Werder August (1906–1994)

Aus Chamapedia

Portrait von Werder August (1906–1994)
Portrait von Werder August (1906–1994)

Vorname: August
Nachname: Werder
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 6. Dezember 1906
Geburt­sort: Cham ZG
Todes­datum: 27. September 1994
Todes­ort: Cham ZG
Beruf: Sakristan, Kantonsrat
Religion: römisch-katholisch
Partei: Christlich-Soziale Partei CSP

August Werder-Kamer war ein Chamer Hilfsarbeiter, Sakristan und Politiker. Weitherum bekannt wurde Werder aufgrund der üppigen Blumenverzierungen, die er jeweils in der Pfarrkirche St. Jakob anbrachte.




Stationen

1906 Am 6. Dezember kommt August Werder als Kind von Agatha (1882–1924) und Johann Werder-Ehrler zur Welt. Sein Vater ist Tagelöhner, seine Mutter stirbt bald, so dass August zu seinem Onkel Fritz auf den Bauernhof Wart in Hünenberg kommt. Nach der Schule muss August Werder möglichst schnell Geld verdienen. Er macht eine Anlehre als Velomechaniker und findet dann eine Anstellung als Hilfsarbeiter bei der Landis & Gyr in Zug. [1]

1934 Werder heiratet am 2. Oktober die Goldauerin Josy Kamer (1902–1998), die im Chamer Kleidergeschäft Widmer als Schneiderin arbeitet. Das Ehepaar hat drei Kinder: Rita (1935–1972), Marcel und Margrit. Der Hilfsarbeiterlohn von 95 Rappen pro Stunde reicht gerade für das Nötigste.

1944 Während des Zweiten Weltkriegs wird Werder zum Sakristan der Pfarrkirche St. Jakob gewählt. Die Familie Werder darf in das Sigristenhaus einziehen. In der Kirche ist ihm keine Arbeit zuviel. Jeden Morgen steht er um fünf Uhr auf, läutet die Betglocken, richtet die Kirche für die Frühmesse her. An den Sonntagen steht er bei fünf Gottesdiensten im Einsatz.

1951 Die Christlich-Soziale Partei von Cham nominiert ihr Vorstandsmitglied August Werder für den Kantonsrat. Prompt wird der ortsbekannte Sigrist gewählt. [2]

1970 Werder tritt nach zwanzig Jahren aus dem Kantonsparlament zurück. [3]

1977 Werder gibt im Alter von 71 Jahren die Funktion als Sakristan auf, wirkt aber noch weiterhin als Aushilfssigrist (bis April 1979).

1979 Für die 35 Jahre als Pfarrsigrist erhält Werder die bischöfliche Auszeichnung «fidei ac meritis» (in Treue und Verdienst), [4] eine vergoldete Medaille mit gelbweissem Band zusammen mit einer in deutscher Sprache verfassten Urkunde.

1980 Der Zuger Sakristanenvereinigung ernennt August Werder, den langjährigen Präsidenten, zum Ehrenpräsidenten. [5]

1994 Anfangs September bricht er bei einem unglücklichen Sturz in der Wohnung zwei Halswirbel. An den Folgen des Unfalls stirbt er am 27. September im Alter von 87 Jahren.


Werders Spezialität

Weit über Cham hinaus bekannt waren August Werders Blumengestecke. Regelmässig setzte er den ganzen Samstag dafür ein, mit Hunderten von Blumen den Hochaltar und die Pfarrkirche St. Jakob zu schmücken. «Nur dank der Mithilfe seiner Frau und der ganzen Familie war es möglich, dieses Arbeitspensum zu erfüllen.» [6]


Einzelnachweise

  1. Zuger Nachrichten, 20.10.1994
  2. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  3. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  4. Zuger Kalender 1980, Chronik 28.03.1979
  5. Zuger Kalender 1981, Chronik 24.03.1980
  6. Zuger Nachrichten, 20.10.1994