Bossard, Schwester Maria Agatha (1868–1943)

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Namens­zusatz: Schwester
Vorname: Maria Agatha
Nachname: Bossard
Geschlecht: weiblich
Abweichende Namensform: Josefine (bürgerlicher Name)
Geburts­datum: 27. Dezember 1868
Geburt­sort: Zug ZG
Todes­datum: 10. August 1943
Todes­ort: Cham ZG
Beruf: Nonne, Klosterfrau
Amt: Äbtissin
Religion: römisch-katholisch
Fried­hof: Frauenthal Klosterfriedhof

Sr. Maria Agatha Bossard war die 36. Äbtissin des Klosters Frauenthal. Sie hat sich unter anderem durch die vorbildliche Nutzung des Bodens verdient gemacht.




Chronologie

1868 Josefine Bossard wird am 27. Dezember in Zug geboren. Ihr Vater Friedrich Gustav ist Wirt im Gasthof Ochsen in Zug [1] sowie Linienchef und Bahnaufseher der Nordostbahn Zug-Affoltern-Zürich. Er stirbt am 9. September, als er in Knonau ZH die Entgleisung eines Zuges verhindern will. [2]

1889 Josefine tritt ins Zisterzienserinnenkloster Frauenthal ein. Mit gut 20 Jahren legt Josefine Bossard am 2. Juni unter ihrer Tante Äbtissin Maria Wilhelmina Dossenbach die Profess ab [3] und erhält den Klosternamen Maria Agatha. [4] Sie wird Schriftenführerin im Kloster [5] und wichtige Stütze ihrer Tante, die dem Kloster vorsteht. [6]

1896 Maria Wilhelmina Dossenbach, die Äbtission von Frauenthal und Tante von Schwester Maria Agatha, stirbt. Ihre Nachfolgerin wird Maria Ludovica Schmid. [7]

1917 Mitten im Ersten Weltkrieg wird Sr. Maria Agatha am 21. Juni zur 36. Äbtissin des Klosters gewählt. Am 25. November wird sie durch Kassian Haid (1879–1949), Abt von Mehrerau, geweiht. [8]

1931 Unter ihrer Regierung kann der Konvent das 700-jährige Bestehen des Klosters feiern.

1943 Am 10. August stirbt Äbtissin Maria Agatha Bossard kurz vor ihrem 65. Geburtstag nach langem Leiden. [9]

Würdigung

«Während 26 Jahren leitete sie den Konvent mit großer Umsicht und Tatkraft. Ihre große Güte hatte ein weites Herz und eine offene Hand für die Sorgen und Nöten der Armen und Bedrängten, die im stillen Frauenthal immer eine wohlwollende Helferin fanden. Wenn auch naturgemäß ihre Tätigkeit nicht so sehr an die Oeffentlichkeit trat, so lag ihr doch als zeitaufgeschlossener Nachfahre einer alten Zugerfamilie das Wohl ihres Heimatkantons sehr am Herzen. In voller Rüstigkeit konnte sie noch vor vier Jahren ihre goldene Jubelprofeß feiern. Mit Aebtissin Maria Agatha Bossard ist eine große Zugerin in den ewigen Frieden eingegangen. R. I. P.» [10]

«Das Kloster Frauenthal verdient hier besondere Erwähnung. Die kluge und verständnisvolle Äbtissin Frau M. Agatha Bossard, hat im Verein mit ihren gotteifrigen und arbeitsfreudigen Töchtern den Ruf der Zeit verstanden und Vorbildliches an Bodennutzung geschaffen.» [11]

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Einzelnachweise

  1. Gruber, Eugen / Sommer-Ramer, Cécile, Frauenthal, in: Helvetia Sacra, Abteilung III, Bd. 3, Zweiter Teil, Bern 1982, S. 726
  2. Der Zugerbieter, 15.09.1868. Neue Zürcher Nachrichten, 14.08.1943
  3. Gruber, Eugen / Sommer-Ramer, Cécile, Frauenthal, in: Helvetia Sacra, Abteilung III, Bd. 3, Zweiter Teil, Bern 1982, S. 726
  4. Neue Zürcher Nachrichten, 14.08.1943
  5. Gruber, Eugen, Geschichte von Frauenthal, Zug 1966, S. 228
  6. Gruber, Eugen / Sommer-Ramer, Cécile, Frauenthal, in: Helvetia Sacra, Abteilung III, Bd. 3, Zweiter Teil, Bern 1982, S. 726
  7. Gruber, Eugen / Sommer-Ramer, Cécile, Frauenthal, in: Helvetia Sacra, Abteilung III, Bd. 3, Zweiter Teil, Bern 1982, S. 726
  8. Zuger Neujahrsblatt, Chronik 25.11.1917; Neue Zürcher Nachrichten, 29.11.1917; Neue Zürcher Nachrichten, 14.08.1943
  9. Gruber, Eugen / Sommer-Ramer, Cécile, Frauenthal, in: Helvetia Sacra, Abteilung III, Bd. 3, Zweiter Teil, Bern 1982, S. 726
  10. Neue Zürcher Nachrichten, 14.08.1943
  11. Spahr, Columban, Alte Lehrmeister der Bodennutzung, in: Schweizer Schule, Band 28 (1941), S. 391