Ritter-Luterbacher Robert (1892–1975)

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Portrait von Ritter-Luterbacher Robert (1892–1975)
Portrait von Robert Ritter-Luterbacher (1892–1975)

Vorname: Robert
Nachname: Ritter-Luterbacher
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 27. Oktober 1892
Geburt­sort: Cham ZG
Todes­datum: 14. November 1975
Todes­ort: Cham ZG
Beruf: Baumeister
Religion: römisch-katholisch

Robert Ritter gehört zu dem Chamer Geschlecht Ritter. Er war Baumeister von Beruf, führte eine eigene, kleine Baufirma und wirkte daneben als Sammler, Kunstkenner und Geschichtsforscher.



Robert Ritter-Luterbacher
Sie errangen die ersten Siege für den Ruderblub Cham: Walter Burri, Robert Ritter, Eugen Baumgartner, Josef Besmer und Ernst Kaufmann
Eines der ältesten Bilder des Ruderclubs Cham mit Eugen Baumgartner, Robert Ritter, Walter Burri, Josef Besmer, Ernst Kaufmann (zwei Personen rechts sind unbekannt)


Stationen

1892 Robert Ritter kommt am 27. Oktober in Cham zur Welt. [1] Er wächst in der Liegenschaft Ritter an der Luzernerstrasse 5 auf. Sein Vater Karl Josef Ritter (1849–1925) ist Spengler, Gemeindeweibel, Betreibungsbeamter und Kirchenrat. Seine Mutter Verena Ritter-Hübscher (1864–1934) ab Blegi ist die zweite Frau von Karl Josef. Robert ist das vierte Kind von Karl Josef und das erste Kind von Verena. [2]

1910/1911 Bei der Gründung des «Football-Club Cham» (später SC Cham) am 14. Juni ist Robert als 18-jähriger mit dabei. Es ist der erste Fussballclub im Kanton Zug. 1911 wird Robert Ritter, jetzt 19-jährig, erster Präsident des Klubs (bis 1914), der keinen eigenen Fussballplatz hat. Die Fussballer frönen im Hirsgarten ihrem Sport. [3]

1911 Robert Ritter ist beruflich ambitioniert und bildet sich zum diplomierten Baumeister und zum diplomierten Architekten ETH weiter. [4]

1918 Robert Ritter zählt auch zu den Mitgründern des Ruderclubs Cham: Er kauft zusammen mit Ernst Keller-Pessina ein erste Ruderboot in Arbon TG, das sie nach einer zwölfstündigen Zugreise vom Boden- an den Zugersee bringen. [5]

1925 Robert Ritter heiratet Maria Hedwige Luterbacher (1902–1984) und zieht mit ihr an die Adelheid-Page-Strasse 1. [6]

1926 Ein Jahr nach der Hochzeit kommt die erste Tochter Marie Hedwige zur Welt. [7]

1928 Bald folgt die Geburt der zweiten Tochter, Robert und Maria Hedwig nennen sie Ursuline (später durch Heirat Mück). [8]

1929 Die dritte Tochter wird geboren, sie wird Sylva genannt (später durch Heirat Götz). [9]

1929/1930 Die Familie Ritter-Luterbacher zieht weg von Cham und kommt in Biel unter. [10]

1932 Im Bieler Stadtquartier Madretsch kommt mit Constance die vierte Tochter zu Welt. [11]

1937 Jetzt wagt Robert Ritter mit seiner Familie sogar die Emigration nach Argentinien. Sie finden in Mendoza eine neue Heimat. [12]

1938 Doch schon ein Jahr nach der Emigration nach Südamerika kehrt Robert Ritter mit seiner Familie nach Cham zurück. Sie wohnen nun an der Poststrasse 7 in Cham. [13]

1939 Mittlerweile 47-jährig, übernimmt Robert Ritter das Baugeschäft seines ehemaligen Meisters Wilhelm Hauser (1874–1943). Die Firma heisst «Rob. Ritter & Cie», Ritter ist unbeschränkt haftender Gesellschafter, juristisch gesehen handelt es sich um eine Kommanditgesellschaft. Sein Partner Hermann Löhler aus Basel leistet als Kommanditär eine Bareinlage von 10'000 Franken. [14] Doch Ritter denkt nicht nur ans Bauen, denn er ist ein grosser Kunstkenner, Sammler und Amateur-Geschichtsforscher. Die Schweizer Bibliophilen-Gesellschaft ernennt ihn zum «Mitglied auf Lebenszeit». [15]

1940 Wieder in Cham verwurzelt, gebärt Marie Hedwig eine fünfte Tochter, sie heisst Cécile. [16]

1942 Zuerst zieht Robert Ritter mit seiner Familie von der Poststrasse 7 an die Poststrasse 13, ins sogenannte Haus Mattli mit einer schönen Terrasse. Doch schon im November erfolgt der nächste Umzug, als die Familie ins Elternhaus aus der Luzernerstrasse 54 zügelt, das er selber erbaut hat. Im gleichen Jahr kommen Robert A. (genannt Gotthard) und Verena (1942–2010) zur Welt. [17]

1943 Die Kommanditgesellschaft hat sich aufgelöst, die Aktiven und Passiven übernimmt «Rob. Ritter & Cie.», Baugeschäft, Rigistrasse. [18] Offenbar ist Löhler ausgeschieden. Robert Ritter etabliert sich als aktiver Bauunternehmer: Er ist tätig im Industriebau, arbeitet als Baumeister und Architekt für die Papierfabrik Cham. [19]

1949 Beim Wettbewerb zur Seeufergestaltung in Cham wird Ritters Projekt für 400 Franken angekauft. [20]

1952 Am 27. Oktober kann Robert Ritter seinen 60. Geburtstag feiern. Er gilt als jüngster Spross der Ritter. [21]

1956 Robert Ritter ist 64 Jahre alt und denkt an die Nachfolge für das Baugeschäft. Er verkauft es an Max Schnurrenberger (1905–1974), der dann die Firma an die Zollweid in Hünenberg zügelt. [22]

1975 Am 14. November stirbt Robert Ritter in Cham im Alter von 83 Jahren. [23]

1984 Am 20. Dezember stirbt in Cham auch Roberts Ehefrau und Witwe Maria Hedwige. [24]


Inserat


Würdigung

Robert Ritter-Luterbacher bleibt vielen Chamerinnen und Chamern als kunstaffiner und historisch interessierter Mensch in Erinnerung. So schreibt eine Lokalzeitung über ihn: «Als grosser Kunstkenner und Sammler hat sich Robert Ritter auch in der Forschung der Geschichte und der Kultur des Dorfes Cham grosse Verdienste erworben.» [25]


Einzelnachweise

  1. Zuger Nachrichten, 03.12.1892
  2. Freundliche Mitteilung von Cécile Ritter, Affoltern am Albis, 23.05.2020
  3. Kälin, Walter, Die 100-jährige Geschichte des SC Cham im Zeitraffer, in: 100 Jahre Sportclub Cham 1910–2010, S. 9.
  4. Freundliche Mitteilung von Cécile Ritter, Affoltern am Albis, 23.05.2020
  5. Zuger Zeitung, 27.04.2018
  6. Freundliche Mitteilung von Cécile Ritter, Affoltern am Albis, 23.05.2020
  7. Freundliche Mitteilung von Cécile Ritter, Affoltern am Albis, 23.05.2020
  8. Freundliche Mitteilung von Cécile Ritter, Affoltern am Albis, 23.05.2020
  9. Freundliche Mitteilung von Cécile Ritter, Affoltern am Albis, 23.05.2020
  10. Freundliche Mitteilung von Cécile Ritter, Affoltern am Albis, 23.05.2020
  11. Freundliche Mitteilung von Cécile Ritter, Affoltern am Albis, 23.05.2020
  12. Freundliche Mitteilung von Cécile Ritter, Affoltern am Albis, 23.05.2020
  13. Freundliche Mitteilung von Cécile Ritter, Affoltern am Albis, 23.05.2020
  14. Schweizerisches Handelsamtsblatt (SHAB), Nr. 1295, 22.06.1939
  15. Der Schweizer Sammler, 1939, S. 14. Zugersee Zeitung, 24.10.1952
  16. Freundliche Mitteilung von Cécile Ritter, Affoltern am Albis, 23.05.2020
  17. Freundliche Mitteilung von Cécile Ritter, Affoltern am Albis, 23.05.2020
  18. Schweizerisches Handelsamtsblatt Nr. 208, 07.09.1943
  19. Freundliche Mitteilung von Cécile Ritter, Affoltern am Albis, 23.05.2020
  20. Schweizerische Bauzeitung, Nr. 13, 1949, S. 192
  21. Zugersee-Zeitung, 24.10.1952
  22. Freundliche Mitteilung von Cécile Ritter, Affoltern am Albis, 23.05.2020
  23. Zuger Neujahrsblatt 1977, Chronik 14.11.1975. Neue Zürcher Zeitung, 19.11.1975
  24. Neue Zürcher Zeitung, 04.01.1985
  25. Zugersee-Zeitung, 24.10.1952