Poststrasse 2

Aus Chamapedia

Die Liegenschaft in Bahnhofsnähe dient als Bierdepot, Landi und Buchdruckerei, bis sich im Neubau Ärzte niederliessen.


Chronologie

1911 Die Luzerner Bierbrauerei Spiess erstellt das Haus (Ass.-Nr. 322a) in der Nähe des Bahnhofs. Sie richtet hier ihr Bierdepot ein. Im gleichen Jahr wird ein Wagenschopf (Ass.-Nr. 322b) gebaut. [1]

1920 Die Landwirtschaftliche Genossenschaft Cham-Hünenberg kauft das Gebäude und zieht von der Sinserstrasse 8 hierher (zwei Jahre später gibt die Bierbrauerei Spiess ihren Betrieb ganz auf und geht an die Brauerei Eichhof). [2] Die Vorstandsmitglieder waren vom Kauf, dem Preis und der Lage dermassen überzeugt, dass sie das Haus auch als Privatpersonen erworben hätten – falls die Generalversammlung ihrem Antrag nicht gefolgt wäre. Doch die Chamer Bauern kaufen die neue Zentrale für 61'500 Franken – und zahlen zudem dem Wirt des benachbarten Restaurants Bahnhof eine Provision von 600 Franken. Fortan holen die Chamer Bauern hier ihr Saatgut, lassen Getreide mahlen, lagern Torf, Stroh und Dünger, verkaufen ihre Waren. [3]


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Von 1920 bis 1958 befand sich in der Liegenschaft Poststrasse 2 die landwirtschaftliche Genossenschaft


1932 Die Genossenschaft Hünenberg zieht aus, die Chamer Genossen bleiben. [4]

1958 Die Landi Cham hat einen Teil des ehemaligen Nestlé & Anglo-Swiss Condensed Milk Company-Geländes gekauft und dort Neubauten hingestellt. Deshalb zieht sie um und verkauft am 20. März die Liegenschaft Poststrasse 2 dem Buchdrucker Josef Meienberg-Rey (1917–1985) für 95'000 Franken. [5] Meienberg ist seit 1946 selbstständiger Buchdrucker und ist zu dieser Zeit auch Herausgeber der «Zugersee-Zeitung», dem Lokalblatt für Cham, Hünenberg und Risch.


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Die Poststrasse 2 um 1959, vor dem Umbau zur Druckerei Meienberg


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Luftaufnahme der Liegenschaft Poststrasse 2 mit der Druckerei / Papeterie Meienberg, 1969


1986 Nach dem Tod von Josef Meienberg geht die Liegenschaft an seine Erben. [6]


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Die Liegenschaft Poststrasse 2 wich 2008 einem Neubau


2008 Die Erben von Josef Meienberg reissen das Gebäude von 1912 ab und ersetzen es durch einen Neubau.

2022 Die Liegenschaft gehört der Erbengemeinschaft von Josef Meienberg. [7]


Die Druckerei Meienberg

Während 62 Jahren bestand die Druckerei Meienberg. Legendär waren die zwei Hunde, welche jeweils die Kundschaft freudig begrüssten! Sie war auch Herausgeberin der «Zugersee Zeitung».

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Inserat Zugersee-Zeitung, Druckerei Meienberg, 1951


Aktueller Kartenausschnitt

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Einzelnachweise

  1. Staatsarchiv Zug, G 617.6.3, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 2. Band
  2. Staatsarchiv Zug, G 617.6.3, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 2. Band. Zugersee-Zeitung, 05.07.1958
  3. Baumgartner, Heinrich, Von der Landwirtschaftlichen Genossenschaft zur Landi Cham, 1895–1995, Cham 1995
  4. Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 2. Band
  5. Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 2. Band
  6. Staatsarchiv Zug, G 617.6.6, Assekuranzregister Cham, 4. Generation (1960–1990), 1. Band
  7. www.zugmap.ch, Eintrag Grundstücknummer 76; Grundbuchfläche: 690 m²; Gebäude: 286 m²; Strasse und Weg: 26 m²; übrige befestigte Fläche: 355 m²; Gartenanlage: 23 m² [Stand: 08.10.2022]