Scherrer Emil (1912–1968)

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Portrait von Scherrer Emil (1912–1968)
Portrait von Scherrer Emil (1912–1968)

Vorname: Emil
Nachname: Scherrer
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 1912
Geburt­sort: Toggenburg SG
Todes­datum: 19. März 1968
Todes­ort: Cham ZG
Beruf: Hafner, Handwerker

Emil Scherrer war ein Ostschweizer Hafner, der aufgrund einer Arbeitsstelle 1935 nach Cham kam. Er machte sich selbstständig, kaufte die Liegenschaft Knonauerstrasse 9 und bot dort Kochherde, Öfen und keramische Platten an.



Die Liegenschaft Knonauerstrasse 7, dahinter die Knonauerstrasse 9, in welcher Emil Scherrer seine Hafnerei betrieb
Inserat aus der Zugersee-Zeitung, 1951
Inserat aus der Zugersee-Zeitung, 1952
Inserat aus der Zugersee-Zeitung, 1958


Stationen

1912 Emil Scherrer kommt im Toggenburg zur Welt.

1928 Emil Scherrer zieht in die Innerschweiz, um das Hafnereihandwerk zu erlernen.

1935 Nach Abschluss der Lehre und verschiedenen Anstellungen kommt Scherrer nach Cham zu Hafnermeister Johann Meier.

1939 Scherrer macht sich selbstständig, «in den kleinen Lokalitäten unterhalb der alten Kegelbahn im «Rössli» an der Sinserstrasse Übersicht. [1]

1940 Scherrer kauft die Liegenschaft Knonauerstrasse 9 von Friedrich Burkart-Infanger, der darin ein Schuhgeschäft betrieben hatte. Doch während des Zweiten Weltkriegs nutzt zunächst das Militär die Liegenschaft.

1941 Erst nach Abzug der Soldaten zieht Scherrer im Frühjahr in die neue Liegenschaft ein. Er wirkt als Hafner in der Region Ennetsee, das heisst, er baut Kochherde, Öfen und keramische Platten ein.

1944 Emil Scherrer ist einer der Mitgründer der Raiffeisenkasse Cham.

1954 Scherrer heiratet ein zweites Mal, diesmal Ilse Grindhammer aus Österreich. [2]

1968 Scherrer stirbt am 19. März, nur 58-jährig, an einem Krebsleiden. [3]


Anekdote

Scherrers erste Frau, Elise Scherrer-Quirighetti, soll sich während des Zweiten Weltkriegs mit polnischen Internierten vergnügt haben, was Emil Scherrer zur Weissglut brachte. Ein Nachbar erlebte, wie Scherrer laut und handgreiflich mit seiner Frau stritt. Einmal klingelte der Hafnermeister bei seinen Nachbarn Werder Sturm: Seine Frau stehe auf der Lorzenbrücke und wolle springen. Schliesslich gelang es mit vereinten Kräften, die Frau zu beruhigen. [4] Daraufhin wurde die Ehe geschieden, was im damaligen Cham ungewöhnlich war und dementsprechend für Gesprächsstoff sorgte.


Einzelnachweise

  1. Zugersee-Zeitung, Festausgabe zur 1100-Jahr-Feier in Cham, 12./13.07.1958
  2. Werder, Charly, Wer? der Charly, Familienchronik über drei Generationen mit angegliederter Biografie und illustren Kurzgeschichten zum Zeitgeschehen der vergangenen 170 Jahre, Cham 2017, S. 243
  3. Vgl. Anmerkung 2 (Werder), S. 243
  4. Vgl. Anmerkung 2 (Werder), S. 243