Samichlaus

Aus Chamapedia

Samichlaus mit Schmutzlis
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Gemütliches Zusammensein im Kolpinglokal an der Bahnhofstrasse 3
Adventlich geschmückte Tische im Kolpinglokal

Den Auftakt zum Chamer Samichlausbrauchtum bildet jeweils der Chlausauszug aus der Pfarrkirche St. Jakob am Samstag Abend vor dem 4. Dezember. Mehrere Samichläuse ziehen mit ihrem Gefolge hinaus zu den Familien und vor allem zu den Kindern von Cham. Der Samichlaus ist mit seinen beiden Dienern, den «Schmutzlis», jeweils an den vier Abenden zwischen dem 4. und dem 7. Dezember in Cham und Umgebung unterwegs und er besucht dabei gut 100 Familien. Organisiert wird der Brauch seit 1951 von der 1945 gegründeten Kolpinggruppe Cham-Hünenberg.


Chronologie

1951 Die Initiative für die Einführung der Samichlaushausbesuche in Cham geht wohl auf die Initiative von Pfarrer Josef Muff (1905–1994) zurück. Die Samichläuse und «Schmutzlis» kleiden sich im Pfarrhaus an und werden nach den Hausbesuchen auch dort von der Pfarrköchin mit «Wienerli» und Brot verpflegt. An der Versammlung des katholischen Gesellenvereins vom 12. Dezember bedankt sich Pfarrer Muff ausdrücklich bei «denjenigen, die sich zum Klausen zur Verfügung gestellt haben». Es ist der früheste Hinweis auf Hausbesuche des Samichlaus in Cham. [1]

1952 An der Versammlung vom 12. November sucht man «für den diesjährigen Familienbesuch des St. Nikolaus noch einen Klaus und einen Schmutzli». [2]

1954 An der Gesellenversammlung wird entschieden, dass der Gesellenverein das «Klausen» im Dezember wieder organisieren wird. Es ist nicht klar, ob zwischenzeitlich ein anderer Verein in die Bresche gesprungen ist oder ob 1953 keine Hausbesuche stattgefunden haben. [3]

1955 An drei Tagen, vom 4. bis zum 6. Dezember, zieht der Samichlaus durch Cham. Die Organisation im Gesellenverein übernimmt jetzt Alois Leu. [4]

1970–1988 In den 1970er- und 1980er-Jahren sind Toni Mathis aus Hünenberg und Beat Lindegger mit der Organisation des Brauchtums betraut. [5]

1989–2015 Luzia und Gerold Bircher, unterstützt von der Pfarrei Cham und einem engagierten Freiwilligenteam, leiten die Chamer Chlausgruppe über 25 Jahre lang. Es gilt, im Vorfeld die aufwändige Einteilung der Hausbesuche zu planen und die Kleider, Bärte und übrigen Chlaus-Utensilien zu pflegen. [6]

2016 Der Chamer Samichlaus besucht 126 Familien in 101 Haushalten und sorgt vom Villettepark bis hinunter ins Frauenthal für glänzende Kinderaugen. Ein neues Team von jungen und alten Freiwilligen übernimmt die Aufgabe, den Brauch in die Zukunft zu führen. Der Samichlaus hat auch öffentliche Auftritte: Er besucht einzelne Vereine, die Gemeindebibliothek sowie das Alters- und Pflegeheim Büel.

2020/2021 Aufgrund der Corona-Pandemie gehen die Anmeldungen für die Hausbesuche etwas zurück. Der Chamer Samichlaus besucht die Kinder trotzdem, mit genügend Abstand in gut gelüfteten Stuben oder draussen im Wintergarten oder im Garten. [7]


Beschreibung

Der (offizielle) Chamer Samichlaus trägt einen roten Mantel, weisse Handschuhe, eine rote Mitra und ein goldenes Kreuz. Weitere Erkennungszeichen sind ein goldener Stab und ein rotes Samichlausbuch. Die beiden vollständig geschwärzten «Schmutzlis» (in den letzten Jahren vermehrt auch junge Frauen) sind in braune Kutten gehüllt und tragen eine Laterne, eine Glocke und eine Hutte [Rückentragkorb] mit Sack, einer «Fitze» und natürlich mit den Geschenken. Die Kinder erhalten Nüsse, Mandarinen, Schokolade und Lebkuchen. [8]


Einzelnachweise

  1. Vereinsarchiv Kolping Cham-Hünenberg, Protokollbuch der Vereinsversammlungen 1949–1956, o.S. (12.12.1951)
  2. Vereinsarchiv Kolping Cham-Hünenberg, Protokollbuch der Vereinsversammlungen 1949–1956, o.S. (12.11.1952)
  3. Vereinsarchiv Kolping Cham-Hünenberg, Protokollbuch der Vereinsversammlungen 1949–1956, o.S. (17.11.1954)
  4. Vereinsarchiv Kolping Cham-Hünenberg, Protokollbuch der Vereinsversammlungen 1949–1956, o.S. (16.11.1955)
  5. Freundliche Mitteilung von Luzia Bircher, Hagendorn, 07.07.2017
  6. Freundliche Mitteilung von Luzia Bircher, Hagendorn, 07.07.2017
  7. Freundliche Mitteilung von Rainer Barmet, Cham, 05.12.2021
  8. Freundliche Mitteilung von Luzia Bircher, Hagendorn, 07.07.2017