Vogelwäldli

Aus Chamapedia

Der Teuflibach fliesst von der Knonauerstrasse her durch das Vogelwäldli, 19.11.2017

Kleines Gehölz nördlich der Papierfabrik, das von Ost nach West vom Teuflibach durchflossen wird. Der Name erinnert an die einstige Besitzerfamilie der Papierfabrik Cham.


Chronologie

1825 Der Zürcher Eisenhändler Johann Jakob Vogel (1783–1841) erwirbt die Hammerschmiede an der Lorze, obwohl die katholische Chamer Obrigkeit dies nicht gerne sieht. 1827 baut er im Hammer ein Herrschaftshaus und legt zwischen 1830 und 1835 einen grossen Park an, der auch das Ostufer der Lorze miteinbezieht. Dort lässt er ein Hirschgehege errichten, an das heute der restaurierte Hirzenchäller noch erinnert. Johann Jakobs Sohn Heinrich Vogel-Saluzzi (1822–1893) erweitert das Landgut und erwirbt 1861 die Chamer Papiermühle, die er zur Papierfabrik Cham umbaut.

Sein Sohn Carl Vogel-von Meiss (1850–1911), Chamer Ehrenbürger, führt sie weiter. Bis 1973 ist die Papierfabrik im Familienbesitz der Vogel. [1] Der Name «Vogelwäldli» erinnert an diese für die industrielle Entwicklung Chams so wichtige Familie. [2]

1830–1835 Auf dem «Malerischen Relief» des westfälischen Kupferstechers und Landschaftsmalers Friedrich Wilhelm Delkeskamp (1794–1872) ist die vogelsche Parklandschaft nördlich des Vogelwäldlis angedeutet. [3]

um 1845 Auf dem 1845/46 aufgenommenen Kartenwerk des Genfer Kartografen Claude Marie Jules Anselmier (1815–1895) ist die Runse des Teuflibachs bereits bewaldet.

1887 Im Topografischen Atlas von Hermann Siegfried (1819–1879) erscheint das kleine Waldstück ungefähr dem heutigen Umfang entsprechend. Wie auf der Anselmierkarte wird es ohne Namen wiedergegeben.

2005 Der 1994 gegründete Verein ZuKi (Zukunft Kinder Cham) eröffnet den Erlebnisraum Teuflibach. Der kleine Teuflibach und das Vogelwäldli sind ein ideales Terrain für Kleinkinder, die sich draussen in der Natur verwirklichen wollen. [4]

2018 Das Vogelwäldli und der nördlich angrenzende Lorzenpark gehören der Einwohnergemeinde Cham. [5]


Karten

Siegfriedkarte 1887


Aktueller Kartenausschnitt

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Einzelnachweise

  1. Dürst, Elisabeth R., Johann Jakob Vogel (1783–1841). Probleme eines Zürcher Eisenhändlers in Cham, in: Der Kanton Zug zwischen 1798 und 1850, Bd. 1., 23 Lebensgeschichten. Alltag und Politik in einer bewegten Zeit, Zug 1998, S. 118–127. Orsouw, Michael van, Der Zellstoff, auf dem die Träume sind – 350 Jahre «Papieri» Cham, Zug 2007. Zurfluh, Christoph, Hammer, Von der «Chupferstrecki» 1690 bis zur «Ära Lüdi» 2014, Cham 2014
  2. Dittli, Beat, Zuger Ortsnamen. Lexikon der Siedlungs-, Flur- und Gewässernamen im Kanton Zug. Lokalisierung, Deutung, Geschichten, Zug 2007, Bd. 5, S. 139
  3. Das originale Relief wird in der Kantonsbibliothek Luzern aufbewahrt
  4. www.zuki.ch [Stand: 05.08.2017]
  5. www.zugmap.ch, Eintrag Grundstücknummer 1947 [Stand: 22.02.2018]