Spycher-Kunz Toni (1925–2017)

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Portrait von Spycher-Kunz Toni (1925–2017)
Portrait von Toni Spycher

Namens­zusatz: Pfarrer
Vorname: Toni
Nachname: Spycher–Kunz
Geschlecht: männlich
Abweichende Namensform: Karl–Anton
Geburts­datum: 13. August 1925
Geburt­sort: Zürich ZH
Todes­datum: 5. Mai 2017
Todes­ort: Baar ZG
Beruf: Theologe, Psychologe, Eheberater
Amt: Pfarrer
Religion: evangelisch-reformiert

Toni Spycher wirkte von 1962–1971 als reformierter Pfarrer in Cham. Nach seiner Chamer Zeit arbeitete bis zu seiner Pensionierung in der Eheberatung in Zug und Luzern.



Stationen

1925 Toni Spycher wird am 13. August als drittes Kind von Karl und Rosa Spycher (geb. Fischer) in Zürich geboren. Seine Eltern stammen aus Bern, Toni Spycher spricht zeitlebens Berndeutsch. Er hat zwei Brüder, Hansueli und Peter. [1] Die Spychers sind Bürger von Köniz (BE) und Zürich. [2]

Toni Spycher wächst im Klusquartier auf und besucht die Primarschule in Zürich und anschliessend das Freie Gymnasium in Zürich. Er ist sehr aktiv in der Pfadi. [3]

Ab 1944 Spycher macht die Matura und studiert an der Universität Zürich Theologie. In Montpellier und Heidelberg absolviert er je ein Semester.[4]

1949 Spycher wird am 15. Mai in der Kirche in Thalwil (ZH) zum Pfarrer der evangelischen Kirche ordiniert. [5]

Nach seiner Ordinierung betreut er zuerst einige Vikariate, [6] bevor er für vier Jahre in Athen wirkt, um in Griechenland mit anderen zusammen die durch Krieg und Bürgerkrieg völlig verwaiste deutschsprachige evangelische Gemeinde neu aufzubauen. [7]

1951 Toni Spycher heiratet am 1. September Vreni Kunz aus Steinmaur (ZH), die er an der Universität Zürich kennengelernt hatte. [8]

1952 In Athen wird die erste Tochter, Katharina, geboren. [9]

1953 Familie Spycher kehrt in die Schweiz zurück. Toni und Vreni arbeiten in Lugano in einer Diasporagemeinde der evangelische Kirche. [10]

In Lugano kommen Elisabeth, Peter, Barbara und Annemarie zur Welt. [11] Damit die Kinder in der Deutschschweiz in die Schule gehen können, schaut sich das Ehepaar Spycher Anfang der 1960er–Jahre nach einer Pfarrstelle nördlich der Alpen um. [12]

1961 Toni Spycher wird von der Kirchgemeinde des Kantons Zug an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung in der Kirche von Cham als Nachfolger von Fritz Stucky einstimmig zum reformierten Pfarrer von Cham gewählt. [13]

1962 Spycher tritt seine neue Stelle in Cham im Frühling an. [14] Er betreut die Gemeinden Cham und Rotkreuz. [15] Die Ökumene ist ihm ein wichtiges Anliegen. [16]

Während seiner Zeit als Pfarrer in Cham reift der Gedanke, sich mit psychologischen Fragen zu befassen. Er will dieses Feld zu seinem Hauptberuf machen und macht dazu verschiedene Weiterbildungen. [17]

1971 Toni Spycher demissioniert als Pfarrer in Cham und zieht mit seiner Familie nach Steinhausen. [18]

Er macht berufsbegleitend eine fünfjährige Ausbildung in Psychotherapie im Szondi-Institut in Zürich. [19]

Spycher arbeitet in der Folge bis zu seiner Pensionierung in der Eheberatung in Zug und Luzern. Er betreut auch die Beratungsstelle für den inneren Kantonsteil Schwyz und gibt Kurse in verschiedenen Kantonen. [20]


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Das Ehepaar Spycher (in der Mitte) am 50. Hochzeitstag vor der reformierten Kirche in Cham, zusammen mit einem Bruder und einer Schwägerin von Toni Spycher, 2001.


2011 Seine Frau Vreni stirbt. [21]

2017 Anton Spycher stirbt am 5. Mai. [22]


Toni Spychers Leben im fortgeschrittenen Alter

«Er lebte jedoch weiterhin selbstständig in der Wohnung an der Tellenmatt­strasse, pflegte Kontakte in Steinhausen, besuchte alte Bekannte auswärts und unternahm oft Ausflüge und Reisen. Besonders nach Griechenland und ins Tessin zog es ihn mit Macht, aber er bereiste noch mit 88 Jahren zum ersten Mal mit einem Hurtigrutenschiff Norwegen. Einschränkungen der Hör- und Sehfähigkeit sowie andere Gesundheitsprobleme machten ihm jedoch mehr und mehr zu schaffen, und er begann, sich lebenssatt zu fühlen und wünschte den Tod herbei. Bis zuletzt hielt er jedoch daran fest, seinen Haushalt selbst zu besorgen und noch so viel wie möglich zu unternehmen. Eine Lungenentzündung führte dann nach nur wenigen Stunden im Spital Baar das von ihm ersehnte Ende herbei.» [23]


Würdigung

«Er interessierte sich für Literatur, las und sprach mehrere Fremdsprachen, reiste sehr gerne und nahm lebhaften Anteil an Innen- und Aussenpolitik. Die Musik lag ihm besonders am Herzen, und so nahm er wieder Violinunterricht und spielte im Baarer Kammerorchester mit. Er setzte sich mit dem Computer und anderen technischen Geräten auseinander, vor allem um zahlreiche Erinnerungen und Zeitdokumente aufzuzeichnen und für die Nachwelt zu speichern.» [24]


Einzelnachweise

  1. Zuger Zeitung, 13.06.2017
  2. Neue Zürcher Zeitung, 01.09.1961
  3. Zuger Zeitung, 13.06.2017
  4. Zuger Zeitung, 13.06.2017
  5. Neue Zürcher Zeitung, 06.05.1949
  6. Neue Zürcher Zeitung, 01.09.1961
  7. Zuger Zeitung, 13.06.2017
  8. Zuger Zeitung, 13.06.2017
  9. Zuger Zeitung, 13.06.2017
  10. Zuger Zeitung, 13.06.2017
  11. Zuger Zeitung, 13.06.2017
  12. Zuger Zeitung, 13.06.2017
  13. Neue Zürcher Zeitung, 01.09.1961
  14. Neue Zürcher Zeitung, 01.09.1961
  15. Zuger Zeitung, 13.06.2017
  16. freundliche Mitteilung von Barbara Falck–Spycher, Tochter von Toni Spycher, 06.03.2025
  17. Zuger Zeitung, 13.06.2017
  18. Schweizerische Kirchenzeitung : Fachzeitschrift für Theologie und Seelsorge, Band 139 (1971), S. 564
  19. freundliche Mitteilung von Barbara Falck–Spycher, Tochter von Toni Spycher, 06.03.2025
  20. Schweizer Frauenblatt : Organ für Fraueninteressen und Frauenkultur, Band 54 (1972), S. 2; Der Bund, 19.11.1973; Nidwaldner Volksblatt, 06.11. 1987
  21. Zuger Zeitung, 13.06.2017
  22. https://www.portraitarchiv.ch/portrait/show/206038, [Stand: 05.03.2025]
  23. Zuger Zeitung, 13.06.2017
  24. Zuger Zeitung, 13.06.2017