Schiess Robert (1896–1956)

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Portrait von Schiess Robert (1896–1956)
Portrait von Robert Schiess (1896–1957), Schweizer Gardist, Kunstmaler

Vorname: Robert
Nachname: Schiess
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 24. Februar 1896
Geburt­sort: Cham ZG
Todes­datum: 27. Dezember 1956
Todes­ort: Ischia I
Beruf: Gardist, Kunstschaffende
Religion: römisch-katholisch
Wikidata: Kennung des Eintrags zur Person bei „Wikidata“. Q1546232

Robert Schiess war ein Chamer Maler und Schweizergardist. Er war als Gardemaler in Rom und hinterliess ein reichhaltiges Oeuvre.



Robert Schiess an der Arbeit
Bei der Arbeit im Vatikan
Robert Schiess mit Familie
Kopien von Bildern der Kommandanten Schweizer Garde im Singsaal des Schulhauses Kirchbühl
Das Zimmer des Kommandanten der Schweizer Garde in Rom mit Bildern der Kommandanten von Robert Schiess


Stationen

1896 Robert Schiess wird am 24. Februar als Sohn von Elise Frey und von Robert Schiess, Bildhauer, in Cham geboren. Die Familie lebt zunächst in Enikon. [1]

1908 Als Robert 12 Jahre als ist, übernimmt die Familie das Gasthaus an der Schulhausstrasse. Robert absolviert die Schulen in Cham und besucht danach die Kunstgewerbeschule in Luzern und lernt Flachmaler in Altdorf UR. Er unternimmt Studienreisen nach Paris, München und Wien.

1921 Die entscheidende Reise seines Lebens führt mit dem Fahrrad und der Zither nach Rom, «wo er sich dank seinem gepflegten Zitherspiel in die päpstliche Schweizer Garde einführte». [2]

1923 Während vier Jahren wirkt Schiess als Schweizergardist im Vatikan. Er gilt intern als Dekorationsmaler der Garde. [3]

1928 Schiess begleitet den ungarischen Porträtmaler Philip Alexius de László (1869–1937) nach England und an den ägyptischen Hof nach Kairo.

1933 Rückkehr nach Rom. Schiess schliesst sich wiederum der Schweizergarde an. Er avanciert vom Dekorations- zum Kunstmaler, porträtiert dabei alle Gardekommandanten und malt auch Papst Pius XII. (1876–1958). Er fertigt auch Auftragsbilder für wohlhabende Bürger und entwickelt sich zu einer «Persönlichkeit eigenwilliger Prägung». [4]

1952 Schiess wird in Rom pensioniert als Korporal der Schweizergarde. Er reist dank eines anonymen Gönners nach Amerika, um dort Verwandte zu besuchen. Denn in New Haven wohnt sein Bruder Joseph. [5]

1953 Nach der Amerikareise lässt sich Schiess in Lacco Ameno auf der Insel Ischia nieder.

1955 Robert Schiess heiratet im fortgeschrittenen Alter.

1956 Schiess stirbt am 27. Dezember auf Ischia an seinem Leberleiden.


Schiess und Cham

Der gebürtige Chamer Künstler war weit gereist und weilte nur ferienhalber in Cham. Die Chamerinnen und Chamer wussten, dass Robert Schiess in Cham zu Besuch war, wenn vor seinem Elternhaus ein Auto mit italienischem Nummerschild und ROMA stand. [6]


Einschätzung des Werks

«Die Bedeutung von Schiess' Oeuvre geht weit über die Maltechnik oder den monetären Wert der einzelnen Gemälde hinaus. Obschon die Qualität der Bilder von einer routinierten Hand, einem sicheren Pinselstrich sowie einem ausgeprägten historischen Verständnis zeugen, so mag Robert Schiess in den Augen manchen Kunstkenners zwar «nur» ein Dekorations- und Auftragsmaler geblieben sein. Aber der ideelle Wert seines hinterlassenen Werkes ist umso grösser, ist es doch einerseits für den Kanton Zug und besonders für die Gemeinde Cham gewissermassen identitätsstiftend.» [7]

Der Verein Kunstkubus Cham ehrt 2016 den Künstler mit einer grossen Gedenkausstellung im Kunstkubus sowie im Mandelhof Cham. [8]


Dokumente

Laudatio von Ignaz Staub, Cham, anlässlich der Vernissage der Ausstellung im Mandelhof Cham


Fotogalerie

Bilder von Robert Schiess in den Räumlichkeiten der Schweizer Garde in Rom


Einzelnachweise

  1. Zuger Nachrichten, 28.03.1896
  2. Zugersee-Zeitung, 04.01.1957
  3. Zuger Zeitung, 12.10.2016
  4. Zugersee-Zeitung, 04.01.1957
  5. Zugersee-Zeitung, 08.02.1952
  6. Zugersee-Zeitung, 04.01.1957
  7. Zuger Zeitung, 12.10.2016
  8. Zuger Zeitung, 12.10.2016