Ruhoff Alfred (1900–2000)

Aus Chamapedia

Portrait von Ruhoff Alfred (1900–2000)
Portrait von Alfred Ruhoff, erster reformierter Pfarrer in Cham

Namens­zusatz: Pfarrer
Vorname: Alfred
Nachname: Ruhoff
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 30. Mai 1900
Geburt­sort: Laufen BE
Todes­datum: 9. April 2000
Todes­ort: Zürich oder Hinteregg
Beruf: Theologe
Amt: Pfarrer
Religion: evangelisch-reformiert

Alfred Ruhoff war der erste reformierte Pfarrer von Cham. Nach seinem Wegzug wirkte er viele Jahre in der Pfarrei Neumünster in Zürich.



Stationen

1900 Alfred Ruhoff wird am 30. Mai in Laufen (BE) geboren. Er ist Bürger von Zürich und wächst in Chiasso (TI) auf. [1] Ab seinem 18. Lebensjahr lebt die Familie in Siggenthal–Station (AG), wo sein Vater Heinrich Ernst Ruhoff–Scherrer als Chemie–Ingenieur arbeitet. [2]

1910er–Jahre Alfred Ruhoff besucht das Gymnasium in Mendrisio und Lugano. [3]

1918 Alfred Ruhoff besucht für ein Jahr die Kantonsschule Aarau [4] und legt zum Abschluss seiner Gymnasialbildung die kantonale zürcherische Maturität mit Latein ab. [5]

1920 Er schreibt sich an der Universität Zürich ein und studiert Philosophie. [6]

1921 Im Frühlingssemester wechselt er an die theologische Fakultät. [7]

1925 Ruhoff verlässt die Universität Zürich und wird am 8. November als reformierter Pfarrer ordiniert. [8]

1927 Alfred Ruhoff heiratet am 10. Mai Margaretha Alice Mötteli (1900-1956), [9] eine Pfarrerstochter. Sie ist in direkter Linie Nachfahrin des Zürcher Reformators Ulrich Zwingli. [10]

Die reformierte Kirchgemeinde des Kantons Zug beschliesst die Errichtung einer dritten Pfarrstelle für den Kreis Cham-Rotkreuz. Der bisherige Zuger Vikar Alfred Ruhoff wird zum Pfarrer gewählt, er tritt seine neue Stelle in Cham nach Ostern an. [11]

1927–1931 Ruhoff ist der erst reformierte Pfarrer in der 1917 eingeweihten evangelisch–reformierten Kirche von Cham. Zudem ist er Kirchenrat. [12]. Er bleibt bis 1931 in diesen Ämtern. [13] Er ist Cham sehr glücklich. Es entstehen bleibende Freundschaften zu den Familien Naville und Schlatter von der Papierfabrik. [14]

Ruhoff gründet in Cham und an seinem späteren Wirkungsort in Meilen (ZH) Jugendgruppen des theologisch freisinnigen Jugendbundes und organisiert Zusammenkünfte, Lager und Freizeitaktivitäten. [15]

1929 Der älteste Sohn Martin wird in Cham geboren. Er wird später Organist in der Zürcher Kreuzkirche. [16]

1931 Ruhoff zieht nach Männedorf (ZH). Er wird Vikar/Pfarrhelfer für Männedorf, Stäfa und Meilen. [17]

1933 Ruhoff wird zum Pfarrer am Zürcher Neumünster gewählt. Er gehört der «religiös-freisinnigen Richtung» an. [18] Am 1. Oktober wird er in sein Amt eingesetzt. [19] Seine Pfarrei ist die grösste der Stadt Zürich. [20] Er ist der Region Kreuzkirche und der späteren Balgristgemeinde zugeteilt. [21]

1934 Alfred Ruhoff wird in den Ausschuss der «Zürcherischen Fürsorgestelle für Alkoholkranke» gewählt. [22]

Der zweite Sohn Peter wird geboren. Er wird später Kaufmann. [23]

1942 Der dritte Sohn Alfred wird geboren. Er wird später Psychiater. [24]

1952 Mit der Einweihung der Balgristkirche wird diese zu seinem neuen Wirkungskreis. [25]

1956 Alfred Ruhoffs Frau Margaretha stirbt. [26]

1958 Alfred Ruhoff feiert in der Balgristkirche in Zürich sein 25-jähriges Dienstjubiläum in der Neumünsterpfarrei. [27]

1964 Der verwitwete Ruhoff heiratet am 22. Dezember Liesa Mathilde Emma Coldewey, geborene Ruhoff. (1915-1995). [28]

1969 Alfred Ruhoff hält in der Balgristkirche am 8. Juni, 44 Jahren nachdem er in Cham seine erste Stelle als Pfarrer angetreten hat, seinen Abschiedsgottesdienst.

2000 Alfred Ruhoff stirbt am 9. April in Zürich. [29] gut einen Monat vor seinem 100. Geburtstag.

Würdigung

«Die Pfarrwahlkommission, für die Dr. Wolf eingehend referierte, empfahl einstimmig den Vorgeschlagenen, mit dem das Pfarrkollegium wiederum eine Ergänzung erhalten soll, die dem geistigen Format des zurückgetretenen Pfarrer Keller kaum nachstehen dürfte. In der darauffolgenden Wahl wurde Pfarrer Ruhoff fast mit Einstimmigkeit zum Geistlichen an die Neumünstergemeinde berufen.» [30]

«Daß Pfarrer Ruhoff neben der Gemeindearbeit noch Zeit fand, sich mit großem Einsatz der Not der Waldenserkirche in Italien anzunehmen, darf auch erwähnt werden. Durch unzählige Vorträge, vor allem in der deutschen Schweiz, verstand er es, die Not der Glaubensbrüder in Italien einer breiten Oeffentlichkeit bekanntzugeben und diese zu tatkräftiger Hilfe aufzurufen. Wenn Pfarrer Ruhoff heute als dienstältester Pfarrer unserer zürcherischen Landeskirche vom Amte zurücktritt, darf er dies im Wissen tun, seinem Herrn in Treue gedient zu haben.» [31]

Einzelnachweise

  1. freundliche Mitteilung von Alfred Ruhoff jun., Bremgarten, 04.03.2025
  2. https://www.matrikel.uzh.ch/active//static/18187.htm, [Stand: 28.02.2025]
  3. freundliche Mitteilung von Alfred Ruhoff jun., Bremgarten, 04.03.2025
  4. freundliche Mitteilung von Alfred Ruhoff jun., Bremgarten, 04.03.2025
  5. https://www.matrikel.uzh.ch/active//static/18187.htm, [Stand: 28.02.2025]
  6. https://www.matrikel.uzh.ch/active//static/18187.htm, [Stand: 28.02.2025]
  7. https://www.matrikel.uzh.ch/active//static/18187.htm, [Stand: 28.02.2025]
  8. https://www.matrikel.uzh.ch/active//static/18187.htm, [Stand: 28.02.2025]; Neue Zürcher Zeitung, 28.11.1925
  9. https://www.matrikel.uzh.ch/active//static/18187.htm, [Stand: 28.02.2025]
  10. Bremgarter Neujahrsblätter, Band - (2019), "Zwingli und Bremgarten : eine Spurensuche in der Vergangenheit und Gegenwart", S.44
  11. Neue Zürcher Zeitung, 22.04.1927
  12. Zuger Neujahrsblatt 1929, Chronik 26.05.1927
  13. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 28.02.2025]
  14. freundliche Mitteilung von Alfred Ruhoff jun., Bremgarten, 04.03.2025
  15. Heimatbuch Meilen, Band 36 (1996), Meilemer Jugend : früher und heute, S.12
  16. Freundliche Mitteilung von Alfred Ruhoff jun., Bremgarten, 04.03.2025
  17. Neue Zürcher Zeitung, 03.07.1933
  18. Neue Zürcher Zeitung, 10.07.1933
  19. Neue Zürcher Zeitung, 03.10.1933
  20. Neue Zürcher Zeitung, 05.06.1969
  21. Freundliche Mitteilung von Alfred Ruhoff jun., Bremgarten, 04.03.2025
  22. Neue Zürcher Zeitung, 26.10.1934
  23. Freundliche Mitteilung von Alfred Ruhoff jun., Bremgarten, 04.03.2025
  24. Schweiz am Wochenende, "Zwinglis Nachfahre lebt in Bremgarten", 22.12.2018; freundliche Mitteilung von Alfred Ruhoff jun., Bremgarten, 04.03.2025
  25. Neue Zürcher Zeitung, 05.06.1969
  26. https://www.matrikel.uzh.ch/active//static/18187.htm, [Stand: 28.02.2025]
  27. Neue Zürcher Zeitung, 03.10.1958
  28. https://www.matrikel.uzh.ch/active//static/18187.htm, [Stand: 28.02.2025]
  29. https://www.matrikel.uzh.ch/active//static/18187.htm, [Stand: 28.02.2025]; freundliche Mitteilung von Alfred Ruhoff jun., Bremgarten, 04.03.2025
  30. Neue Zürcher Zeitung, 10.07.1933
  31. Neue Zürcher Zeitung, 05. 06.1969