Marronistand am Bärenplatz

Aus Chamapedia

Der Marroni-Stand am Bärenplatz, 08.12.2018
Atasoy Gürkan beim Rühren der Marroni, 08.12.2018
Seit 1990 immer im Winterhalbjahr am Bärenplatz: Gürkan Atasoy, 08.12.2018
Gürkan Atasoy, 2016


Gürkan Atasoy betreibt seit 1990 seinen Marronistand bei der Bushaltestelle Gemeindehaus. Von Oktober bis März gehört er damit seit drei Jahrzehnten zum Ortsbild von Cham.


Chronologie

1977 Gürkan Atasoy, ein junger Gymnasiallehrer, wandert aus der Westtürkei in die Schweiz ein. [1]

1990 Marronimann Atasoy betreibt an jedem Wochenende von Oktober bis März einen Stand am Bärenplatz auf dem Trottoir bei der Bushaltestelle Gemeindehaus. Er bezieht seine Marroni mehrheitlich aus Italien. [2] Er übernimmt den Stand von einem Vorgänger. Am besten laufen die Marroniverkäufe zwischen 14 und 17 Uhr: «Es ist auch schön zu sehen, wenn Kinder von jahrelangen Stammkunden in deren Fussstapfen treten und ihre Marroni bei mir kaufen.» [3]

2018 Neben seinem Hauptgeschäft bietet Gürkan auch weitere Produkte zum Kauf an: Etwa Holzkohle, Verkaufsstände, Marronipfannen und Wärmebehälter. [4]


Der Marronibrater

Gürkan Atasoy ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Von Beruf ist er Schweisser. Er arbeitet als Mechaniker im Familienbetrieb seines Sohnes Orcun in Wangen SZ, der auf Metallbearbeitung spezialisiert ist. [5] Die Familie lebt in Lachen SZ. [6]


Der Marronima» im Interview 2015

Auszug aus dem Interview mit der Chomer Bär-Redaktion vom Februar 2015:


«Herr Atasoy, seit ich ein Kind bin kenne ich Cham im Winter nur mit Ihnen neben der Bushaltestelle «Gemeindehaus» am Chamer Dorfkreisel. Wie lange sind Sie schon an Ihrem angestammten Platz?»

(strahlt) «Ja, das kann ich mir vorstellen. Wissen Sie, die Kinder die damals mit ihren Eltern kamen um Marroni zu kaufen, sind heute erwachsen und kommen mit ihren eigenen Kindern an meinen Stand. Denn ich stehe hier seit 25 Jahren.»


«Sie standen immer hier, nicht wahr?»

«Immer. Ich stehe immer hier, während mein Sohn in Baar immer den gleichen Platz hat. Ein kleiner Familienbetrieb sozusagen.»


«Was machen Sie im Sommer, wenn Sie keine Marroni verkaufen?»

«Normalerweise arbeite ich in einer Firma. Im Sommer allerdings mehr als im Winter, weil es dann einfach mehr Arbeit gibt. Letzten Monat stand ich deshalb jeden Tag hier und in diesem Monat nur Ende der Woche. Aber der Marroniverkauf ist eigentlich ein Hobby, welches mir sehr Spass macht.»


«Sie haben vorhin auch erwähnt, dass Sie viele Stammkunden haben. Wer sind denn Ihre Kunden?»

«Das ist ja das Schöne am Marroniverkauf: Es kommen wirklich alle. Vom Buschauffeur, der sich in der Pause schnell ein Säckli holt, bis zu den Schulkindern, die im Auftrag der Eltern noch ein Säckli für die ganze Familie mit nach Hause bringen. Und sie begrüssen mich alle wie einen alten Freund.»


«Für viele ist Cham ohne den Marronimann im Winter am Dorfkreisel nicht vorstellbar, können Sie sich denn einen Winter ohne Cham vorstellen?»

«Ehrlich gesagt kann ich es im Sommer kaum erwarten, bis die Wintersaison anfängt. Wenn ich am ersten Tag der Saison hier bin, komme ich kaum zum Arbeiten, weil jeder mir zuwinkt oder kurz anhält um mich zu begrüssen! Die Kinder rufen: der Marronimann ist wieder da! Dann habe ich so Freude. Cham ist Familie.» [7]


Einzelnachweise

  1. Chomer Bär, offizielle Zeitschrift für Cham und Umgebung 184, Februar 2015
  2. Zuger Woche, 14.12.2016
  3. Zuger Woche, 14.12.2016
  4. www.atasoy-marroni.ch [Stand: 09.12.2018]
  5. Maschinenbau - die Schweizer Industriezeitschrift 5, 2017, S. 52f.
  6. Freundliche Mitteilung von Gürkan Atasoy, Lachen, 24.02.2018. Werder, Charly, Wer? der Charly, Familienchronik über drei Generationen mit angegliederter Biografie und illustren Kurzgeschichten zum Zeitgeschehen der vergangenen 170 Jahre, Cham 2017, S. 215
  7. Chomer Bär, offizielle Zeitschrift für Cham und Umgebung 184, Februar 2015