Naville-Vogel Emy (1885–1981)

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Portrait von Naville-Vogel Emy (1885–1981)
Portrait von Emy Naville-Vogel (1885–1981)

Vorname: Emy
Nachname: Naville-Vogel
Geschlecht: weiblich
Geburts­datum: 2. August 1885
Geburt­sort: Zürich ZH
Todes­datum: 24. Dezember 1981
Todes­ort: Cham ZG
Beruf: Hausfrau
Religion: römisch-katholisch
Grab­stelle: Friedhof Cham

Emy Naville-Vogel war die Tochter von Anna und Carl Vogel-von Meiss und eine der Erbinnen der Papierfabrik Cham. Ihr Mann Robert Naville leitete die Papierfabrik Cham, während dem sie die herrschaftlichen Privatliegenschaften Hammer und Solitude führte.



Emy hoch zu Ross, undatiert (um 1890)
Emy Naville-Vogel mit den Kindern Hortense Olga (1910–1999), Robert Edmund (1913–2006) und Raoul (1912–1999), undatiert (um 1917)
Emy Naville-Vogel im Alter von 32 Jahren, undatiert (um 1917)
Emy Naville, rechts, mit Hortense, undatiert (vor 1915)
Emy mit Robert Naville (1884–1970), undatiert (um 1965)
Die Navilles feiern Silvester im «Hammer»: Hortense Funk (rechts unten) mit ihrem Vater Robert (rechts hinten) und ihrer Mutter Emy (links vorne) und ihrem Bruder Robert (links hinten), 1955


Stationen

1885 Anna Emilie Charlotte kommt am 2. August als dritte Tochter und viertes Kind der Familie Vogel-von Meiss in Zürich zur Welt. Sie wird Emy genannt. Ihre Mutter ist Anna Vogel-von Meiss (1858–1942), ihr Vater Carl Vogel (1858–1911). Der Familie gehört die Papierfabrik Cham. [1]

1909 Emy Vogel wächst in Cham und Zürich auf. Jetzt ist sie 24-jährig und heiratet Robert Naville (1884–1970). Weil Robert Naville in die Familie Vogel der Papierfabrik Cham einheiratet, bildet er sich weiter zum Papieringenieur. [2]

1910 Das erste Kind von Emy und Robert Naville-Vogel kommt zur Welt, es ist eine Tochter, die sie Hortense Olga nennen. [3]

1912 Nach dem Tod von Carl Vogel-von Meiss wird aus der Familienfirma Papierfabrik eine Aktiengesellschaft, die Papierfabrik Cham AG. Emy Naville-Vogel besitzt davon einen Viertel der Aktien. Die Direktion teilen sich ihr Ehemann Robert Naville-Vogel und ihr Schwager Schwager Leo Bodmer-Vogel (1880–1961). [4]

Im gleichen Jahr kommt am 12. Juni in Cham das zweite Kind von Emy und Robert Naville-Vogel zur Welt. Es ist ein Sohn, sie nennen ihn Raoul (1912–1999). Bei den Navilles funktioniert die klassische Aufgabenteilung: Robert Naville-Vogel kümmert sich um das Geschäft und um die Politik, während Emy den herrschaftlichen Wohnsitz Hammer organisiert. [5] Emy Naville hat einen ganzen Stab von Mitarbeitenden um sich: In der Küche steht Johanna Liechti, im Haushalt helfen Hulda Egli und Hedi Rütimann, für Garten und Umgebung zuständig sind Herr Maurer, Amy Ribaux und Heinrich Hafen, als Chauffeur wirkt Gottfried Frey. [6]

1913 Robert Edmund Naville (1913–2006) kommt am 18. Dezember in Cham zur Welt. Er ist das dritte und jüngste Kind von Emy und Robert Naville-Vogel. [7]

1915 An die Innenausstattung der Reformierten Kirche Cham bezahlt Emy Naville-Vogel namhafte Beiträge. Als Dank dafür werden die drei Kinder von Emy Naville in einem kunstvollen Glasfenster verewigt. [8]

1923 Emy Naville lernt Autofahren und legt die Autofahrprüfung ab. Sie hat einen Wagen der belgischen Marke «Farique nationale», mit dem sie unter anderen durch Cham kurvt. [9]

1929 Emy und Robert Naville bauen ihren Wohnsitz um: Aus der Hammer-Villa an der Lorze wird ein nobler Landsitz im Stil eines barocken, französischen Landschlösschens. [10]

1942 Als Nachfolgerin ihrer Mutter Anna Vogel-von Meiss nimmt Emy Naville Einsitz in der Chamer Asyl-Kommission des Spitals Cham. [11]

1970 Emys Ehemann Robert stirbt am 31. Januar im Alter von knapp 86 Jahren in Cham.

1972 Emy Naville tritt nach 30 Jahren aus der Chamer Asyl-Kommission zurück. [12]

1981 Emy Naville stirbt am 24. Dezember im Alter von 96 Jahren. [13]


Würdigung

Emy Naville-Vogel lebte das Leben einer vornehmen, reichen Frau. Aufgewachsen als Tochter des Papierfabrik-Besitzers und später verheiratet mit dem Lenker der Papierfabrik Cham war sie sich ihrer gesellschaftlichen Position stets bewusst. Sie leitete ihre Hausangestellten an, unterhielt die Liegenschaften der Familie und hielt ihrem Mann den Rücken frei. Dabei wirkte sie stets «comme il faut» und war eine geachtete Autoritätsperson von Welt, die etwas distanziert erschien.


Einzelnachweise

  1. Orsouw, Michael van, Der Zellstoff, auf dem die Träume sind. 350 Jahre Papieri Cham, Cham 2006, S. 39
  2. Mosaik, Hauszeitung der Papierfabrik Cham AG, Mai 1970
  3. Zurfluh, Christoph, Hammer. Von der «Chupferstrecki» bis zur «Ära Lüdi» 2014, Cham 2014, S. 215
  4. Vgl. Anmerkung 1 (van Orsouw), S. 45
  5. Vgl. Anmerkung 3 (Zurfluh), S. 104
  6. Funk, Michael, Erinnerungen, unveröffentlichtes Typoskript, Cham 2019
  7. Vgl. Anmerkung 3 (Zurfluh), S. 104
  8. Vgl. Anmerkung 1 (van Orsouw), S. 71
  9. Freundliche Mitteilung von Christoph Zurfluh, Muri, 01.05.2019
  10. Vgl. Anmerkung 3 (Zurfluh), S. 85
  11. Steiner, Hermann. Das Spital Cham im Rahmen der Ortsgeschichte, Teil 3, in: Heimatklänge, 09.12.1986, S. 34
  12. Steiner, Hermann. Das Spital Cham im Rahmen der Ortsgeschichte, Teil 3, in: Heimatklänge, 09.12.1986, S. 34
  13. Funk, Michael, Erinnerungen, unveröffentlichtes Typoskript, Cham 2019