Freimann-Käppeli Jakob (1915–2008)

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Portrait von Freimann-Käppeli Jakob (1915–2008)
Portrait von Freimann-Käppeli Jakob (1915–2008)

Vorname: Jakob
Nachname: Freimann-Käppeli
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 2. April 1915
Geburt­sort: Cham ZG
Todes­datum: 3. August 2008
Todes­ort: Cham ZG
Beruf: Postbeamter
Amt: Gemeinderat, Kirchenratspräsident
Religion: römisch-katholisch
Partei: Katholisch-Konservative Partei

Jakob Freimann-Käppeli war ein Chamer Briefträger. Er kannte das ganze Dorf, und das ganze Dorf kannte ihn. So verwundert es nicht, dass er in den Gemeinderat und als Kirchenratspräsident gewählt wurde.



Luise (1916–2008) und Jakob (1915–2008) Freimann-Käppeli in ihrem Heim an der Scheuermattstrasse 12 in Cham


Stationen

1915 Jakob Freimann kommt am 2. April zur Welt. [1] Er wächst als eines von zehn Kindern auf dem Bauernhof Birch auf. [2]

1933 Als Jakob Freimann vor der Berufswahl steht, herrscht Weltwirtschaftskrise. Auch Cham ist direkt davon betroffen, weil die Nestlé die Milchsiederei schliesst. Dadurch verlieren nicht nur die Arbeiter ihren Job, sondern auch viele Bauern ihren wichtigsten Milchabnehmer. Freimann ist deshalb sehr froh, dass er sogar ohne Berufslehre bei der Post als Briefträger arbeiten kann. Auf der Post lernt Freimann den Briefträgerkollegen Basil Gretener (1886–1959) kennen; dieser ist neben seiner Aufgabe als Briefträger Gemeinderat und Bauchef von Cham. [3]

1951 Die Chamer wählen ihren Briefträger Jakob Freimann in den Gemeinderat. [4] Er eifert damit seinem Kollegen Basil Gretener nach, der als Gemeinderat zurückgetreten ist. Freimann übernimmt das Bauwesen. Er bemüht sich, dass die öffentliche Infrastruktur mit dem rasanten Bevölkerungswachstum Schritt halten kann: Er lässt Kanalisationen und Schulhäuser erbauen. [5]

1966 Nach 15 Jahren tritt Jakob Freimann aus dem Gemeinderat zurück. Dafür wird er zum Präsidenten des Kirchenrats von Cham-Hünenberg gewählt (eine Aufgabe, die auch schon sein Vorbild Basil Gretener innegehabt hatte). [6]

1964 Jakob Freimann engagiert sich beim gemeinnützigen Wohnungsbau: Er ist von 1964 bis 1986 im Vorstand der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Cham (GBC), ab 1971 wird er Präsident. [7]

1973 Freimann tritt als Kirchenratspräsident zurück. [8]

2008 Jakob Freimann stirbt am 3. August im Alter von 93 Jahren. [9]


Würdigung

Jakob Freimann ist ein Selfmademan: Obwohl er keine Berufslehre absolviert, wird er zum geachteten Politiker und Kirchenratspräsident. Er ist ein engagierter Chamer durch und durch: Er wirkt in Cham als Berufsmann, als Politiker und als Präsident der Baugenossenschaft. So heisst zu seinem 90. Geburtstag in der Zeitung: «Sein grosser Einsatz für die Öffentlichkeit zeigt bis heute nachhaltende Wirkung.» [10]


Einzelnachweise

  1. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  2. Orsouw, Michael van, Cham – Menschen, Geschichten, Landschaften, Cham 2008, S. 61
  3. Vgl. Anmerkung 2 (van Orsouw), S. 62
  4. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  5. Vgl. Anmerkung 2 (van Orsouw), S. 62
  6. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  7. Gemeinnützige Baugenossenschaft Cham, Jubiläumsschrift 2013
  8. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  9. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  10. Neue Zuger Zeitung, 02.04.2005