Wolf-Ostermaier Otto (1911–1970)
Otto Wolf-Ostermaier war ein Chamer Germanist, der als Sekundar- und Kantonsschullehrer wirkte. Darüber hinaus war er sehr aktiv als Musikpädagoge und Dirigent verschiedener Musikformationen.

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Stationen
1911 Otto kommt am 28. Juli in Cham zur Welt, seine Eltern sind Sophie Maria (1872–1946) und Fridolin Wolf-Rohner (1861–1940), die am Bärenplatz ein Geschäft für Haushaltsartikel führen. [1]
1923 Nach der Primarschule in Cham besucht Otto Wolf nacheinander die Stiftsschule in Einsiedeln, das Institut Karl Borromäus in Altdorf und besteht die Matura am Kollegium in Schwyz. [2]
1929 Otto Wolf studiert Germanistik in Freiburg i. Ue., Zürich und Bern. Er kann auch Studienaufenthalte in Paris, Oxford und Florenz absolvieren. [3]
1938 Wolf schliesst sein Studium mit einer Dissertation an der Universität Freiburg i. Ue. ab: Sie trägt den Titel «Der Briefroman bei Enea Silvio, Rousseau und Goethe». Er kehrt nach Cham zurück und wird dort Sekundarlehrer. [4]
1940 Ottos Vater Fridolin Wolf-Rohner stirbt; seine beiden Söhne Otto und Fritz (1908–1987) teilen sich elterliche Doppelliegenschaft auf. Fritz Wolf-Bütler erhält das Haus Seestrasse 1, während Otto das Haus Luzernerstrasse 1 bekommt. Otto Wolf wohnt dort mit seiner Frau Elisabeth Genovefa, geborene Ostermaier; in der zweiten Wohnung seines Hauses lebt die Familie Nussbaumer-Widmer, die im Erdgeschoss das Wäschegeschäft führt. [5]
1941 Elisabeth und Otto Wolf werden Eltern: Stammhalter Peter Otto kommt zur Welt. [6]
1943 Otto Wolf übernimmt die Leitung des Kirchenchors Cham. Er bleibt als Dirigent bis 1963 im Amt. [7]
1944 und 1947 Das Ehepaar Elisabeth und Otto Wolf erlebt nochmals Elternfreuden: Ursula Maria (*1944) und Barbara Elisabeth (*1947) werden geboren. [8]
1954 Wolf wirkt auch noch als Dirigent des Orchesters Cham-Hünenberg (bis 1956). [9]
1957 Otto Wolf demissioniert als Sekundarlehrer in Cham und wird Sekundarlehrer in Zug. [10]
1958 Die umfangreiche «Geschichte von Cham» erscheint. Otto Wolf fungiert beim Band 1 als Redaktor und verfasst die Einleitung. [11] Otto Wolf zieht in die Stadt Zug und verkauft die Liegenschaft Luzernerstrasse 1 seinem Bruder Fritz. [12]
1960 Der Regierungsrat beruft Otto Wolf als Kantonsschullehrer: Er unterrichtet Deutsch, Französisch, Englisch sowie Kunst- und Musikgeschichte. Er ist dem Modernen zugetan und richtet das Sprachlabor und damit den audiovisuellen Fremdsprachenunterricht ein. [13]
1961 Obwohl erst ein Jahr an der Kantonsschule Zug, leitet Otto Wolf das Kantonsschulorchester beim 100-Jahr-Jubiläum der Kantonsschule Zug. [14] Zudem dirigiert er ab November 1964 den Kirchenchor St. Michael und ist Gründer des «Collegium Musicum Zug». [15]
1962 Otto Wolf hat gesundheitliche Probleme und muss sich einer schweren Operation unterziehen. [16]
1964 An der Landesausstellung «Expo 64» in Lausanne geben Zuger Kantonsschüler im Pavillon «Bilden und Gestalten» unter der Leitung von Otto Wolf ein Chor- und Orchesterkonzert. [17]
1967 Die Zuger Kantonalbank feiert ihr 75-Jahr-Jubiläum im Theater Casino Zug, und das Kantonsschulorchester und der Schülerchor unter der Leitung von Otto Wolf umrahmen den festlichen Anlass. [18]
1969 Wieder schwer erkrankt, muss sich Otto Wolf einer grossen Operation in Zürich unterziehen. Er lässt sich in das Bürgerspital Zug verlegen. [19]
1970 Otto Wolf stirbt am 23. Februar im Zimmer 234 des Bürgerspitals Zug. Er wird nur gerade 58 Jahre alt. [20]
Würdigung
Otto Wolf war ein begeisterter und begeisterungsfähiger Pädagoge. Seine grosse Leidenschaft galt der Musik. Er leitete Chöre und Orchester und galt als «gottbegnadeter Kirchenmusiker und Musiklehrer». [21] Dabei mochte er besonders die Chormusik: «Seit je ... war für ihn die menschliche Stimme das reinste Instrument.» Darüberhinaus galt er als integrer Zeitgenosse: «Otto Wolf war ein unvermischter, ein wahrhaftiger Mensch.» [22]
100 Jahre Kantonsschule Zug, Festkonzert, 1961
Otto Wolf nimmt den Dank von Regierungsrat Hans Hürlimann (1918–1994), dem späteren Bundesrat, entgegen
Einzelnachweise
- ↑ Stammbaum der Familie Wolf 19.–21. Jahrhundert, in: Privatarchiv Peter Otto Wolf, Zug, 12.03.2020. Zuger Tagblatt, 05.03.1970
- ↑ Zuger Tagblatt, 05.03.1970
- ↑ Zuger Tagblatt, 05.03.1970
- ↑ Zuger Tagblatt, 05.03.1970
- ↑ Freundliche Mitteilung von Peter Otto Wolf, Zug, 12.03.2020
- ↑ Stammbaum der Familie Wolf 19.–21. Jahrhundert, in: Privatarchiv Peter Otto Wolf, Zug, 12.03.2020
- ↑ Freundliche Mitteilung von August Sidler, Cham, 16.03.2020
- ↑ Stammbaum der Familie Wolf 19.–21. Jahrhundert, in: Privatarchiv Peter Otto Wolf, Zug, 12.03.2020
- ↑ Baumgartner, Heinrich / Schiess, Hildy / Schmidle, Margrith, 100 Jahr-Jubiläum Orchester Cham-Hünenberg, Festschrift 1895–1995, Cham 1995
- ↑ Zuger Tagblatt, 05.03.1970
- ↑ Wolf, Otto et al., Geschichte von Cham, Bd. 1, Cham 1958, S. 7–10
- ↑ Freundliche Mitteilung von Peter Otto Wolf, Zug, 12.03.2020
- ↑ Zuger Tagblatt, 05.03.1970
- ↑ Neue Zürcher Nachrichten, 22.09.1961
- ↑ Zuger Kalender, Chronik 31.10.1964. Freundliche Mitteilung von Peter Otto Wolf, Zug, 12.03.2020
- ↑ Zuger Tagblatt, 05.03.1970
- ↑ Zuger Neujahrsblatt 1965, Chronik 12.05.1964
- ↑ Zuger Neujahrsblatt 1968, Chronik 15.04.1967
- ↑ Zuger Tagblatt, 05.03.1970
- ↑ Zuger Tagblatt, 05.03.1970
- ↑ Zuger Neujahrsblatt 1971, Chronik 23.02.1970
- ↑ Zuger Tagblatt, 05.03.1970