Papierfabrik Cham, Die Neuzeit (ab 2015)

Aus Chamapedia

Durch die Aufgabe der Papierproduktion hat auf dem Areal der einstigen Papierfabrik Cham eine neue Epoche angefangen. Die «Cham Group» entwickelt das Gelände. Das heisst: Sie nutzt bestehende Gebäude um, sie restauriert historisch wertvolle Gebäude und sie erstellt neue Bauten. Das Papieri-Areal wird für Cham weiter ortsprägend sein.


Chronologie

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Der Umbau- und Neubau des Papieri-Areals ist in vollem Gang (Blick von Nordosten), 2019


2016 Am 25. September kommt der Bebauungsplan für das Gelände der ehemaligen Papierfabrik Cham zur Abstimmung: 56,8 Prozent der Chamer Stimmbürgerinnen und -bürger sagen dazu Ja. Damit ist der Weg frei für die Umnutzung, nach der 2000 Personen auf dem Gelände wohnen und 1250 Personen dort arbeiten sollen. [1]

2018 Im Februar verkauft die «Cham Paper Group» ihre letzten zwei Werke in Italien und setzt voll auf das Immobiliengeschäft. Weil sie kein Papier mehr produziert, nennt sie sich nun «Cham Group». [2]

2024 Die ersten beiden Bauetappen auf dem Papieriareal sind abgeschlossen. Im Frühjahr 2024 nehmen die Baufachleute die dritte Bauetappe in Angriff. Es entsteht ein neuer Stadtteil mit rund 1000 Wohnungen und 1000 Arbeitsplätzen und mit einem reichen Kulturraumangebot. Das Papieriareal setzt auf erneuerbare Energien: Strom wird mit einem Wasserkraftwerk und mit Photovoltaik produziert, Heiz- und Kühlsysteme basieren auf Geothermie und thermische Energie. Für die klimaneutrale Planung erhält die «Cham Group AG» den «Watt d'Or», den renommierten Schweizer Energiepreis, verliehen vom Bundesamt für Energie. [3]


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So soll dereinst der zentrale Papieri-Platz aussehen, Visualisierung, 2019


→ zur Chronologie Der Umbruch 1971–2015

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Würdigung

Die Papierfabrik gehöre zu Cham wie die Sonne zum Tag, heisst es in der Lokalzeitung. [4] In der Tat hat die Papierfabrik den Raum Ennetsee sehr stark geprägt: Zum einen als industrieller Betrieb, der viele Arbeitsmöglichkeiten schuf und die Produkte in die ganze Welt exportierte. Zum anderen aber auch als politikbestimmender Faktor mit den Zuzügern, der neuen evangelisch-reformierten Konfession, dem politischen Einfluss, den eigenen Wohnbauten und der damit zusammenhängenden Siedlungsplanung. Auch wenn heute die Papierfabrikation der Vergangenheit angehört, werden die geplanten Bauprojekte der heutigen «Cham Group» weiterhin ortsprägend sein.


Filmdokumente

Umgestaltung und Weiterentwicklung des Papieriareals 2021

Film der Porr Suisse AG, Altdorf


Realisierung der neuen Energieversorgung auf dem Gelände 2021

Auf dem Areal sollen bis zu 1'200 Wohnungen sowie rund 1000 Arbeitsplätze entstehen. Die nötige Energie wird aus Geothermie und Lorzenwasser mittels Wärmepumpen erzeugt. Der dafür notwendige Strom kommt grösstenteils aus dem eigenen Lorzenkraftwerk und den Photovoltaik-Anlagen auf dem Gelände.

Film der AWIAG Andy Wickart Haustechnik AG, Finstersee


Porträtfilm zum Gebäudetechnikkongress in Baden, 21.09.2023

Der Transformationsprozess vom Industrieareal zum Wohn- und Arbeitsquartier schreitet voran: Das 2000 Watt zertifizierte Areal wächst jedes Jahr um viele Wohn- und Gewerberäume. Durch Standardisierung, Anlage- und Systemvernetzung und Digitalisierung entsteht ein grossflächiger Energiecluster (Wärme, Kälte, Strom) mit hoher Autarkie und modernsten Betriebsprozessen wie der digitalen Energieabrechnung.


Einzelnachweise

  1. Zuger Zeitung, 26.09.2016
  2. Zuger Zeitung, 18.08.2018
  3. Zuger Zeitung, 11.01.2024
  4. Neue Zuger Zeitung, 18.08.2007