Fabrikstrasse 9, Lagerhaus

Aus Chamapedia

Areal der Papierfabrik Cham, Luftaufnahme mit dem Lagerhaus in der Mitte, oberhalb links das Kesselhaus, unten Mitte die Lokremise und links davon die Lokrampe, 12.06.1964
Das Lagerhaus vor der Sanierung, 25.01.2017
Flohmarkt im Langhuus, 22.06.2022
Ansicht Süd des umgebauten Lagerhauses, 14.01.2023
Ansicht Süd-Ost, 14.01.2023
Ansicht Süd, 23.03.2023
Ansicht Süd-Ost, 23.03.2023
Ansicht Ost mit Hochhaus, 23.03.2023

1928 erstellte die Papierfabrik ein weiteres Lagerhaus direkt am Industriegeleise. Es fällt durch seine langgezogenen Form auf und trägt daher auch den Namen Langhaus. Heute gehört es der Einwohnergemeinde Cham und wird von zwei Vereinen für Kampfsport und Kultur genutzt.


Chronologie

1928 Die Papierfabrik Cham erbaut in der südöstlichen Ecke des Firmenareals ein neues Lagerhaus (Ass.-Nr. 30h). Es handelt sich um einen langgestreckten Bau entlang des Industriegeleises. Der Sockel besteht aus Sichtbeton, die Wände sind mit Zementsteinen aufgemauert. Charakteristisch am Gebäude ist die lange Laderampe auf der Ostseite für den Verlad auf die Papieribahn, die direkt ans Gebäude heranführt. [1] Später kommt auf der Westseite eine weitere, kürzere Rampe hinzu; diese dient den Lastwagen, die Güter bringen oder abholen. Auf beiden Seiten des Gebäudes fällt das weit nach aussen gezogene Vordach auf, das die Abwicklung der Logistik im Trockenen ermöglichen sollte.

2016 Die Einwohnergemeinde Cham will das Lagerhaus übernehmen und sucht mit einem Projektaufruf im September nach Ideen und innovativen Konzepten für Zwischennutzungen von mindestens fünf Jahren. [2]

2018 Die Einwohnergemeinde Cham übernimmt das Lagerhaus per 1. April. Es weist eine Fläche von 572 Quadratmetern auf. [3]

2020 Im Sinne einer Zwischennutzung können die Chamer Vereine Shinson Hapkido und IG Langhuus das Gebäude nutzen. [4] Die Einwohnergemeinde, neue Besitzerin der Liegenschaft, will diese für 3,2 Millionen Franken sanieren und instandstellen. Die Gemeindeversammlung stimmt dem Kredit mit einer Gegenstimme zu. [5] Es geht um «die technische Erschliessung des Gebäudes, die Wärme- und Kälteversorgung, die Sicherung und Wiederherstellung der Tragstruktur, die bauliche und energetische Instandsetzung der Gebäudehülle, die Sicherstellung der öffentlichen Zugänglichkeit, die Sicherheit (Brandschutz), den Grundausbau» usw. [6] Denn zuvor war das Gebäude unbeheizt, sodass der Umbau recht aufwändig ist. Den Umbau leitet der Chamer Architekt Philipp Barmettler vom Büro Barmettler Architekten, das an der Fabrikstrasse 5 selber auf dem Areal der Papierfabrik wirkt.


Würdigung

Die Architekturhistorikerin Viola Müller (*1966) meint zur Qualität des Gebäudes: «Die Erstellung des Lagerhauses im Jahr 1928 fällt in die Zeit der grossen Produktionssteigerungen. Während jedoch in den frühen 1920er Jahren noch auf repräsentative Stilmittel wie z.B. das Walmdach zurückgegriffen wurde, verzichtete man nun auf jeglichen zusätzlichen Aufwand. Das am östlichen Gleisanschluss Richtung Pavatex gelegene Lagerhaus ist äusserst funktional gehalten. Als langgestreckter, schmaler Baukörper begrenzt es das Fabrikareal an der südöstlichen Seite im Bereich des Fabrikeingangs. Es hat darum auch ortsbauliche Bedeutung.» [7] Aber das Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz.


Fotogalerie

Innenansicht vor dem Umbau


Innenansicht nach dem Umbau 2022


Filmdokument

Innenausbau in der Langhuus Kulturfabrik Cham am 6. September 2022

Dokumentation von Xaver Inglin, Cham


Aktueller Kartenausschnitt

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Einzelnachweise

  1. Müller, Viola, Die Papierfabrik Cham. Baugeschichte und Detailinventar, Direktion des Innern des Kantons Zug/Amt für Denkmalpflege und Archäologie, Zug 2014, S. 37
  2. Einwohnergemeinde Cham, Vorlage Gemeindeversammlung 17.06.2019
  3. Einwohnergemeinde Cham, Vorlage Gemeindeversammlung 17.06.2019
  4. Zuger Zeitung, 10.09.2020
  5. Zuger Zeitung, 16.09.2020
  6. Einwohnergemeinde Cham, Vorlage Gemeindeversammlung 17.06.2019
  7. Vgl. Anmerkung 1 (Müller), S. 37