Burri Angy (1939–2013)

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Portrait von Burri Angy (1939–2013)
Portrait von Burri, Angy (1939–2013)

Vorname: Angelo (Angy)
Nachname: Burri
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 4. April 1939
Geburt­sort: Cham ZG
Todes­datum: 22. Dezember 2013
Todes­ort: Wolhusen LU
Beruf: Musiker, Filmemacher, Kunstschaffende
Wikidata: Kennung des Eintrags zur Person bei „Wikidata“. Q544734

Der Musiker, Filmemacher und Kunsthandwerker Angy Burri wurde bekannt durch seine Musik und seine exzentrischen Kleider im Indianerstil. Deshalb nannte man ihn auch «Winnetou vom Pilatus». Ursprünglich stammte Burri aus Cham, wo er seine Kindheit verbrachte.



Charly Werder (*1947) über Burri: «ein echter Lebenskünstler, Harley-Freak, Musiker und Kunsthandwerker». [1]


Stationen

1939 Angelo Burri wird am 4. April in Cham geboren. Sein Vater ist Flachmaler von Beruf. [2] Er wächst in Cham an der Knonauerstrasse auf und wird von allen «Angy» genannt. Mit sechs Jahren besitzt er sein erstes Indianerkostüm und beginnt, sich für die authentische Geschichte der Indianer zu interessieren. Seine Klassenkameraden teilen seine Leidenschaft nicht. [3]

1963 Burri bewegt sich in der Halbstarkenszene Luzerns. Er gründet die Band «The Thunderbeats», spielt die selbst gebaute Gitarre und singt. [4]

1967 Mit anderen Musikern gründet er die Band «The Real Apaches». Burri läuft auf der Bühne, aber auch privat fast ausschliesslich in Indianerkleidung herum. [5]

1975–1979 Burri dreht den Film «The Wolfer», der als erster Schweizer Western gilt. Burri führt Regie, spielt die Hauptrolle und schreibt den Titelsong. Der Film entsteht im Kernwald bei Kerns OW und im Gebiet Glaubenberg OW. [6]

1978 Angy Burri lanciert den Westernball im Kursaal in Luzern – der danach zwanzig Mal stattfindet. [7]

1983 Im April erreicht die Single «School Days» Platz 6 in der Schweizer Hitparade.

1990 Das Album «Hokahe» von Burri und «The Apaches» erreicht Platz 10 in den Schweizerischen Albumcharts. Über 25'000 Stück des Albums werden verkauft, was in der Musikindustrie «Goldstatus» bedeutet.

1995 Kommerziell auch recht erfolgreich ist das Album «Tatanka»: Es hält sich 10 Wochen in den Albumcharts und erreicht Platz 7 als Höchstposition.

2006 Die Stadt Luzern ehrt Burri mit der Sonderausstellung «Träume hab ich mir immer selbst gemacht – Hommage an Angy Burri» in der Kornschütte. Burri steuert zahlreiche seiner Westernrequisiten bei, darunter auch einen selbst gebauten Planwagen. Über 14'000 Personen besuchen die «Hommage». [8]

2013 Burri stirbt im Alter von 74 Jahren an Herzversagen am 22. Dezember in Wolhusen LU. [9] Der Luzerner Stadtpräsident Stefan Roth (*1960) würdigt ihn: «Mit Angy Burri hat die Stadt Luzern eine schillernde Figur verloren. Ob als Musiker, Künstler, Regisseur oder Indianer: Er war immer authentisch, leidenschaftlich und ehrlich.» [10]

2020 Freunde von Angy Burri wollen ihm auf dem Langis OW, seinem Lieblingsplatz, ein Denkmal setzen. Der Bildhauer Thomas Jud (*1975) stellt Burri als gut 50-jährigen Mann dar, mit Cowboyhut, Stiefeln und Jeans. [11]


Einzelnachweise

  1. Werder, Charly, Wer? der Charly, Familienchronik über drei Generationen mit angegliederter Biografie und illustren Kurzgeschichten zum Zeitgeschehen der vergangenen 170 Jahre, Cham 2017, S. 233
  2. Freundliche Mitteilung von Marie-Theres Widmer, Cham, 30.11.2021
  3. Vgl. Anmerkung 1 (Werder), S. 233
  4. Historisches Museum Luzern, Ausser Rand und Band, Sonderausstellung 2006, in: Mitteilungsblatt des Bildungs- und Kulturdepartements des Kantons Luzern 1, 2006, S. 26
  5. Obwaldner Zeitung, 06.08.2020
  6. Obwaldner Zeitung, 06.08.2020
  7. Historisches Museum Luzern, Ausser Rand und Band, Sonderausstellung 2006, in: Mitteilungsblatt des Bildungs- und Kulturdepartements des Kantons Luzern 1, 2006, S. 26
  8. Historisches Museum Luzern, Ausser Rand und Band, Sonderausstellung 2006, in: Mitteilungsblatt des Bildungs- und Kulturdepartements des Kantons Luzern 1, 2006, S. 26
  9. Neue Luzerner Zeitung, 23.12.2013
  10. Neue Luzerner Zeitung, 23.12.2013
  11. Obwaldner Zeitung, 06.08.2020