Vetter-Mark Margrit (1926–2014)

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Portrait von Vetter-Mark Margrit (1926–2014)
Portrait von Margrit Vetter-Mark (1926–2014)

Vorname: Margrit
Nachname: Vetter-Mark
Geschlecht: weiblich
Geburts­datum: 14. Juli 1926
Geburt­sort: Langnau am Albis ZH
Todes­datum: 30. November 2014
Todes­ort: Zug ZG
Beruf: Verkäuferin, Wirtin

Die in Zug aufgewachsene Margrit Vetter-Mark wirtet mit ihrem Mann Hans im «Neudorf» in Cham.



Die Brautleute Margrit und Hans Vetter (1924–2004), 14.05.1949
Wirtepaar Margrit und Hans Vetter, in der Mitte Lorenz Caminada (1925–2018) vor einem reichhaltigen Buffet, undatiert (Anfang der 1960er Jahre)
Wirtin Margrit Vetter, links, rechts Willy Haas, Mitte unbekannt, unbekannt, undatiert (Anfang der 1960er Jahre)


Stationen

1926 Margrit Mark kommt am 14. Juli in Langnau am Albis ZH als zweites Kind von Alfred und Maria Mark-Villiger zur Welt. Ihr Vater führt in Langnau im Albis eine Bäckerei, muss diese jedoch nach einer Weile aufgeben, weil er an einer Mehlstaub-Allergie leidet. Die Familie zieht in den Kanton Zug, zuerst nach Oberwil, dann nach Steinhausen. [1]

1933 Margrit Mark besucht zuerst die Primarschule in Steinhausen, dann ab ca. 1939 die Sekundarschule in Zug, weil Steinhausen noch keine Sekundarschule führt. [2]

1941 Für das Erlernen der französischen Sprache absolviert Margrit Mark ein Welschlandjahr in der Gegend von Morges VD. [3]

1942 Zurück im Zugerland, beginnt Margrit Mark eine Lehre als Verkäuferin bei Etter-Bachmann, einer Lebensmittelhandlung an der Zeughausgasse in Zug. [4]

1944 Nach erfolgreichem Lehrabschluss arbeitet Margrit Mark als Verkäuferin bei Metzgerei Aklin in Zug und als Filialleiterin in der Konsum-Filiale in Oberwil. [5]

1949 Margrit Mark heiratet am 14. Mai Hans Vetter (1924–2004) aus Cham. Margrit hat Hans in der Metzgerei Aklin in Zug kennengelernt, als beide dort tätig waren – Margrit Mark als gelernte Verkäuferin im Laden, Hans als Metzger im Schlachthaus. Margrit ist fortan die starke und unentbehrliche Frau an Hans’ Seite, vor allem auch nach dem Schicksalsschlag mit dem Unfalltod seiner Eltern und seiner Schwester im Restaurant Seefeld. [6]

1951 Margrit und Hans Vetter-Mark freuen sich über die Geburt ihrer Tochter Annegret. [7]

1954 Das zweite Kind von Margrit und Hans, Sohn Hans-Peter, kommt auf die Welt. [8]

1957 Das Ehepaar Vetter-Mark entschliesst sich, das Restaurant Neudorf in Cham als Pächter zu übernehmen und sich fortan als Wirtsleute zu betätigen. Margrit absolviert den Wirtekurs, um das Wirtepatent zu erlangen, und Hans engagiert sich in der Küche als Koch. Das Restaurant Neudorf ist im Besitz der Theatergesellschaft Cham. Die Patenterteilung an die Wirtsleute ist jedoch gefährdet, da das Haus baulich in einem schlechten Zustand ist und es Beanstandungen des Kantonschemikers und der Feuerpolizei gibt. Nach regierungsrätlichen Ermahnungen an die Theatergesellschaft werden die nötigen Umbauten durch die Theatergesellschaft doch noch durchgeführt, und der Übernahme durch die Familie Vetter-Mark steht nichts mehr im Weg. [9]

1957 Zum «Neudorf» gehören nebst dem dem Kinosaal auch ein grosser Saal, in welchem zahlreiche Vereinsanlässe und Veranstaltungen stattfinden: vom Turnerchränzli über Fasnachtsanlässe bis zu Konzerten. Bei solchen Grossanlässen mit bis zu 300 Personen können die Wirtsleute Vetter auf die temporäre Unterstützung von Koch Lorenz Caminada (1925–2018) zählen. Dieser ist hauptberuflich als Koch in der Betriebskantine der Landis & Gyr angestellt. [10]

1967 Die Familie Vetter-Mark, inzwischen um drei weitere Töchter angewachsen (geboren 1959, 1961 und 1964), entschliesst sich, die Pacht des Restaurants Neudorf aufzugeben. Das Wirten im Neudorf mit seinen verwinkelten, schwer heizbaren Räumen, einer schlecht eingerichteten Küche und bescheidenen sanitären Einrichtungen ist anstrengend, das Gebäude ist baulich in schlechtem Zustand. Die Vetters entscheiden sich, von Cham wegzuziehen, und sie machen sich auf die Suche nach einem Restaurant, das sie als Pächter übernehmen können. Nach einem halben Jahr werden sie in Walchwil fündig: Sie übernehmen das Restaurant Bahnhof. [11]

1968 In Walchwil wirten die Vetters sehr erfolgreich. Hans Vetter erhält für seine ausgezeichnete Fischküche die Auszeichnung «Goldener Fisch». Zudem wird sein Können an der Internationalen Kochkunstausstellung in Stuttgart mit einer Goldmedaille bewertet. [12]

1973 Doch nach fünf Jahren steht für die Familie erneut ein Wechsel an. Die Eheleute Vetter können den Pachtvertrag nicht mehr verlängern. Sowohl Margrit als auch Hans Vetter kehren deshalb in ihre angestammten Berufe zurück. Margrit Vetter führt als Verkäuferin in Walchwil ihren eigenen Allerweltsladen, Hans Vetter erteilt an der industriell-beruflichen Gewerbeschule in Zug den Metzgern Fachunterricht und betätigt sich als Prüfungsexperte. Nach ihrer Pensionierung leben Margrit und Hans Vetter-Mark noch eine Weile in Walchwil, bis ihnen das Dorf am Hang zu beschwerlich wird. Sie ziehen nach Oberwil und bleiben dort bis zu ihrem Tod. [13]

2004 Margrits Ehemann Hans stirbt am 27. Februar in Oberwil bei Zug, rund einen Monat vor seinem 80. Geburtstag.

2014 Margrit Vetter-Mark überlebt ihren Gatten um zehn Jahre. Sie stirbt am 30. November im Seniorenzentrum Mülimatt in Oberwil im Alter von 88 Jahren. [14]


Vetters wirten in Walchwil


Einzelnachweise

  1. Zuger Zeitung, 08.01.2015
  2. Freundliche Mitteilung von Elisabeth Vetter, Goldau, 21.01.2022
  3. Freundliche Mitteilung von Elisabeth Vetter, Goldau, 21.01.2022
  4. Freundliche Mitteilung von Elisabeth Vetter, Goldau, 21.01.2022
  5. Freundliche Mitteilung von Elisabeth Vetter, Goldau, 21.01.2022
  6. Freundliche Mitteilung von Elisabeth Vetter, Goldau, 04.01.2022
  7. Freundliche Mitteilung von Elisabeth Vetter, Goldau, 04.01.2022
  8. Freundliche Mitteilung von Elisabeth Vetter, Goldau, 04.01.2022
  9. Staatsarchiv Zug, CE 80.3, Wirtschaftswesen Cham Neudorf
  10. Freundliche Mitteilung von Elisabeth Vetter, Goldau, 04.01.2022
  11. Freundliche Mitteilung von Elisabeth Vetter, Goldau, 04.01.2022
  12. Freundliche Mitteilung von Elisabeth Vetter, Goldau, 04.01.2022
  13. Freundliche Mitteilung von Elisabeth Vetter, Goldau, 04.01.2022
  14. Freundliche Mitteilung von Elisabeth Vetter, Goldau, 04.01.2022