Emmenegger-Marty Hans-Rudolf (1928–1996)

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Portrait von Emmenegger-Marty Hans-Rudolf (1928–1996)
Portrait von Emmenegger-Marty Hans-Rudolf (1928–1996)

Namens­zusatz: Dr.
Vorname: Hans-Rudolf
Nachname: Emmenegger
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 9. Januar 1928
Geburt­sort: Luzern LU
Todes­datum: 22. Oktober 1996
Todes­ort: Cham ZG
Beruf: Rechtsanwälte, Juristen, Verhörrichter
Amt: Kantonsrat
Partei: Christlichdemokratische Volkspartei CVP

Hans-Rudolf Emmenegger-Marty war ein Chamer Doktor der Jurisprudenz. Während 28 Jahren wirkt er als Verhörrichter des Kantons Zug und während 12 Jahren als CVP-Kantonsrat.




Stationen

1928 Hans-Rudolf Emmenegger kommt am 9. Januar in Luzern zur Welt. Er ist das älteste der vier Kinder von Anna und Franz Emmenegger-Schneider, der als Rechtsanwalt tätig ist. [1]

1932 Der kleine Hans-Ruedi erkrankt an Kinderlähmung. Eine Impfung dagegen gibt es noch nicht. Die Krankheit prägt und begleitet ihn das ganze Leben. Immerhin schafft er es, entgegen den ärztlichen Prognosen, wieder selbstständig zu laufen, bleibt aber zeit seines Lebens handicapiert. [2] Nach den Schulen und der Matura in Luzern entscheidet sich Emmenegger zu einem Studium der Rechtswissenschaften, wie schon zuvor sein Vater.

1950 Emmenegger schliesst sein Rechtsstudium an der Universität Genf mit dem Lizentiat ab. [3] Anschliessend studiert er ein Jahr in Florenz.

1951 Seine berufliche Laufbahn beginnt Emmenegger als Gerichtsschreiber in Luzern. [4]

1959 Emmenegger lernt Marie Marty kennen. Zwei Jahre später heiraten die beiden. [5]

1961 Obwohl schon beruflich und privat sehr engagiert, schafft Emmenegger seine Promotion zum Dr. iur. an der Universität Wien. Hans-Ruedi Emmenegger findet eine neue Stelle als Verhörrichter im Kanton Zug. Deshalb zieht er mit seiner Frau zuerst nach Zug und kurz darauf nach Cham. [6]

1962 Marias und Hans-Rudolfs Tochter Verena (später dipl. Buchhalterin) kommt zur Welt. Ihr folgen Markus (*1969, später Physiker) und Silvia (*1971, später Kinderkrankenschwester). [7]

1970 Obwohl er als Verhörrichter ein Vertreter der Justiz ist, wird Emmenegger in den Kantonsrat gewählt. [8] Als Parteimitglied der CVP und als Rechtsgelehrter befasst er sich im Kantonsparlament während 12 Jahren vor allem mit juristischen Fragen und ist Mitglied der Kommission, welche die Gesetzestexte redigiert. Auch setzt er sich wiederholt für behindertengerechtes Bauen ein. [9]

1978 Die aggressive Boulevardzeitung «Die Tat» geht Hans-Rudolf Emmenegger als Verhörrichter hart an: Die Journalisten werfen ihm vor, in einem Fall von Zuger Wirtschaftskriminalität nicht ermitteln zu wollen. Es geht um den Fall der Zuger Immobiliengesellschaft Confidia, die gegen die Lex Furgler verstossen haben soll: «Den Zuger Untersuchungsrichter Hans-Rudolf Emmenegger interessiert das Ermitteln nicht gross.» [10] Der Zeitung hat Emmenegger allerdings bereits bekanntgeben, dass der Fall bei der Staatsanwaltschaft hängig sei.

1983 Verhörrichter Emmenegger wird von der linken «Wochenzeitung» attackiert, weil er angeblich eine Ermittlung gegen einen Schweizer Drogenschieber verschleppt habe. Emmenegger stellt in Abrede, dass der Fall überhaupt etwas mit Drogenschmuggel zu tun habe. [11] Der Zeitungsbericht bleibt ohne Folgen.

1989 Nach 28 Jahren als Verhörrichter demissioniert Emmenegger und geht vorzeitig in Rente. [12]

1996 Hans-Rudolf Emmenegger-Marty stirbt am 22. Oktober im Alter von 68 Jahren. [13]


Einzelnachweise

  1. Neue Zuger Zeitung, 23.11.1996
  2. Neue Zuger Zeitung, 23.11.1996
  3. Neue Zuger Zeitung, 23.11.1996
  4. Neue Zuger Zeitung, 23.11.1996
  5. Neue Zuger Zeitung, 23.11.1996
  6. Neue Zuger Zeitung, 23.11.1996
  7. Neue Zuger Zeitung, 23.11.1996
  8. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]
  9. Neue Zuger Zeitung, 23.11.1996
  10. Die Tat, 26.04.1978
  11. Garbely, Frank, Otto Steffen und die türkische Mafia, in: Wochenzeitung, 08.07.1983
  12. Neue Zuger Zeitung, 23.11.1996
  13. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]