Papierfabrik, Papiermaschine 4

Aus Chamapedia

Die neue Papiermaschine 4, PM 4, 1943
PM 4, Gesamtansicht, 1943
Arbeiter an der Waage bei der PM 4, 1943
PM 4, Rollantrieb, 1943
PM 4, Antrieb Umroller, 1943
PM 4,Antriebsaggregate, 1943
PM 4, Antriebsmotoren, 1943
PM 4, Nasspartie, 1943
PM 4, Registerpartie, 1943
PM 4, Doppelpresse, 1943
PM 4, Sauggautsche, 1943
PM 4, Siebpartie, 1943
PM 4, Stoffeinlauf, 1943
PM 4, Maschinendetail, 2006

Die Papiermaschine 4 der Papierfabrik Cham, kurz PM 4 genannt, war von 1943 bis 2012 im Einsatz. Sie machte bezüglich ihrer Produktionspalette einen grossen Wandel durch.


Chronologie

1942 Obwohl in Europa der Zweite Weltkrieg tobt und die Zeiten unsicher sind, beschliesst die Leitung der Papierfabrik, weiter in die Produktion zu investieren. Sie erstellt eine neue Halle und bestellt eine zusätzliche Papiermaschine. [1]

1943 Die neue Papiermaschine 4, die PM 4, ist das Produkt einer internationalen Zusammenarbeit, die durch den Krieg erschwert ist: Die Nass- und Pressenpartie stammt von KMV in Schweden, die Trockenpartie von Voith in Deutschland, und den Antrieb liefert die BBC aus Baden. Die Maschine nimmt am 16. Juli ihren Betrieb auf und hat eine Arbeitsbreite von 320 Zentimetern. Die PM 4 ist die einzige Papiermaschine der Schweiz, die während des Zweiten Weltkriegs gebaut wird. Sie stellt vor allem Kraftpapiere her, unter anderem grobe Papiere für Abfallsäcke. [2]

1503100 PM4 1943 2007.jpg

Auch wenn die Grundstruktur erhalten blieb, so wurde die PM 4 mehrfach komplett umgebaut: Ansichten aus den Jahren 1943 und 2007


1957 Die Stoffaufbereitung wird umgebaut, zudem bekommt die PM 4 einen ausgebauten Sandfang und einen Knochenfänger eingebaut. [3]

1970 Eine weitere Ertüchtigung der PM 4 ist angesagt: Eine neuen Pressenpartie sowie ein Pulper werden eingebaut. [4]

1983 Der grösste Umbau der Maschine steht an: Aus der Abfallsackmaschine wird im Zuge der Spezialisierungsstrategie eine hochmoderne Maschine für Spezialpapiere. Dazu bauen die Fachleute ein Poperoller-Glättwerk mit drei Walzen ein. [5]

1989 Der Ausbau der PM 4 geht weiter. Sie erhält eine Cleaner-Anlage für die Stoffaufbereitung. [6]

1998 Die PM 4 wird neu mit einem Module-Jet ausgerüstet, das ist der Auflauf zur Verdünnung des Wasserstoffs, was zur Verbesserung der Flächengewichtsprofile führt. Zudem wird die Siebpartie umgebaut. [7]

2007 Die PM 4 ist eine Leistungsträgerin der Papierfabrik Cham. Sie produziert maximal 440 Meter pro Minute und 185 Tonnen pro Tag. [8]

2012 Die PM4 wird im März abgestellt, 100 Stellen fallen weg. Die Maschine wird abgebaut und in die Papierfabrik nach Carmignano, Italien, gebracht. [9]


Spitzname

Wie beliebt manche Maschinen sind, zeigt sich bei den Spitznamen, die jeweils ein Zeichen der Zuneigung und des Interesses sind. Die PM 4 heisst manchmal, etwas abschätzig, «alte Dame» oder «Abfall-Maschine», weil sie zu Beginn auf Kraftpapier für Müllsäcke spezialisiert war. [10]


Einzelnachweise

  1. Orsouw, Michael van, Der Zellstoff, auf dem die Träume sind. 350 Jahre Papieri Cham, Cham 2006, S. 86
  2. Vgl. Anmerkung 2 (van Orsouw), S. 86
  3. Vgl. Anmerkung 1 (van Orsouw), S. 86
  4. Archiv Cham Group, Marty, Karl, Geschichtlicher Ueberblick der Papiermaschine 4 Cham, Typoskript, September 1997
  5. Vgl. Anmerkung 4 (Marty)
  6. Vgl. Anmerkung 1 (van Orsouw), S. 86
  7. Mosaik, Personalzeitung der Papierfabrik Cham, Nr. 1, 1998, S. 15ff.
  8. Vgl. Anmerkung 1 (van Orsouw), S. 86
  9. Neue Zuger Zeitung, 22.08.2014
  10. Vgl. Anmerkung 1 (van Orsouw), S. 86