Villiger Fidel (1829–1899)

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Vorname: Fidel
Nachname: Villiger
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 9. August 1829
Geburt­sort: Cham ZG
Todes­datum: 13. Dezember 1899
Todes­ort: Cham ZG
Beruf: Kaufleute, Müller, Lehrer
Amt: Kantonsrichter, Bürgerrat
Partei: Freisinnig-Demokratische Partei FDP

Fidel Villiger war ein Chamer Lehrer, Mühlenteilhaber und Kaufmann, zudem war er Hauptmann, Richter und Bürgerrat.



Ausschnitt aus der Neuen Zuger Zeitung vom 12. Mai 1877, in welcher Fidel Villiger erwähnt wird.


Stationen

1829 Am 9. August kommt Fidel Villiger in Cham zur Welt. Er ist der älteste Sohn von Mathias Villiger, dem Sigristen, der durch seine historischen Aufzeichnungen lokale Berühmtheit erlangte. Fidel sollte Geistlicher werden und bekommt dementsprechende Ausbildung an der Klosterschule Einsiedeln und im Jesuitenkollegium in Schwyz. [1]

1847 Das Jesuitenkollegium verlässt Fidel Villiger just an jenem Tag, als die eidgenössischen Truppen anlässlich des Sonderbundskriegs in die Urkantone einmarschieren und die Jesuiten nach Italien fliehen. Villiger wird aber nicht Geistlicher, sondern Lehrer und übernimmt eine Lehrstelle an der Primarschule in Cham. Seine Schulstube ist damals ein einfaches Zimmer im «Roten Bären» an der Obermühlestrasse direkt an der Lorze. [2]

1850er Jahre Villiger verlässt die Schule und nimmt eine Anstellung in der Mühle seines Bruders an, er wird dort Teilhaber.

1866 Fidel Villiger ist ein Freisinniger und wird als Vertreter der Freisinnigen Suppleant des Kantonsgerichts. [3]

1869 Seine Militärkarriere kommt voran: Fidel Villiger wird zum Oberleutnant der Infanterie befördert. Später wird er Hauptmann. [4]

1872 Villiger wird als Suppleant des Kantonsgerichts nicht wiedergewählt; er unterliegt mit 17 gegen 42 Stimmen. [5]

1874 Villiger engagiert sich auch in der Gemeinde: Er wird Bürgerrat und ist als solcher Armen- und Schulpfleger. [6] Von seinen politischen Gegnern wird ihm «Vergewaltigung der Wahrheit» vorgeworfen [7], dagegen wird er von seinen Parteifreunden gelobt: «In allen diesen Beamtungen zeichnete er sich durch unparteiisches Urteil und gründliches Studium der Geschäfte aus.» [8]

1878 Weil sich die Mühle seines Bruders nicht wunschgemäss entwickelt, verkauft Fidel Villiger seine Anteile und nimmt eine Stelle bei der prosperierenden Anglo-Swiss Condensed Milk Company an. Er arbeitet dort in der Verwaltung. In seiner knapp bemessenen Freizeit führt er die Arbeit seines Vaters weiter, in dem die Stammbäume von Chamer und Hünenberger Bürgergeschlechtern fortschreibt. Zudem ist er Mitglied des Kirchenorchesters und des Kirchenchors Cham-Hünenberg. [9]

1899 Fidel Villiger stirbt «nach längerem, schweren Leiden» am 13. Dezember im Alter von 70 Jahren. [10]


Einzelnachweise

  1. Zuger Volksblatt, 14.12.1899
  2. Zuger Volksblatt, 14.12.1899
  3. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  4. Staatsarchiv Zug, F 1.23.342, Brevetierungen bei der Landwehr
  5. Neue Zuger Zeitung, 12.06.1872
  6. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  7. Neue Zuger Zeitung, 12.05.1877
  8. Zuger Volksblatt, 14.12.1899
  9. Zuger Volksblatt, 14.12.1899
  10. Zuger Volksblatt, 14.12.1899