Kirchbüel 8 «Bänihaus»

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Kirchbüel 8 «Bänihaus» mit Nebenbau, undatiert

Gleich neben der Pfarrkirche St. Jakob steht ein Haus, dessen Kernbau aus dem 17. Jahrhundert stammen dürfte. Weil während 41 Jahren Bernhard «Bäni» Baumgartner (1874–1946) der Eigentümer war, heisst das Haus bis heute «Bänihaus».


Chronologie

17. Jahrhundert Der Kernbau des Gebäudes im Kirchbüel neben der Pfarrkirche St. Jakob stammt aus dieser Zeit. [1]

1806 Auf der Karte von Sigrist Oswald Villiger (1375–1809) heisst die Liegenschaft «Oswald Bütlers Haus». Es handelt sich möglicherweise bereits um das heutige Gebäude. [2]

1828 Die Haus (Ass.-Nr. 5a) geht von Ratsherr Michael Stutz (1765–1839), Besitzer des «Raben», an Kirchmeier, Oberrichter und Kantonsrat Leonz Suter (1801–1865) über. Zur Liegenschaft gehören eine Scheune (Ass.-Nr. 5b) und ein Holzschopf mit Schweinestall (Ass.-Nr. 5c). [3]

1837 Hauptmann Bernhard Bütler (gest. 1884) kauft die Liegenschaft am Kirchenplatz. [4]

1887 Das Haus gehört Catharina Baumgartner-Bütler, der Tochter von Bernhard Bütler. [5]

1915 Die neuen Eigentümer sind die Geschwister Bernhard «Bäni» (1874–1946) und Maria Baumgartner. [6] Bernhard ist zu dieser Zeit bereits Gemeindepräsident von Cham. Er ist von 1911 bis 1946 im Amt.

1953 Nach dem Tod von Bernhard Baumgartner gehört das Haus mit zwei Wohnungen den Erben von Bernhard Baumgartner und der Einwohnergemeinde Cham. [7]

1964 Die Katholische Kirchgemeinde Cham-Hünenberg erwirbt die Liegenschaft. [8]

1967 Die Kirchgemeinde lässt das Gebäude fachgerecht restaurieren. [9]

1972 Der Nebenbau wird abgetragen. [10]

2013 Die Kirchgemeinde saniert ihre Liegenschaften am Kirchenplatz. Das «Bänihaus» erhält eine neue Gasheizungsanlage. [11]

2024 Das «Bänihaus» ist im Verzeichnis der geschützten Denkmäler der Gemeinde Cham enthalten. [12] Es gehört der katholischen Kirchgemeinde Cham-Hünenberg. [13]


Kunsthistorische Beschreibung

«Es ist im Kern ein Blockbau wohl des 17. Jahrhunderts, der nach 1800 ein klassizistisches Aussehen erhielt, indem er ganz verputzt und mit Einzelfenstern versehen wurde. Zweigeschossiges, traufbetontes Haus von drei auf fünf Fensterachsen, unmittelbar neben der Hauptfront der Kirche und wichtig als massstabbildendes Element. Verputztes Fachwerk auf hohem Kellergeschoss, mit leicht geknicktem Stutzwalmdach über Hohlkehle und ausgeschiedenen Giebelfeldern, die Gebäudekanten mit grau gefassten Ecklisenen. Platzseitig am Kellergeschoss, heute vertieft, axiales frühklassizistisches Sandsteinportal; geschnitzte Tür Louis XVI.» [14]


Aktueller Kartenausschnitt

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Einzelnachweise

  1. Grünenfelder, Josef, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Neue Ausgabe, Bd. 2, Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug, Bern 2006, S. 123
  2. Vgl. Anmerkung 1 (Grünenfelder), S. 123
  3. Staatsarchiv Zug, G 617.6.1, Assekuranzregister Cham, 1. Generation (1813–ca. 1868)
  4. Staatsarchiv Zug, G 617.6.1, Assekuranzregister Cham, 1. Generation (1813–ca. 1868)
  5. Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
  6. Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
  7. Staatsarchiv Zug, G 617.6.4, Assekuranzregister Cham, 3. Generation (1929–1960), 1. Band
  8. Staatsarchiv Zug, G 617.6.6, Assekuranzregister Cham, 4. Generation (1960–1990), 1. Band
  9. Vgl. Anmerkung 1 (Grünenfelder), S. 123
  10. Staatsarchiv Zug, G 617.6.6, Assekuranzregister Cham, 4. Generation (1960–1990), 1. Band
  11. Katholische Kirchgemeinde Cham-Hünenberg, Rechnung 2014
  12. Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug, Verzeichnis der geschützten Denkmäler der Gemeinde Cham, Grundstücknummer 99 [Stand: 03.01.2024]
  13. www.zugmap.ch, Eintrag Grundstücknummer 99 [Stand: 21.08.2022]
  14. Vgl. Anmerkung 1 (Grünenfelder), S. 123