Maschinengasse, Maschinenhalle PM 1, PM 2

Aus Chamapedia

Arbeiten am Betonfundament der Erweiterung der Halle, 09.10.1921
Bauarbeiten am Gebäude der PM 1, 1954
Labor, welches über der PM 1 angesiedelt war
Erstellung Betonfundament beim Gebäude der PM 1, 1954
Bauarbeiten am Gebäude der PM 1, 1954

Obwohl die Papiermaschinen sehr viel älter sind, ist das Gebäude der Papierfabrik Cham für die PM 1 und PM 2 von 1921. Er steht markant am Lorzenufer und komplettiert die Westfassade der Fabrik.


Chronologie

1921 Die PM 1 ist in die Jahre gekommen. Die erste Maschine mit dieser Bezeichnung baute die Papierfabrik Cham im Jahr 1840, die zweite im Jahr 1859 ein. Jetzt steht der Einbau einer neuen PM 1 durch die Maschinenfabrik Escher-Wyss an. [1] Die PM 2 erfährt ebenfalls eine Auffrischung: Sie wird nicht ersetzt, erfährt aber einen grösseren Umbau. [2] Diese strategisch wichtigen Entscheide nutzt die Papierfabrik, um den Maschinen PM 1 und PM 2 eine neue Gebäudehülle (Ass.-Nr. 30e) direkt am Lorzenufer zu erbauen.

Der dreigeschossige Fabrikbau mit Unterkellerung enthält im Erdgeschoss die grosse Fabrikhalle für die PM 1 und PM 2. Der Architekturbeschrieb klingt so: «Die Skelettkonstruktion aus Eisenbeton ist an den Fassaden mit Zementsteinen ausgefacht. Achsial eingesetzt sind die Fensteröffnungen: im Erdgeschoss grossflächige Verglasungen und zum Teil noch mit der kleinteiligen Sprossenteilung, in den Obergeschossen Drillingsfenster mit erneuerten Fenstern und Rafflamellenstoren. (...) Innen erschliesst ein Mittelgang die seitlichen Bereiche, wo sich im Erdgeschoss die Papiermaschinen befanden. Die Stahlbetonstützen sind für die Kranbahnen mit Konsolen erweitert. In den Obergeschossen sind die Büroräume abgetrennt.» [3]

um 1950 In die Obergeschosse des Maschinenhallenbaus PM 1/PM 2 werden Büro- und Laborräume eingebaut. Die Bauleitung obliegt dem fabrikeigenen Baubüro. [4]

1983 Aufgrund der Spezialisierungsstrategie legt die Papierfabrik Cham die PM 1, PM 2 und PM 3 still. Am 13. August hat die PM 1 ihren letzten Arbeitstag, die PM 2 am 30. April. [5] Die Maschinen werden in der Folge abgebaut und die Halle für Lagerzwecke benützt.

2023 Die Maschinenhalle ist im Inventar der geschützten Denkmäler in der Gemeinde aufgeführt. [6]


Würdigung

Die Architekturhistorikerin Viola Müller (*1966) schreibt über das Gebäude: «Das Fabrikgebäude mit der Halle für die PM 1 und PM 2, 1921 von Locher & Cie., Zürich erstellt, ist wesentlicher Bestandteil des langgezogenen Komplexes entlang der Lorze. Mit seiner Skelettfassade, ausgefacht mit Zementsteinen, gliedert es sich ein in die Abwicklung von Kalanderbau (Ass.-Nr. 30c) bis zum Fabrikgebäude für die PM 3 und PM 4 (Ass.-Nr. 31a). Es hat somit ortsbauliche und als Fabrikhalle von zwei Papiermaschinen auch wirtschaftshistorische Bedeutung. [7]


Situation

1503100 Situation Halle PM1 2.jpg


Einzelnachweise

  1. Orsouw, Michael van, Der Zellstoff, auf dem die Träume sind. 350 Jahre Papieri Cham, Cham 2006, S. 27. Personalzeitschrift der Papierfabrik Cham 2, 1983, S. 7
  2. Personalzeitschrift der Papierfabrik Cham 1, 1983, S. 11
  3. Müller, Viola, Die Papierfabrik Cham. Baugeschichte und Detailinventar, Direktion des Innern des Kantons Zug/Amt für Denkmalpflege und Archäologie, Zug 2014, S. 33
  4. Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug, Inventarblatt Halle PM 1 und PM 2, Ass.-Nr. 30e [Stand: 01.03.2023]
  5. Vgl. Anmerkung 1 (van Orsouw), S. 27, 41
  6. Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug, Verzeichnis der geschützten Denkmäler der Gemeinde Cham, Grundstücknummer 3366 [Stand: 29.06.2023]
  7. Vgl. Anmerkung 3 (Müller), S. 34