Frey-Weber Werner (1913–1996)

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Portrait von Frey-Weber Werner (1913–1996)
Portrait von Werner Frey, Ing. Agr., Verwalter des Hammergutes 1941-1976

Vorname: Werner
Nachname: Frey-Weber
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 5. Januar 1913
Geburt­sort: Zürich ZH
Todes­datum: 1996
Todes­ort: Steinhausen ZG
Beruf: Agronom

Werner Frey war von 1941 bis 1976 der Verwalter des Hammerguts, des Landwirtschaftsbetriebs im Besitz der Papierfabrik Cham. Er engagierte sich auch in bäuerlichen Organisationen und war während Jahrzehnten Friedensrichter von Cham.



Friedel und Werner Frey-Weber


Stationen

1913 Werner Frey kommt am 5. Januar in Zürich zur Welt, wo sein Vater eine grafische Anstalt und Druckerei führt. Schon früh begeistert sich Werner für die Landwirtschaft. Nach der Sekundarschule macht er eine Lehre als Knecht in der Westschweiz und am Zürichsee. Dann absolviert er während zwei Jahren die Diplomausbildung zum Bauern am Strickhof in Zürich, welcher er ein Studium folgen lässt.

1938 Frey schliesst sein Agronomiestudium an der ETH Zürich erfolgreich ab. Er findet eine Stelle als Adjunkt der kantonalen Erziehungsanstalt Uitikon ZH. [1]

1941 Mitten im Zweiten Weltkrieg übernimmt der studierte Ingenieur-Agronom Frey die Leitung des Hammerguts in Cham. Seine Funktion nennt man «Verwalter», obwohl er einen der grössten Landwirtschaftsbetriebe im Ennetsee leitet. [2] Er steuert das Hammergut mit seinen 20 Angestellten durch die schwierigen Kriegsjahre und leitet mehrere «landwirtschaftliche Umstellungen und Anpassungen» ein. [3]

1942 Der neue Verwalter heiratet Friedel Weber (1913–2005) aus Chur; sie ist geschieden und bringt einen Sohn mit in die Ehe. Schon bald folgen die Geburten der gemeinsamen Kinder Ursula (*1943), Beat (*1946) und Markus (*1950). [4] Frey ist viel unterwegs, weil er hoher Offizier ist. Er bringt es im Militär zum Kommandant im Rang eines Majors.

1949 Werner Frey wird stellvertretender Friedensrichter in Cham.

1952 Obwohl er erst seit gut zehn Jahren in Cham lebt, wird Frey das Friedensrichteramt anvertraut. Für sechs Amtsperioden wird er dieses Amt bis 1976 ausüben. [5]

1963 Zum Nationalfeiertag darf Gutsverwalter und Friedensrichter Frey in Cham die Festansprache halten. [6]

1973 Die Immobilien der Papierfabrik werden in der Hammer AG zusammengefasst. [7]

1974 Unter Leitung von Werner Frey erstellt das Hammergut einen grossen Maststall an der Lorzenweidstrasse. Bis zu 480 Tiere finden dort Platz. [8] Damit ist die Mast des Hammerguts eine der grössten in der ganzen Schweiz. [9]

1976 Auf Ende Jahr geht Frey im Alter von 63 Jahren vorzeitig in Pension. Er hat in Steinhausen das alte Bauernhaus an der Bannstrasse 38 erwerben können und zieht mit seiner Frau Friedel dorthin. [10] Das Ehepaar macht zu dieser Zeit zum ersten Mal überhaupt gemeinsam Ferien! [11]

1995 Frey hat sich nach seiner Pensionierung an der Migros-Klubschule in Malerei weitergebildet. Jetzt stellt er im Forum Zugerland seine Bilder aus. Der Kunstkritiker Jürg Henggeler (1935–2009) meint dazu: «Die Ansichten sind gut, aber vielleicht etwas zu brav gemalt.» [12]

1996 Zwanzig Jahre nach der Pensionierung stirbt Werner Frey. [13]


Einflussreicher Bauernvertreter

Werner Frey ist als Verwalter des Hammerguts ein «Big Player» der Chamer Landwirtschaft. Der Hof ist flächenmässig sehr gross und als Teil der Papierfabrik auch finanziell potent. Zudem vernetzt sich Frey innerhalb der Landwirtschaft des Ennetsees: Er ist im Vorstand der Käsereigenossenschaft Cham, Präsident der Saatzuchtgenossenschaft, Präsident der Pachtzinskommission, Mitglied der kantonalen Kommission für Landwirtschaft und seit ihrer Gründung 1942 Präsident der Bodenverbesserungsgenossenschaft Oberwil. Zudem wirkt er als Mitglied der Aufsichtskommission der kantonalen landwirtschaftlichen landwirtschaftlichen Schule, die sich ab 1957 in Cham beim Schluechthof befindet – ganz in der Nähe des Frey’schen Hammerguts. Ab 1977 ist Werner Frey auch noch Präsident der kantonalen Schlichtungskommission in Mietsachen.


Einzelnachweise

  1. Chamer Mosaik, Hauszeitschrift der Industrieholding Cham AG, Nr. 1, 1977, S. 21
  2. Chamer Mosaik, Hauszeitschrift der Industrieholding Cham AG, Nr. 1, 1977, S. 21
  3. Mosaik, Personalzeitschrift der Papierfabrik Cham, Nr. 2, 1996, S. 62
  4. Neue Luzerner Zeitung, 27.12.2005
  5. Chamer Mosaik, Hauszeitschrift der Industrieholding Cham AG, Nr. 1, 1977, S. 21
  6. Zuger Kalender, Chronik 01.08.1963
  7. Orsouw, Michael van, Der Zellstoff, auf dem die Träume sind. 350 Jahre Papieri Cham, Cham 2006, S. 155
  8. Mosaik, Personalzeitschrift der Papierfabrik Cham, Nr. 1, 1976, S. 16
  9. Freundliche Mitteilung von Claude Ebnöther, Cham, 13.02.2023
  10. Chamer Mosaik, Hauszeitschrift der Industrieholding Cham AG, Nr. 1, 1977, S. 21
  11. Neue Luzerner Zeitung, 27.12.2005
  12. Zuger Nachrichten, 11.01.1995
  13. Mosaik, Personalzeitschrift der Papierfabrik Cham, Nr. 2, 1996, S. 62