stuber-Stutz oder Regierungsrat und Bank-Verwaltungsrat Fritz Spillmann (1846–1926). [15]


Einzelnachweise

  1. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  2. Staatsarchiv Zug, G 617.6.1, Assekuranzregister Cham, 1. Generation (1813–1868)
  3. Zuger Volksblatt, 05.01.1895
  4. Zuger Volksblatt, 05.01.1895
  5. Kleeb, Ueli et al., Chriesi. Kirschenkultur rund um Zugersee und Rigi, Zug 2017, S. 195
  6. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  7. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  8. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  9. Zuger Neujahrsblatt 1888, Chronik 14.02.1886
  10. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  11. Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
  12. Zuger Volksblatt, 05.01.1895
  13. Zuger Neujahrsblatt 1894, Chronik 02.10.1891
  14. Zuger Volksblatt, 05.01.1895
  15. Steiner, Hermann et al., Vom Städtli zur Stadt Cham. Geschichte und Geschichten einer Zuger Gemeinde, Cham 1995, S. 23