Baumgartner Ephrem (1879–1920)

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Portrait von Baumgartner Ephrem (1879–1920)
Portrait von Ephrem Baumgartner (1879–1920)

Namens­zusatz: Pater
Vorname: Ephrem
Nachname: Baumgartner
Geschlecht: männlich
Abweichende Namensform: Wilhelm Heinrich (bürgerlicher Name)
Geburts­datum: 30. Juni 1879
Geburt­sort: Zug
Todes­datum: 12. August 1920
Todes­ort: Andermatt UR

Der in der Stadt Zug geborene Wilhelm Heinrich Baumgartner verschrieb sich nach seinem Eintritt in den Kapuzinerorden als Pater Ephrem ganz der theologischen und historischen Forschung. Ein Bergunfall in den Alpen beendete die vielversprechende Karriere jäh.




Stationen

1879 Am 30. Juni wird Wilhelm Heinrich Baumgartner in Zug geboren. Er ist ein Sohn von Wilhelm Baumgartner, Buchbinder von Cham, und von Maria Christen von Andermatt UR. [1]. Vater Baumgartner führt an der Grabenstrasse in Zug ein Geschäft für «Schreib - und Zeichnungsmaterialien». [2]

Wilhelm Heinrich ist ein Neffe von Heinrich Baumgartner (1846–1904), Mitbegründer und Direktor des Lehrerseminars St. Michael in Zug, und des Kapuzinerprovinzials P. Casimir Christen (1846–1905).

1908 Baumgartner tritt in den Kapuzinerorden ein. An der Universität Freiburg im Uechtland besteht er das Examen und wird Doktor der Theologie. Seine Dissertation trägt den Titel «Die Agapen im Urchristentum». [3]

1909 Ein Jahr später wird seine gedruckte und 335 Seiten umfassende Dissertation «Eucharistie und Agape im Urchristentum. Eine literar-historische Untersuchung» in Solothurn gedruckt und zum Preis von 7 Franken fünfzig zum Kauf angeboten. [4]

1911 Baumgartner lebt im Kapuzinerkloster in Zug. Er forscht intensiv über Heinrich von Isny (um 1222–1288), Bischof von Basel und Erzbischof von Mainz. [5]

1913 Baumgartner plant die Herausgabe von Predigten von Berthold von Regensburg (um 1210–1272), dem berühmtesten und erfolgreichsten Volks- und Bussprediger des 13. Jahrhunderts. [6] Baumgartner unternimmt Forschungsreisen in verschiedenen Bibliotheken Europas, kann die Arbeit aber nicht abschliessen, wohl auch wegen den Wirren des Ersten Weltkriegs.

1920 Der 41-jährige Baumgartner verbringt seine Sommerferien in Andermatt UR, der Heimat seiner Mutter. Kurz vor Ferienende unternimmt er am 12. August noch eine Bergtour zum Pizzo Centrale, einem Berg an der Grenze der Kantone Uri und Tessin. Am Gfallenengletscher überquert Baumgartner eine «Neuschneebrücke, die die Gletscherspalte überspannte und unter seinen Füssen zusammenbrach». Baumgartner fällt in die Gletscherspalte und verunglückt tödlich. Seine Leiche wird umgehend geboren, nach Zug überführt und am 14. August dort bestattet. [7]


Einzelnachweise

  1. Zuger Volksblatt, 30. Januar 1878. Zuger Volksblatt, 09.07.1879
  2. Neue Zuger Zeitung, 15.06.1878
  3. Neue Zürcher Nachrichten, 23.03.1908
  4. Neue Zürcher Nachrichten, 10.08.1909
  5. Baumgartner, Ephrem, Heinrich von Isny, Ord. Min. (gest. 1288), Bischof von Basel, Erzbischof von Mainz, Erzkanzler Rudolphs I. von Habsburg (Beiträge zur Geschichte seiner Jugendjahre), in: Zeitschrift für schweizerische Kirchengeschichte 5, 1911, S. 122–151
  6. Neue Zürcher Nachrichten, 24.05.1913
  7. Der Bund, 13.08.1920. Neue Zürcher Zeitung, 13.08.1920. Neue Zürcher Nachrichten, 16.08.1920