Kaufmann-Thürig/-Gut Max (1912–1989)

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Portrait von Kaufmann-Thürig / -Gut Max (1912–1989)
Portrait von Max Kaufmann-Thürig/-Gut (1912–1989)

Vorname: Max
Nachname: Kaufmann-Thürig
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 1912
Geburt­sort: Cham ZG
Todes­datum: 1989
Todes­ort: Cham ZG
Beruf: Chauffeur, Wirt

Max Kaufmann-Thürig war zuerst Wirt im «Neudorf», dann nach einem Schicksalsschlag Privatchauffeur für das Kader der Papierfabrik Cham.



Max Kaufmann lenkte als Chauffeur den eleganten Mercedes der Direktion (Illustration aus dem Buch «Der Zellstoff, auf dem die Träume sind, 350 Jahre Papierfabrik Cham»)


Stationen

1912 Max Kaufmann kommt in Cham zur Welt. Er wächst an der Rigistrasse mit zwei Schwestern und zwei Brüdern auf. Nach der Schule absolviert er keine Lehre, sondern geht direkt in die Fabrik: Er findet eine Anstellung bei der Landis & Gyr in Zug. [1]

1950 Zusammen mit seiner Frau Maria (1914–1962), einer geborenen Thürig, wagt er sich in ein neues Geschäftsfeld: Das Ehepaar Kaufmann-Thürig führt zuerst als Geranten der Theatergesellschaft Cham, dann als Pächter das «Neudorf». [2]

1951 Als die Theatergesellschaft die Sommernachtsspiele auf dem Zugersee aufführt, ist Max Kaufmann Mitglied des verantwortlichen Vorstands. [3]

1954 Im Gasthof Neudorf wird ein Fernsehapparat aufgestellt, der sich «grosser Anziehungskraft» erfreut. Mit seinem 43 Zentimeter grossen Bildschirm ist er der grösste Fernseher im Kanton Zug. Jeden Abend um halb neun Uhr werden die Sendungen übertragen. [4]

1957 Weil Kaufmanns Ehefrau Maria erkrankt und mittlerweile die vier Kinder Beatrice, Adelheid, Max und Rolf zu ernähren sind, wird der anstrengende Wirtsbetrieb im «Neudorf» aufgegeben. [5]

1961 Max Kaufmann findet eine passende Anstellung. [6] Er wird per 2. November Direktionschauffeur der Papierfabrik Cham. Er fährt das Kader mit den Direktionsfahrzeugen der Marke Mercedes (Typ 300 und 170S) durch die Gegend; wenn er genügend Zeit hat, hilft er mit Lastwagen-, Personalbus-, Putzmaschinen- oder Papieribahnfahrten aus. Oftmals muss er mehrmals am Tag das Tenue wechseln: Als Direktionschauffeur trägt er Uniform und Hut, als Transporteur auf dem Fabrikhof dagegen ein schmutzresistentes Arbeitskleid. [7]

1962 Maria Kaufmann-Thürig erliegt ihrer schweren Krankheit im Alter von 48 Jahren; Max Kaufmann bleibt mit den vier Kindern zurück. [8]

1965 Max Kaufmann heiratet erneut, diesmal Anna Gut. [9]

1977 Kaufmann geht im Alter von 65 Jahren in Rente. Er bleibt in den 16 Jahren als Chauffeur stets unfallfrei. [10]

1989 Im Alter von 77 Jahren stirbt Max Kaufmann in Cham. [11]


Würdigung

Max Kaufmann war ein flexibler Mensch. Er half und arbeitete, wo er gebraucht wurde, sei es privat mit seiner schwerkranken Frau, aber auch beruflich, bei der Landis & Gyr und in der Papierfabrik, aber auch als Wirt im «Neudorf».

«Seine Hobbies sind Reisen; sehr viel Freude bereitet ihm die Pflege seines Hauses an der Chamerstrasse in Zug. Die Verbindung zu seiner früheren Tätigkeit als Gastwirt stellt er ab und zu wieder her, indem bei Bier, Brissago und Volksmusik Ausgleich und Erholung findet.» [12]


Einzelnachweise

  1. Chamer Mosaik, Hauszeitschrift der Industrieholding Cham AG, Nr. 1, 1977, S. 33
  2. Staatsarchiv Zug, CE 80.3, Wirtschaftswesen, Mappe Neudorf, Gesuch vom 17.06.1950
  3. Programmheft der Sommernachtsspiele am Zugersee in Cham, 1951
  4. Zugersee-Zeitung, 18.06.1954
  5. Orsouw, Michael van, Der Zellstoff, auf dem die Träume sind. 350 Jahre Papieri Cham, Cham 2006, S. 133
  6. Chamer Mosaik, Hauszeitschrift der Industrieholding Cham AG, Nr. 1, 1977, S. 33
  7. Vgl. Anmerkung 5 (van Orsouw), S. 133
  8. Vgl. Anmerkung 5 (van Orsouw), S. 133
  9. Vgl. Anmerkung 5 (van Orsouw), S. 133
  10. Vgl. Anmerkung 5 (van Orsouw), S. 133
  11. Vgl. Anmerkung 5 (van Orsouw), S. 133
  12. Chamer Mosaik, Hauszeitschrift der Industrieholding Cham AG, Nr. 1, 1977, S. 33