Wolf-Ostermaier Otto (1911–1970)

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Portrait von Wolf-Ostermaier Otto (1911–1970)
Portrait von Otto Wolf-Ostermaier (1911–1970), Leidbild

Vorname: Otto
Nachname: Wolf-Ostermaier
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 28. Juli 1911
Geburt­sort: Cham ZG
Todes­datum: 23. Februar 1970
Todes­ort: Zug ZG
Beruf: Lehrer

Otto Wolf-Ostermaier war ein Chamer Germanist, der als Sekundar- und Kantonsschullehrer wirkte. Darüber hinaus war er sehr aktiv als Musikpädagoge und Dirigent verschiedener Musikformationen.



Otto Wolf-Ostermaier, Aufnahme in jüngeren Jahren, undatiert (vor 1945)
Otto Wolf, 1952
Das Komitee für Flüchtlingskinder: Frau Stocker (Ehefrau von Lehrer Stocker, Mutter von Brigadier Hermann Stocker (1922–1991)), Pfarrer Fritz Stucky (1895–1966), Pfarrer Josef Muff, und Otto Wolf in einer Besprechung, undatiert (vor 1960)
Otto Wolf mit dem Kirchenchor Cham-Hünenberg während einer Reise an den Lago Maggiore TI
Der Kirchenchor Cham-Hünenberg auf Reisen, in Mailand und Venedig: Otto Wolf (1), Organist und Primarlehrer Müller (2) und Elisabeth Wolf (3)


Stationen

1911 Otto kommt am 28. Juli in Cham zur Welt, seine Eltern sind Sophie Maria (1872–1946) und Fridolin Wolf-Rohner (1861–1940), die am Bärenplatz ein Geschäft für Haushaltsartikel führen. [1]

1923 Nach der Primarschule in Cham besucht Otto Wolf nacheinander die Stiftsschule in Einsiedeln, das Institut Karl Borromäus in Altdorf und besteht die Matura am Kollegium in Schwyz. [2]

1929 Otto Wolf studiert Germanistik in Freiburg i. Ue., Zürich und Bern. Er kann auch Studienaufenthalte in Paris, Oxford und Florenz absolvieren. [3]

1938 Wolf schliesst sein Studium mit einer Dissertation an der Universität Freiburg i. Ue. ab: Sie trägt den Titel «Der Briefroman bei Enea Silvio, Rousseau und Goethe». Er kehrt nach Cham zurück und wird dort Sekundarlehrer. [4]

1940 Ottos Vater Fridolin Wolf-Rohner stirbt; seine beiden Söhne Otto und Fritz Wolf-Bütler (1908–1987) teilen sich elterliche Doppelliegenschaft auf. Fritz Wolf-Bütler erhält das Haus Seestrasse 1, während Otto das Haus Luzernerstrasse 1 bekommt. Otto Wolf wohnt dort mit seiner Frau Elisabeth Genovefa, geborene Ostermaier; in der zweiten Wohnung seines Hauses lebt die Familie Nussbaumer-Widmer, die im Erdgeschoss das Wäschegeschäft führt. [5]

1941 Elisabeth und Otto Wolf werden Eltern: Stammhalter Peter Otto kommt zur Welt. [6]

1943 Otto Wolf übernimmt die Leitung des Kirchenchors Cham. Er bleibt als Dirigent bis 1963 im Amt. [7]

1944 und 1947 Das Ehepaar Elisabeth und Otto Wolf erlebt nochmals Elternfreuden: Ursula Maria (*1944) und Barbara Elisabeth (*1947) werden geboren. [8]

1954 Wolf wirkt auch noch als Dirigent des Orchesters Cham-Hünenberg (bis 1956). [9]

1957 Otto Wolf demissioniert als Sekundarlehrer in Cham und wird Sekundarlehrer in Zug. [10]

1958 Die umfangreiche «Geschichte von Cham» erscheint. Otto Wolf fungiert beim Band 1 als Redaktor und verfasst die Einleitung. [11] Otto Wolf zieht in die Stadt Zug und verkauft die Liegenschaft Luzernerstrasse 1 seinem Bruder Fritz. [12]

1960 Der Regierungsrat beruft Otto Wolf als Kantonsschullehrer: Er unterrichtet Deutsch, Französisch, Englisch sowie Kunst- und Musikgeschichte. Er ist dem Modernen zugetan und richtet das Sprachlabor und damit den audiovisuellen Fremdsprachenunterricht ein. [13]

1961 Obwohl erst ein Jahr an der Kantonsschule Zug, leitet Otto Wolf das Kantonsschulorchester beim 100-Jahr-Jubiläum der Kantonsschule Zug. [14] Zudem dirigiert er ab November 1964 den Kirchenchor St. Michael und ist Gründer des «Collegium Musicum Zug». [15]

1962 Otto Wolf hat gesundheitliche Probleme und muss sich einer schweren Operation unterziehen. [16]

1964 An der Landesausstellung «Expo 64» in Lausanne geben Zuger Kantonsschüler im Pavillon «Bilden und Gestalten» unter der Leitung von Otto Wolf ein Chor- und Orchesterkonzert. [17]

1967 Die Zuger Kantonalbank feiert ihr 75-Jahr-Jubiläum im Theater Casino Zug, und das Kantonsschulorchester und der Schülerchor unter der Leitung von Otto Wolf umrahmen den festlichen Anlass. [18]

1969 Wieder schwer erkrankt, muss sich Otto Wolf einer grossen Operation in Zürich unterziehen. Er lässt sich in das Bürgerspital Zug verlegen. [19]

1970 Otto Wolf stirbt am 23. Februar im Zimmer 234 des Bürgerspitals Zug. Er wird nur gerade 58 Jahre alt. [20]


Würdigung

Otto Wolf war ein begeisterter und begeisterungsfähiger Pädagoge. Seine grosse Leidenschaft galt der Musik. Er leitete Chöre und Orchester und galt als «gottbegnadeter Kirchenmusiker und Musiklehrer». [21] Dabei mochte er besonders die Chormusik: «Seit je ... war für ihn die menschliche Stimme das reinste Instrument.» Darüberhinaus galt er als integrer Zeitgenosse: «Otto Wolf war ein unvermischter, ein wahrhaftiger Mensch.» [22]


100 Jahre Kantonsschule Zug, Festkonzert, 1961


Einzelnachweise

  1. Stammbaum der Familie Wolf 19.–21. Jahrhundert, in: Privatarchiv Peter Otto Wolf, Zug, 12.03.2020. Zuger Tagblatt, 05.03.1970
  2. Zuger Tagblatt, 05.03.1970
  3. Zuger Tagblatt, 05.03.1970
  4. Zuger Tagblatt, 05.03.1970
  5. Freundliche Mitteilung von Peter Otto Wolf, Zug, 12.03.2020
  6. Stammbaum der Familie Wolf 19.–21. Jahrhundert, in: Privatarchiv Peter Otto Wolf, Zug, 12.03.2020
  7. Freundliche Mitteilung von August Sidler, Cham, 16.03.2020
  8. Stammbaum der Familie Wolf 19.–21. Jahrhundert, in: Privatarchiv Peter Otto Wolf, Zug, 12.03.2020
  9. Baumgartner, Heinrich / Schiess, Hildy / Schmidle, Margrith, 100 Jahr-Jubiläum Orchester Cham-Hünenberg, Festschrift 1895–1995, Cham 1995
  10. Zuger Tagblatt, 05.03.1970
  11. Wolf, Otto et al., Geschichte von Cham, Bd. 1, Cham 1958, S. 7–10
  12. Freundliche Mitteilung von Peter Otto Wolf, Zug, 12.03.2020
  13. Zuger Tagblatt, 05.03.1970
  14. Neue Zürcher Nachrichten, 22.09.1961
  15. Zuger Kalender, Chronik 31.10.1964. Freundliche Mitteilung von Peter Otto Wolf, Zug, 12.03.2020
  16. Zuger Tagblatt, 05.03.1970
  17. Zuger Neujahrsblatt 1965, Chronik 12.05.1964
  18. Zuger Neujahrsblatt 1968, Chronik 15.04.1967
  19. Zuger Tagblatt, 05.03.1970
  20. Zuger Tagblatt, 05.03.1970
  21. Zuger Neujahrsblatt 1971, Chronik 23.02.1970
  22. Zuger Tagblatt, 05.03.1970