Kuhn Siegfried (1871–1940)

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Portrait von Kuhn Siegfried (1871–1940)
Portrait von Kuhn Siegfried (1871–1940), Porträt

Vorname: Siegfried
Nachname: Kuhn-Lustenberger
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 27. Dezember 1871
Geburt­sort: Waltenschwil AG
Todes­datum: 4. Dezember 1940
Todes­ort: Cham ZG
Beruf: Lehrer, Kirchenschreiber, Gemeindeschreiber
Religion: römisch-katholisch
Partei: Katholisch-Konservative Partei

Siegfried Kuhn-Lustenberger war während 13 Jahren Kirchenschreiber der katholischen Kirchgemeinde Cham-Hünenberg und während 30 Jahren Gemeindeschreiber der Einwohnergemeinde Cham. Zudem wirkte der ehemalige Lehrer noch als Erziehungsrat und Inspektor der Sekundarschulen.



Kuhn im Alter, undatierte Aufnahme
Kuhn kurz vor seinem Tod 1940


Stationen

1871 Siegfried Kuhn kommt am 27. Dezember in Waltenschwil AG zur Welt. Nach den Schulen in Waltenschwil und Bremgarten wird er am Seminar St. Michael in Zug Lehrer.

1893 Seine nächste Stelle ist die eines Sekundarlehrers in Cham, «wo er mit methodischem Geschick unterrichtete». [1] Er ist zuständig für die sprachlich-historischen Fächer. [2]

1905 Kuhn wird Kirchenschreiber der katholischen Kirchgemeinde Cham-Hünenberg. [3]

1908 Kuhn wird zusätzlich zum Gemeindeschreiber der Einwohnergemeinde Cham gewählt. [4] Er gehört der Partei der Konservativen an. Er übt sein Amt ab Januar 1909 «mit vorbildlicher Pünktlichkeit und Gewissenhaftigkeit» aus. [5] Er wirkt auch als Zivilstandsbeamter, macht Beurkundungen und Erbteilungen, regelt Steuerfragen, verantwortet das Budget, schreibt Protokolle und führt das Gemeindepersonal.

1909 Im Hinblick auf die neuen Schulhausbauten wird Kuhn zuerst Sekretär, dann Mitglied der Chamer Schulkommission. Gleichzeitig wird er in den kantonalen Erziehungsrat berufen – als ehemaliger Lehrer weiss man sein Urteil zu schätzen. Er ist auch Mitglied der Aufsichtskommission der Kantonsschule und Präsident der Lehrmittelkommission, in dieser Funktion begleitet er selber die Herausgabe von Lehrmitteln: «Fast nicht zu zählende Schreiben, Telephongespräche und Gänge waren erforderlich, bis Text und Illustration druckbereit vorlagen.» [6]

1911 Siegfried Kuhns Ehefrau, Marie Kuhn-Röösli (1878–1911), stirbt am 19. Februar im Alter von 32 Jahren; sie hat ihm vier Kinder geboren: Marie (1903–1993), Max (1907–1968), Frieda (1908–1999) und Walter (1910–1997). Später heiratet er Frieda, geborene Lustenberger (1883–1974). Seine zweite Ehefrau führt über 40 Jahre lang den Mütterverein Cham-Hünenberg.

1914–1918 Während des Ersten Weltkriegs herrscht in Cham Mangel. Kuhn springt ein, wo er kann. Er unterstützt zum Beispiel nach Kräften die Planung und den Bau der Schulhäuser im Kirchbühl und in Hagendorn. [7]

1918 Kuhns Kräfte sind am Ende, er erkrankt schwer an der Spanischen Grippe, wovon er sich nie mehr ganz erholt. [8] Kuhn gibt das Amt des Kirchenschreibers ab, dafür behält er den Posten als Gemeindeschreiber; allerdings wird ihm mit Werner Ritter (1884–1962) ein Stellvertreter zur Seite gestellt. [9]

1931 Aufgrund seiner Erfahrungen als Sekundarlehrer und als Verwaltungsbeamter wird Kuhn kantonaler Schulinspektor für die Sekundarstufe. «Überzeugt von der Wichtigkeit der Sekundarschule, nicht nur für den Kaufmanns-, sondern auch für den Bauern- und Gewerbestand, befürwortete er warm den Ausbau der Sekundarschule auf drei Klassen, besonders in den grösseren Ortschaften. Die Erstellung des neuen Lehrplanes der Sekundarschule wurde von ihm in die Wege geleitet und tatkräftig gefördert.» [10]

1938 Kuhn, mittlerweile 67–jährig, tritt als Gemeindeschreiber zurück. Er bleibt Erziehungsrat und Schulinspektor.

1940 Kuhn stirbt im Alter von knapp 69 Jahren am 4. Dezember – unerwartet nach einer Nierenentzündung. [11]


Kuhn privat

Siegfried Kuhn richtig kennenlernen, konnte man privat, ausserhalb all seiner amtlichen Tätigkeiten. «Seiner Familie war er ein treubesorgter und opferfreudiger Vater.» In seinem Heim an der Hünenbergerstrasse 32 konnte er sich gemütlich und unterhaltsam geben. «Wenn er auch ausgesprochen sachlich dachte, so würde man ihn doch verkannt haben, wenn man ihn für gemütsarm gehalten hätte.» [12]


Fotoarchiv

Bilder mit freundlicher Genehmigung aus dem Privatarchiv der Familie Kuhn


Dokumente


Einzelnachweise

  1. Zuger Nachrichten, 09.12.1940
  2. Zuger Volksblatt, 06.12.1940
  3. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  4. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  5. Zuger Nachrichten, 09.12.1940
  6. Zuger Nachrichten, 09.12.1940
  7. Zuger Nachrichten, 09.12.1940
  8. Zuger Nachrichten, 09.12.1940
  9. Zuger Volksblatt, 06.12.1940
  10. Zuger Nachrichten, 09.12.1940
  11. Zuger Nachrichten, 09.12.1940
  12. Zuger Nachrichten, 09.12.1940