Wegkreuz Hatwil

Aus Chamapedia

Beim Hof Hatwil unweit der Kantonsgrenze treffen drei wichtige lokale Fusswege respektive Fahrstrassen zusammen. Ein Drei Meter hohes Sandsteinkreuz aus dem späten 19. Jahrhundert markiert heute diese Weggabelung.

Das Wegkreuz in Hatwil
Rückseite mit der Signatur des Steinmetzes «Keiser, Zug» und der Jahrzahl 1891
Vorderseite des Sockels mit der Inschrift «Gelobt sei Jesus Christus»


Chronologie

1656/1712 Der Hof Hatwil, seit dem späten 13. Jahrhundert im Besitz des Zisterzienserinnenklosters Frauenthal, wird 1656 im Ersten und 1712 im Zweiten Villmergerkrieg von marodierenden reformierten Truppen gebrandschatzt, geplündert und zerstört. 1712 werden «Haus, Schür, Spicher, Schwinstähl und Holzhaus, alles in Eschen gelegt.» Wahrscheinlich stand bereits damals ein Wegkreuz in Hatwil. [1]

1717 Bei Hatwil treffen die Wege vom Frauenthal und von Niederwil zusammen und führen weiter nach Norden in Richtung Maschwanden ZH. Diese Abzweigung wird mit einem Wegkreuz markiert, das bereits im Zehntenplan des Klosters von 1717 dargestellt ist. [2]

1891 Das Vorgängerkreuz wird durch das neugotische Sandsteinkeuz ersetzt. Auf der Rückseite finden sich die Jahreszahl «1891» und die Signatur des Steinmetzes («Keiser, Zug»). [3]

2024 Das Sandsteinkreuz ist im gemeindlichen Inventar der schützenswerten Denkmäler enthalten. [4]


Kunsthistorische Würdigung

«Das Wegkreuz von 1891 bildet ein wichtiges ortsbauliches Element innerhalb des intakten Hofs Hatwil. Wegkreuze setzen an exponierten Stellen weithin sichtbare Zeichen und sind deshalb für das Landschaftsbild prägende Elemente. Dasjenige in Hatwil ist in neogotischen Formen aus Sandstein gestaltet und leistet mit den anderen noch bestehenden Wegkreuzen in Cham einen wertvollen Beitrag zur katholischen Kulturlandschaft. Unmittelbar vor der Grenze zum reformierten Kanton Zürich kommt ihm als Glaubensbekenntnis eine besondere historische Bedeutung zu.» [5]


Aktueller Kartenausschnitt

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Einzelnachweise

  1. Tagebuch der Äbtissin Maria Verena Mattmann (1650–1726), zit. b. Grünenfelder, Josef, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Neue Ausgabe, Bd. 2, Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug, Bern 2006, S. 180
  2. Vgl. Anmerkung 1 (Grünenfelder), S. 254
  3. Vgl. Anmerkung 1 (Grünenfelder), S. 254
  4. Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug, Inventar der schützenswerten Denkmäler der Gemeinde Cham, Grundstücknummer 1084 [Stand: 11.04.2024]
  5. Archiv Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug, Datenblatt zur Bestandesaufnahme historischer Bauten im Kanton Zug [Stand: 07.03.2019]