Niggli Leo (1918–2010)
Leo Niggli arbeitete in Cham 13 Jahre als Sekundarlehrer. Seine grosse Leidenschaft war der Sport, insbesondere der Fussball und der EVZ. Er engagierte sich mit ganzer Kraft für den Sportclub Cham, die Förderung der Junioren war ihm ein grosses Anliegen.
Stationen
1918 Leo Niggli wird am 16. Juli in Staufen bei Lenzburg geboren. Seine Eltern waren fünf Jahre zuvor aus Freiburg (CH) zugezogen. Sein Vater war Werkmeister im Schuhversandgeschäft Hirt, seine Mutter stammte ursprünglich aus der Normandie und sprach damals nur französisch. [1]
Leo wächst zusammen mit einer älteren Schwester und einem jüngeren Bruder zweisprachig auf. [2]
1920 Familie Niggli kann in Lenzburg ein Eigenheim erwerben. [3]
Leo besucht die Primar– und Bezirksschule in Lenzburg. [4]
1934 Leo Niggli kann durch Vermittlung von Vikar Trost, der später Pfarrer in Unterägeri wird, ins Lehrerseminar in Zug eintreten. [5]
1938 Er erwirbt das kantonale Handelsdiplom. [6]
1939 Niggli erhält das kantonale Lehrpatent für Primarschulen. [7]
Wegen des Ausbruchs des 2. Weltkriegs muss er viel Aktivdienst leisten. Seine Pläne für ein Weiterstudium muss er vorerst auf Eis legen. [8]
1943 Nach einem Universitätsstudium in Freiburg (CH) und Zürich erwirbt er die Lehrbefähigung für Sekundarschulen. [9]
Er kann seine erste Stelle am Kollegium St. Michael in Zug antreten. [10]
1949 Leo Niggli wird an die Knabensekundarschule in Cham gewählt, als das dritte Sekundarschuljahr eingeführt wird. Er unterrichtet Sprachen, Mathematik und Sport. [11]
Er verlegt seinen Wohnsitz nach Cham und bezieht ein Zimmer bei der Familie Enzler an der Neuhofstrasse 9 [12]und beginnt sich schon bald beim Sportclub Cham zu engagieren. Er spielt als Flügelstürmer bei den Senioren. [13]
Niggli lässt sich in Luzern und Magglingen zum SFV–Fussballtrainer ausbilden und übernimmt die Juniorenabteilung, die unter seiner Leitung grosse Fortschritte macht. [14]
1954/55 Die A-Junioren werden unter Leo Niggli Regionalmeister. Sie holen auch in den Folgejahren mehrere Meistertitel. [15]
Klassenfoto 2. Sekundarschule, 1956-57 mit Klassenlehrer Leo Niggli
Klassenfoto 2. Sekundarschule 1962-63
1958
Die Seniorenmannschaft des SC Cham, in der Leo Niggli mitspielt, gewinnt den Innerschweizer Seniorencup. [16]
1959–1962 Leo Niggli, Sekundarlehrer in Cham, wohnhaft an der Luzernerstrasse, ist Vorsteher der Sektion Zug des Schweizer Turnlehrervereins. [17]
1960 Niggli gibt sein Traineramt und das Amt des Juniorenobmanns ab, bleibt aber noch 20 Jahre im Vorstand des SC Cham. [18]
1962 Niggli wird Ehrenmitglied des SC Cham. [19]
Leo Niggli verfasst für den zweiten Band der «Geschichte von Cham» das Kapitel «Turnen, Sport und Spiel». [20]
1963 Niggli zieht nach Zug. Er wird Lehrer an der Knabensekundarschule im Schulhaus an der Oswaldsgasse. [21] Niggli verlässt Cham offenbar wegen Spannungen im Lehrkörper der Chamer Sekundarschule. [22] Dem SC Cham bleibt er weiterhin verbunden.
1969 Niggli wechselt ins neu erbaute Oberstufenschulhaus Loreto. Nun unterrichtet er zum ersten Mal geschlechtergemischte Klassen, was ihm sehr zusagt. [23]
In dieser Zeit wird Leo Niggli als erster Lehrervertreter in die Schulkommission der Stadt Zug gewählt. Er bleibt 10 Jahre in diesem Amt. [24]
1983 Leo Niggli tritt Ende des Schuljahres 1982/83 in den Ruhestand. Nach seiner Pensionierung übernimmt er Stellvertretungen und ist als Experte bei Diplomprüfungen am Kollegium St. Michael und am Institut Maria Opferung weiterhin mit der Schule verbunden. [25] Zudem ist er Fan des EVZ und besucht die Spiele im Eisstadion. [26]
Leo Niggli, undatierte Aufnahme
1985
Niggli verfasst zusammen mit Ruedi Kleiner die Jubiläumsschrift zum 75-jährigen Bestehen des SC Cham. [27]
1996 Der SC Cham portraitiert Leo Niggli in seinem Vereinsmagazin MAXI KICK in der Rubrik «Auf sie kann man zählen!» unter dem Titel «Leo Niggli – eine Legende». [28]
2010 Leo Niggli stirbt am 12. Oktober 92-jährig. Er wird in Zug beigesetzt. [29]
Würdigung
Als Lehrer
«Die Schule war für Leo Niggli Beruf und Berufung. Er engagierte sich immer sehr für erzieherische, didaktische und standespolitische Fragen. Darum wohl wurde er als erster Lehrervertreter in die Schulkommission der Stadt Zug gewählt. [...] Als Lehrer hatte Leo Niggli einen klaren Unterrichtsstil; er war streng und zeigte in seiner Art eine dosierte Mischung von klarer Autorität und einem wohlwollenden Akzeptieren und Entgegenkommen bei Schwächen und Unvermögen. Nebst dem Vermitteln von Wissen und Können war es ihm ein grosses Anliegen, der jungen Generation die Werte unserer Kultur und Tadition weiterzugeben; hier stellte er Schwerpunkte in Musik und Literatur, zwei Bereichen, die ihm persönlich viel Bereicherung brachten.» [30]
Als Sportler und Sportlehrer
«Er war nicht nur jahrelang Präsident des Lehrer–Turnvereins Zug, sondern einer der ersten Lehrer, die sich in der Innerschweiz um den Nachwuchs im Fussball kümmerten. Er liess sich zum SFV–Trainer ausbilden und errang als Trainer und Leiter der Juniorenabteilung des SC Cham innert weniger Jahre einige Regionalmeistertitel.» [31]
Nigglis weitere Interessen
Leo Niggli war Single. Er ging gerne in die Berge und bestieg unter anderem das Matterhorn. In seinen späteren Jahren unternahm er mehrere Reisen in ferne Länder und Kontinente, weil er sich mit fremden Kulturen befassen wollte. Dabei konnte er auch seinem Hobby nachgehen, dem Filmen. [32] Aus einem Gedicht, das Freunde aus dem Sportclub zu seinem 90. Geburtstag schrieben, geht auch hervor, dass er Opern- und Musikfan war. [33]
Gedicht auf Leo Niggli
Seine Freunde vom Sportclub Cham verfassten zum 90. Geburstag am 16.07.2008 ein Gedicht auf Leo Niggli:
Euse Leo - es isch wohr !- wird hüt stolzi 90 Johr! |
doch 12 Platzrunde fascht pro Schpiel esch das ächt nid e chli viel? |
Einzelnachweise
- ↑ Lebenslauf von Leo Niggli, zur Verfügung gestellt von August X. Sidler, Cham, 07.01.2025
- ↑ vgl. Anmerkung 1, Lebenslauf von Leo Niggli
- ↑ vgl. Anmerkung 1, Lebenslauf von Leo Niggli
- ↑ vgl. Anmerkung 1, Lebenslauf von Leo Niggli
- ↑ vgl. Anmerkung 1, Lebenslauf von Leo Niggli
- ↑ vgl. Anmerkung 1, Lebenslauf von Leo Niggli
- ↑ vgl. Anmerkung 1, Lebenslauf von Leo Niggli
- ↑ vgl. Anmerkung 1, Lebenslauf von Leo Niggli
- ↑ vgl. Anmerkung 1, Lebenslauf von Leo Niggli
- ↑ vgl. Anmerkung 1, Lebenslauf von Leo Niggli
- ↑ vgl. Anmerkung 1, Lebenslauf von Leo Niggli
- ↑ freundliche Mitteilung von August X. Sidler, Cham, 10.01.2025
- ↑ MAXI KICK, Magazin des SC Cham, 1996, S. 33
- ↑ MAXI KICK, Magazin des SC Cham, 1996, S. 33
- ↑ MAXI KICK, Magazin des SC Cham, 1996, S. 33
- ↑ MAXI KICK, Magazin des SC Cham, 1996, S. 33
- ↑ Schweizer Schule, Band 46 (1959), S. 407; Schweizerische Lehrerzeitung, Band 107 (1962), S. 221
- ↑ MAXI KICK, Magazin des SC Cham, 1996, S. 33
- ↑ MAXI KICK, Magazin des SC Cham, 1996, S. 33
- ↑ Gruber, Eugen et al., Geschichte von Cham, Bd. 2, Cham 1962, S. 269–290
- ↑ vgl. Anmerkung 1, Lebenslauf von Leo Niggli
- ↑ freundliche Mitteilung von August X. Sidler, 07.01.2025
- ↑ vgl. Anmerkung 1, Lebenslauf von Leo Niggli
- ↑ vgl. Anmerkung 1, Lebenslauf von Leo Niggli
- ↑ vgl. Anmerkung 1, Lebenslauf von Leo Niggli
- ↑ MAXI KICK, Magazin des SC Cham, 1996, S. 33
- ↑ Niggli, Leo / Kleiner, Rudolf, Jubiläumsschrift 75 Jahre Sportclub Cham 1910–1985, Cham 1985
- ↑ MAXI KICK, Magazin des SC Cham, 1996, S. 33
- ↑ Todesanzeige für Leo Niggli, zur Verfügung gestellt von August X. Sidler, Cham, 07.01.2025
- ↑ vgl. Anmerkung 1, Lebenslauf von Leo Niggli
- ↑ vgl. Anmerkung 1, Lebenslauf von Leo Niggli
- ↑ vgl. Anmerkung 1, Lebenslauf von Leo Niggli
- ↑ Gedicht auf Leo Niggli, aus dem Archiv des SC Cham
- ↑ Niggli war Single. Die «Vielweiberei» bezieht sich auf damals angesagte Sängerinnen, für welche Niggli offenbar schwärmte. Sie werden in der Folge genannt.
- ↑ Gedicht auf Leo Niggli, aus dem Archiv des SC Cham