Schulhausstrasse 2/4

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1886 entstand an der Schulhausstrasse ein Wohn- und Geschäftshaus. Das Geschäftslokal an der Strasse wurde ganz unterschiedlich genutzt: Zunächst als Buchbinderei und Papeterie, als chemische Färberei und Wäscherei und schliesslich ab 1931 für die Bodenlegergeschäft der Familie Gärtner.

Chronologie

1886 Candid Muff (1842–1910), Uhrmacher aus Hochdorf LU und seit 1876 in Cham, lässt an der damaligen Chamer Hauptstrasse ein klassizistisches Wohn- und Geschäftshaus errichten (Ass.-Nr. 260a, Nebengebäude Ass.-Nr. 260b). [1] Über dem Ladenvorbau erhält das Hauptgebäude eine dreiachsige Fassade und ein flach geneigtes Zeltdach. [2]

1888 Muff verkauft die Liegenschaft am 18. Dezember an Martin Blaser (1841–1917), Primarlehrer in Cham. [3]

1888 Wilhelm Wyss führt «im Hause des Hrn. Lehrer Blaser» eine Buchbinderei und Schreibmaterialienhandlung. Er bietet «Geschäftsbücher, Notizbücher, Copierbücher, Photographie- u. Schreibalbum, Schreibmappen, Brieftaschen, Markenalbum, Tintengeschirr, Reisszeuge, Tinten, Federn, Bleistifte, verschiedene Sorten Schreib- und Rechnungspapiere, Zeichnungspapier, Postpapier, Couverts mit und ohne Firma, Papeterien, Gratulations- und Trauerkarten, Gebetbücher, feine und ordinäre Rosenkränze, Rosenkränze mit Silberdraht, Kreuze, Bilder». [4]

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Die Liegenschaft an der Schulhausstrasse mit der chemischen Textilreinigung, im Hintergrund unten der Bärenplatz, undatiert (vor 1909)


1897 Lehrer Blaser betreibt in Cham eine «Kleiderfärberei und chemische Waschanstalt» (Filiale der Chemischen Färberei/Wäscherei C. A. Geipel Basel). [5]

1917 Nach einem Erbgang sind die Schwestern Blaser die neuen Besitzerinnen. Auf dem Grundstück entsteht noch ein Gartenhaus (Ass.-Nr. 260c). [6]

1931 Jetzt gehört die Liegenschaft Anna Blaser. [7]

1937 Der 1931 gegründete Betrieb «Gärtner Bodenbeläge» von Jakob Gärtner-Müller (1894–1970) zieht von der Luzernerstrasse 1 an die Schulhausstrasse um.

1939 Mit der Garage (Ass.-Nr. 260d) erfährt die Liegenschaft einen weiteren Ausbau. [8]

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Die Liegenschaft Schulhausstrasse 2/4 von 1886, undatiert (vor 1950)


1956 Am 24. April kauft Jakob Gärtner die Liegenschaft und erstellt drei Jahre später noch ein weiteres Ökonomiegebäude (Ass.-Nr. 260e). [9]


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Die Häuser an der Sinserstrasse 1 und Schulhausstrasse 2/4, 06.11.1977


1971 Nach dem Tod von Jakob Gärtner übernimmt Sohn Ernst Gärtner (1919–1989) das «Teppichhaus Gärtner». Er ist mit Elisabeth, einer geborenen Werder (1917–2014), verheiratet. [10]


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Die beiden Liegenschaften Sinserstrasse 1 und Schulhausstrasse 2/4 vor und nach dem Abbruch, 1978


1978/1979 Die Eigentümer der Liegenschaft Sinserstrasse 1, die Firma Locher (Eisenwaren, Haushalt und Spielwaren), und der Liegenschaft Schulhausstrasse 2/4, die Firma Gärtner (Teppiche, Vorhänge), entscheiden sich für einen Neubau. Architekt ist der Chamer Erich Weber (*1936). Die Kosten belaufen sich auf 2,15 Millionen Franken. [11]


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Der Neubau Sinserstrasse 1/Schulhausstrasse 2/4 der Firmen Locher und Gärner, 15.03.1981


Karte

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Einzelnachweise

  1. Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
  2. Grünenfelder, Josef, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Neue Ausgabe, Bd. 2, Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug, Bern 2006, S. 135
  3. Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
  4. Zuger Nachrichten, 21.03.1894
  5. Zuger Volksblatt, 09.03.1897
  6. Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
  7. Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1930–1960), 1. Band
  8. Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1930–1960), 1. Band
  9. Staatsarchiv Zug, G 617.6.5, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1930–1960), 2. Band
  10. Staatsarchiv Zug, G 617.6.7, Assekuranzregister Cham, 4. Generation (1960–1990), 2. Band
  11. Diverse Bauunterlagen, in: Firmenarchiv Locher, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Werner Locher-Bär