Chopfweid

Aus Chamapedia

Die Anhöhe liegt östlich von Bibersee unweit der Kantonsgrenze zu Zürich. Sie ist mit 468 m ü. M. die höchste Erhebung der Gemeinde Cham, wobei der südliche Hügelteil und der Hof Chopfweid auf Steinhauser Gemeindegebiet liegen. Die Chopfweid übertrifft die weiteren Chamer Anhöhen in der Hubletzen, im Oberwiler- und im Städtlerwald und auch die von 2012 bis 2014 neu realisierten Hochhäuser in der Überbauung Alpenblick um fünf und mehr Meter.


Chronologie

nach 1451 In einen Steinhauser Zinsrodel aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, der heute im Bürgerarchiv Zug liegt, ist die Anhöhe erstmals schriftlich belegt: Hensli Bucher zinst «von einem acher uff dem Kapff». [1]

1655/1656 Vor dem Ersten Villmergerkrieg werden entlang der Zuger Nordgrenze mehrere Feldwachen mit Soldaten aus den Zuger Vogteien eingerichtet. Während in Nieder- und Oberwil und im Dürrast Chamer und Gangolfswiler (Rischer) Wachleute nach feindlichen Protestanten Ausschau halten, sind «jn der kapffweidt uff der höche an dem Haag gegen Cnonouw» Wachleute aus Steinhausen und Walchwil eingeteilt. [2] Trotz aller Wachsamkeit werden 1656 im Chamer Grenzgebiet verschiedene Höfe von Zürcher Truppen gebrandschatzt. [3]

1687 Sicher vom späten 17. bis ins 19. Jahrhundert ist die Chopfweid im Besitz der einflussreichen Familie Hildebrand von Bibersee. [4]

1770/1773 Auf der Vogteienkarte von Franz Fidel Landtwing (1714–1782) und Jakob Joseph Clausner (1744–1797), der ersten exakt gezeichneten Karte mit Teilen des Kantons Zug, ist die Anhöhe «Kapf» eingezeichnet.

1887 Im Topografischen Atlas von Hermann Siegfried (1819–1879) wird die Höhe der Chopfweid mit 474 m ü. M. angegeben. Erst auf der 1956 publizierten Landeskarte (Blatt 1131 Zug) wird die Höhe mit 468.2 m ü. M. angegeben.

1925 Der heute ganz auf Steinhauser Gemeindegebiet liegende Hof Chopfweid (mit Chamer Postadresse) gehört bis 1925 zu Bibersee. Alfred Moser teilt das Land mit seinen Brüdern und gründet südwestlich der Anhöhe einen neuen Bauernhof. [5]


Namensgebung

Die Chopfweid hiess älter auch Chapf oder Chapfweid. Schweizerdeutsch Chopf, also «Kopf, Haupt, Schädel», bedeutet in Flurnamen meist «Anhöhe von rundlicher Form, Bergkuppe». [6]


Aktueller Kartenausschnitt

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Einzelnachweise

  1. Urkundenbuch von Stadt und Amt Zug vom Eintritt in den Bund bis zum Ausgang des Mittelalters 1352–1528, 2 Bde., Zug 1952–1964. UBZG I, Nr. 948, S. 489
  2. Zurlaubiana, Acta Helvetica 36/221 (1655)
  3. Bürgerarchiv Zug, A 39.26.3.1910, Ratsprotokolle der Stadt Zug 1650–1660, fol. 138r (22.12.1656), A 39.26.3.1971, fol. 144r (23.02.1657)
  4. Dittli, Beat, Zuger Ortsnamen. Lexikon der Siedlungs-, Flur- und Gewässernamen im Kanton Zug. Lokalisierung, Deutung, Geschichten, Zug 2007, Bd. 1, S. 367, 448
  5. Gattiker, Werner et al., Mauritius, Milch & Münsterkäse. 100 Jahre Milchgenossenschaft Niederwil-Cham, Schwyz 2013, S. 172f.
  6. Vgl. Anmerkung 3 (Dittli), Bd. 1, S. 367, 447f.