Marti-Müller Vinzenz Anton(1889–1959)

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Portrait von Marti-Müller Vinzenz Anton(1889–1959)
Portrait von Vinzenz Marti (1889–1959)

Nachname: Marti–Müller
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 20. Mai 1889
Geburt­sort: Richental LU
Todes­datum: 16. Februar 1959
Todes­ort: Cham ZG
Beruf: Koch, Wirt

Vinzenz Marti-Müller war als Koch und Wirt eine Figur im öffentlichen Leben von Cham. Mit seiner Frau Theresia führte er während 31 Jahren das Restaurant «Rössli».



Stationen

1889 Vinzenz Marti wird am 20. Mai in Richental LU in einer kinderreichen Familie geboren. [1] Er ist Bürger von Grossdietwil LU. [2]

1909 Marti zieht nach Cham und arbeitet im Bären als Koch. [3]

Im Bären arbeitet auch Theresia Müller. Die beiden verlieben sich. [4]

1919 Theresia und Vinzenz heiraten und können das Gasthaus Rössli an der Sinserstrasse von der Familie Schmid-Schriber erwerben. Neben dem Wirtsbetrieb wächst die Familie Marti-Müller mit zwei Töchtern und einem Sohn. Unter der Ägide der Martis erblüht das Rössli «durch seine Leutseligkeit und seinen gradlinigen Sinn zu einer angesehenen, beliebten Gaststätte». [5]

1950 Vinzenz und Theresia übergeben nach 31 Jahren per 1. September das «Rössli» ihrem Sohn Vinzenz (1922–1990), der Josefine (Josy) Weingand (1921–2017) heiratet. [6]

1959 Vinzenz Marti stirbt am 16. Februar. [7] Er leidet in seinen letzten Lebensjahren an einer schleichenden Krankheit. [8]


Würdigung

Marti war begeisterter Schütze. Er war Mitglied bei den Sport– und den Standschützen. Viele Jahre war er Präsident der Sportschützen und wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. Im Militär war er zuerst Wachtmeister eines Luzerner Bataillons, dann in Cham Offizier der Luftschutztruppen. [9]

Über die Tätigkeit der Martis im Rössli steht im Nachruf: «Ungezählte Gäste aus Nah und Fern begleiteten ihn bis zum Grabesrand. Erneut erwies sich die hohe Bedeutung eines tüchtigen Gastwirtes in unserem dörflichen Kulturleben. "Vieles kann der Mensch entbehren, nur den Menschen nicht." In der Wirtsstube findet der Suchende frohe Gesellschaft, gute Kameradschaft, ja enge Freundschaft mit Gleichgesinnten. Vinzenz Marti zum «Rössli» und seine treffliche Lebensgefährtin, Theresia Müller, die Lehrerstochter ab dem Huobrain, boten der Gastung nicht nur vom Besten aus Keller und Küche, sondern auch das, was den Durst der Seelen stillte: entspannende Unterhaltung, fröhliches Beisammensein nach der Last der Tagesarbeit und ein ungeschminktes Urteil über all die kleinen und grossen Begebenheiten in Dorf und Gemeinde, Staat und Welt.» [10]


Einzelnachweise

  1. Zugersee-Zeitung, 27.02.1959
  2. Zugersee-Zeitung, 13.03.1959
  3. Zugersee-Zeitung, 27.02.1959; 16.11.1962
  4. Zugersee-Zeitung, 16.11.1962
  5. Zugersee-Zeitung, 27.02.1959, 16.11.1962
  6. Lebenslauf Vinzenz Anton Marti, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Irène Schelbert-Marti, Mühlau, 18.10.2021. Staatsarchiv Zug, G 468, Wirtepatente, Mappe Rössli, Erneuerungsgesuch vom 20.04.1950
  7. Zugersee-Zeitung, 13.03.1959
  8. Zugersee-Zeitung, 27.02.1959
  9. Zugersee-Zeitung, 27.02.1959
  10. Zugersee-Zeitung, 27.02.1959