Herzog, Schwester Maria Agatha (1723-1806)

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Namens­zusatz: Schwester
Vorname: Maria Agatha
Nachname: Herzog
Geschlecht: weiblich
Geburts­datum: 20. September 1723
Todes­datum: 25. Januar 1806
Todes­ort: Kloster Frauenthal, Cham
Beruf: Ordensschwester
Religion: römisch-katholisch

Die Luzernerin Maria Agatha Herzog war in einer politisch und wirtschaftlichen turbulenten Zeit während fast 35 Jahren die 31. Äbtissin des Klosters Frauenthal.



Stationen

1723 Sie wird am 20. September geboren. Sie ist Bürgerin von Beromünster LU. [1]

1749 Sie legt am 19. Oktober die Profess ab und bekommt den Klosternamen Maria Agatha. [2]

1771 In Anwesenheit von Abt Sebastian Steinegger von Wettingen wird Schwester Maria Agatha am 18. März zur Äbtissin gewählt. Die Bestätigung von Cîteaux erfolgt am 24. Mai, die Benediktion findet am 23. Juni statt. [3]

1798 Während des Einmarschs der französischen Truppen in der Schweiz ziehen sich die Schwestern ins Kloster Maria Opferung in Zug zurück. Dort bleiben sie sieben Wochen. Sechs Frauen verharren im Kloster. Die ersten im Frauenthal eintreffenden Franzosen können durch Geldgaben beschwichtigt werden. Das Kloster muss dann 52 Offiziere und mehr als 150 französische Soldaten verpflegen. Mit «grosszügiger Gastfreundschaft» sollen die Soldaten von Zerstörungen abgehalten werden. Kirche und Konventsgebäude bleiben unversehrt. [4]

Das Ende der Alten Eidgenossenschaft und der Einmarsch der Franzosen schaffen eine neue Rechtslage. Die Privilegien der geistlichen Körperschaften werden abgeschafft. Die Verwaltungskammer des neuen Kantons Waldstätten erklärt das Vermögen der Klöster am 16. Mai zu Staatseigentum. Frauenthal verliert den einst weitläufigen Grundbesitz in den Kantonen Aargau und Zürich. Es gelingt dem Kloster einige seiner Güter auf zugerischem Gebiet zurückzukaufen. [5]

1806 Äbtissin Maria Agatha stirbt am 25. Januar im 83. Lebensjahr. [6]


Würdigung

1776/1777 unternahm sie einen Umbau der Klosterkirche, bei dem die zisterziensische Einteilung des Raumes verloren ging. Ihre Amtstätigkeit fiel wegen Missernten, Teuerung und der Französischen Revolution und der Einquartierung französischer Truppen im Kloster Frauenthal in eine schwierige Zeit. [7]

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Einzelnachweise

  1. Gruber, Eugen / Sommer-Ramer, Cécile, Frauenthal, in: Helvetia Sacra, Abteilung III, Bd. 3, Zweiter Teil, Bern 1982, S. 725
  2. Gruber, Eugen / Sommer-Ramer, Cécile, Frauenthal, in: Helvetia Sacra, Abteilung III, Bd. 3, Zweiter Teil, Bern 1982, S. 725
  3. Gruber, Eugen / Sommer-Ramer, Cécile, Frauenthal, in: Helvetia Sacra, Abteilung III, Bd. 3, Zweiter Teil, Bern 1982, S. 725
  4. Gruber, Eugen, Geschichte von Frauenthal, Zug 1966, S. 173
  5. Gruber, Eugen / Sommer-Ramer, Cécile, Frauenthal, in: Helvetia Sacra, Abteilung III, Bd. 3, Zweiter Teil, Bern 1982, S. 713
  6. Gruber, Eugen / Sommer-Ramer, Cécile, Frauenthal, in: Helvetia Sacra, Abteilung III, Bd. 3, Zweiter Teil, Bern 1982, S. 725
  7. Gruber, Eugen / Sommer-Ramer, Cécile, Frauenthal, in: Helvetia Sacra, Abteilung III, Bd. 3, Zweiter Teil, Bern 1982, S. 725