Schönbächler Karl (1910–1989)

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Portrait von Schönbächler Karl (1910–1989)
Portrait von Karl Schönbächler (1910–1989)

Vorname: Karl
Nachname: Schönbächler
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 1910
Geburt­sort: Schwyz SZ
Todes­datum: 14. Januar 1989
Todes­ort: Cham ZG
Beruf: Fotograf, Journalist, Redaktor

Karl Schönbächler stammte aus Schwyz und kam 1965 als Journalist und Redaktor nach Cham. Er engagierte sich in der Chamer Musikgesellschaft und in der Theatergesellschaft.



Karl Schönbächler

Stationen

1910 Karl Schönbächler kommt in Schwyz als jüngstes von neun Kindern zur Welt. [1] Der Vater der kinderreichen Familie ist Johann Schönbächler (1860–1928), Primarlehrer, die Mutter heisst Cresta und entstammt dem Bergeller Hauptort Vicosoprano. [2] Nach den Schulen kommt Karl, den alle «Kari» nennen, nach Klosters GR, wo er das Handwerk der Fotografie von Grund auf lernt. [3]

1930 Schönbächler ist in dieser Zeit sehr aktiv: Er wird Aktivmitglied des evangelischen Jugendbundes, Gründer dessen Verbandorgans «Das Band» und Ortsberichterstatter der «Neuen Bündner Zeitung». [4] In Klosters lernt er eine Frau kennen, in die er sich verliebt; doch die Eltern der Geliebten stellen sich gegen Schönbächler. [5]

1935 Karl Schönbächler bezeichnet Klosters auf einer Fotografie als «meine zweite Heimat». Dennoch kehrt er nach Schwyz zurück, wo er ein Fotoatelier eröffnet und journalistisch wirkt. Unter dem Pseudonym «Mythensepp» verfasst er politische Artikel für die Zeitung «Schwyzer Demokrat» und den «Boten der Urschweiz». Bald übernimmt er die Redaktion des «Schwyzer Demokraten». Politisch gehört er zu den Liberalen, deren Sekretariat er mehrere Jahre betreut. [6]

1937 Schönbächlers Fotoatelier erleidet einen Konkurs und wird aus dem Handelsregister gestrichen. [7] Er betätigt sich nun umso mehr als Journalist und Redaktor.

1955 Schönbächler wird Alleinredaktor des Küssnachter «Waldstätter». Seine gut geschriebenen und klar durchdachten Artikel finden im ganzen Kanton Schwyz Beachtung. [8] Er verfasst seine Artikel unter dem Kürzel «-s.» und bekommt aufgrund seiner pointierten Schreibe den Übernamen Scharf-S. [9]

1965 Jetzt kommt Karl Schönbächler in den Kanton Zug und wohnt in Cham. Er wird Zuger Korrespondent der «Luzerner Neuesten Nachrichten» und Mitarbeiter des «Zuger Tagblatts». [10]

1969 Karl Schönbächler wird Präsident der Theatergesellschaft Cham. [11]

1972 Der Wirteverein des Kantons Zug feiert sein 75-Jahr-Jubiläum, Karl Schönbächler verfasst die Festschrift dazu. [12]

1974 Obwohl noch keine zehn Jahre in Cham, darf Karl Schönbächler die Festschrift zum 150-Jahr-Jubiläum der Musikgesellschaft Cham verfassen. [13] Zudem wird er, ein Jahr vor der Pensionierung, als redaktioneller Mitarbeiter ins Impressum der «Luzerner Neusten Nachrichten» aufgenommen. [14]

1975 Karl Schönbächler wird 65-jährig und geht offiziell in Pension. Dennoch schreibt er weiterhin für die «Luzerner Neusten Nachrichten».

1980 Karl Schönbächler wird 70 Jahre alt und in seiner Zeitung «Luzerner Neuste Nachrichten» geehrt. Sein Kollege Jörg Aeschbacher nennt ihn «eine Art Institution der Region Zug». [15]

1981 Die Theatergesellschaft Cham mit Präsident Karl Schönbächler stellt ihre Vereinstätigkeit ein: Der Verein wird fortan als Volksbühne Cham weitergeführt und erhält mit Christian Bühlmann einen neuen Präsidenten. [16]

1987 Ein Projekt bringt Karl Schönbächler an seine einstige Wirkungsstätte Küssnacht am Rigi zurück: Er verfasst den Text zum Ortsbildinventar. [17]

1988 Mittlerweile 78 Jahre alt, will Karl Schönbächler in seinen Heimatkanton Schwyz zurückkehren. Doch er bleibt im Altersheim Büel in Cham, wo er umsorgt und gepflegt wird. [18]

1989 Am 14. Januar verlassen Schönbächler die Kräfte. Er stirbt im Alter von 79 Jahren im Altersheim Büel. [19]


Würdigung

Karl Schönbächler hat sich selber als «simplen Bürger, aber eingefleischten Demokraten» bezeichnet, zuweilen konnte sein Temperament überschäumen. [20] Er war grundsätzlich ein umgänglicher, netter Typ, der gute politische Analysen in den Zeitungen schrieb und der in der Freizeit gerne in Beizen verkehrte. Dabei trank er manchmal auch über den Durst, sodass er hinterher für Tage nicht bei der Arbeit erschien. [21]


Anekdote

Der «Chomer Märt» war für Kari Schönbächler ein besonderer Tag. Er lud alljährlich befreundete Journalisten zu einem Rundgang ein und später ins «Blech» (Restaurant Ritter). Im «Blauen Saal» wurde dann ausgiebig getafelt, gebechert und über Gott und die Welt diskutiert. Serviert wurde die legendäre Schlachtplatte des «Blech». Für einige seiner Gäste war am Nachmittag Schluss, für andere dann um Mitternacht. [22]


Filmdokument

Auch Karl Schönbächler war 1970 mit der Musikgesellschaft Cham in Somvix GR, um das 75-Jahr-Jubiläums der MG Sumvitg/Cumpadials zu feiern. Das Video veranschaulicht: Kari Schönbächler war auch ein humorvoller Mensch.


Einzelnachweise

  1. Zuger Nachrichten, 18.01.1989
  2. Zuger Nachrichten, 06.02.1989 (Nekrolog)
  3. Zuger Nachrichten, 18.01.1989
  4. Zuger Nachrichten, 06.02.1989 (Nekrolog)
  5. Freundliche Mitteilung von Werner Gattiker, Hünenberg See, 16.05.2022
  6. Zuger Nachrichten, 06.02.1989 (Nekrolog). Schweizerisches Handelsamtsblatt, Band 53, 02.10.1935
  7. Schweizerisches Handelsamtsblatt, Band 55, 25.06.1937
  8. Zuger Nachrichten, 06.02.1989 (Nekrolog)
  9. Freundliche Mitteilungen von Werner Gattiker, Hünenberg See, 16.05.2022, Hünenberg See, und von Karl Schönbächler-Gerber, Schwyz, 17.05.2022
  10. Zuger Nachrichten, 06.02.1989 (Nekrolog)
  11. Freundliche Mitteilung von Richard T. Meier und August Sidler, Cham, 05.05.2022
  12. Schönbächler, Karl, 75 Jahre Wirteverein des Kantons Zug, Zug 1972
  13. Schönbächler, Karl, 150 Jahre Musikgesellschaft Cham, Cham 1974
  14. Der Bund, 06.01.1974
  15. Aeschbacher, Jörg, Glückwunsch an «eingefleischten Demokraten», in: Luzerner Neuste Nachrichten, o. D. (1980)
  16. Freundliche Mitteilung von Richard T. Meier und August Sidler, Cham, 05.05.2022
  17. Schönbächler, Karl (Text), Meyer, Guido (Fotos), Küssnacht am Rigi: Ortsbildinventar, Schwyz 1987
  18. Zuger Nachrichten, 06.02.1989 (Nekrolog)
  19. Zuger Nachrichten, 06.02.1989 (Nekrolog)
  20. Aeschbacher, Jörg, Glückwunsch an «eingefleischten Demokraten», in: Luzerner Neuste Nachrichten, o. D. (1980)
  21. Freundliche Mitteilungen von Werner Gattiker, Hünenberg See, 16.05.2022, sowie von Walter Schnieper, Luzern, 19.05.2022
  22. Erinnerungen von Thomas Gretener, 15.06.2022, Cham