Tschann Kandid (1913–1994)

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Portrait von Tschann Kandid (1913–1994)
Portrait von Kandid Tschann (1913–1994)

Vorname: Kandid
Nachname: Tschann
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 20. Mai 1913
Geburt­sort: Buchrain LU
Todes­datum: 1994
Todes­ort: Cham ZG
Beruf: Werkführer

Kandid Tschann war als Oberwerkführer in der Papierfabrik Cham ein wichtiger Mann. Insgesamt 28 Jahre wirkte er in der Papieri.



Kandid Tschann in seinem Büro, 1978


Stationen

1913 Kandid Tschann kommt am 20. Mai in Buchrain LU zur Welt. Er absolviert nach den Schulen eine Lehre als Mechaniker in Luzern. [1]

1935 Tschann fasst eine Anstellung in der Papierbranche ins Auge und studiert deshalb an der Papiermacherschule in Altenburg/Thüringen D Papiertechnik. [2]

1936 Während und nach dem Studium arbeitet Tschann bei den Papierfabriken Biberist SO, Krapitz (Oberschlesien), Goldern (Mulde) und Wensdorf (Erzgebirge), zuerst als Praktikant, dann als Fachkraft, schliesslich als Werkführer. [3]

1939 Kandid Tschann heiratet und wohnt mit seiner Frau in Wensdorf. Obwohl der Zweite Weltkrieg ausbricht, bleiben die Beiden dort. [4]

1941 Die Kriegsumstände lassen nicht länger zu, dass Tschann in Deutschland bleibt. Kandid Tschann und seine Gattin kommen zurück in die Schweiz und lassen sich in Niedergösgen SO nieder. [5]

Das Hasler-Haus auf dem Papieri-Areal, im Hintergrund das Kesselhaus, undatiert (um 1955)

1950 Kandid Tschann kommt als Werkführer in die Papierfabrik Cham. Daneben ist er während mehreren Jahren Vizepräsident der Chamer Sektion des «Schweizerischen Verbandes Technischer Betriebskader». [6] Tschann kann direkt auf dem Papierigelände das ehemalige «Directorhaus» beziehen, das aufgrund des ersten Bewohners «Haslerhaus» genannt wird. [7]

1956 Tschann und seine Familie ziehen privat um. Sie zügeln vom «Haslerhaus» auf dem Fabrikgelände in ein Einfamilienhaus an der Rigistrasse 16, das ebenfalls der Papierfabrik gehört. [8]

Das Haus Rigistrasse 16, 1986

1972 Als Nachfolger von Josef Bieri-Freimann (1907–1989) wird Kandid Tschann einflussreicher Oberwerkführer in der Papierfabrik. [9]

1978 Kandid Tschann geht nach 28 Jahren in der Papierfabrik Cham in Pension. [10]

1994 Kandid Tschann stirbt im Alter von 81 Jahren. [11]


Würdigung

Kandid Tschann war bestens ausgebildet, brachte internationale Erfahrung mit und war leistungsfähig – in der Papierfabrik Cham schaffte er es damit bis zum «Oberwerkführer». Er hatte einen Spezialschlüssel, der ihm einen direkten Zugang zu den Produktionshallen ermöglichte, sodass er einen kürzeren Arbeitsweg hatte. Zusätzlich zu diesem kleinen Privileg hätte er es gerne zum Betriebsleiter gebracht, der als Chef der Fabrikation zusätzliche Kompetenzen gehabt hätte und keine Schichtarbeit mehr hätte leisten müssen. Doch das blieb ihm verwehrt, was bei ihm Fragen aufwarf: Gab es keine Beförderung, weil er katholisch war und weil er der Aufforderung, Mitglied der freisinnigen Partei zu werden, nicht nachgekommen war? Er äusserte solche Bedenken, die sich jedoch nicht belegen liessen. [12]


Einzelnachweise

  1. Chamer Mosaik, Hauszeitschrift der Industrieholding Cham AG, Nr. 1, 1978, S. 35
  2. Chamer Mosaik, Hauszeitschrift der Industrieholding Cham AG, Nr. 1, 1978, S. 35
  3. Chamer Mosaik, Hauszeitschrift der Industrieholding Cham AG, Nr. 1, 1978, S. 35
  4. Freundliche Mitteilung von Tochter Monika Twerenbold-Tschann, Cham, 05.02.2024
  5. Freundliche Mitteilung von Tochter Monika Twerenbold-Tschann, Cham, 05.02.2024
  6. Chamer Mosaik, Hauszeitschrift der Industrieholding Cham AG, Nr. 1, 1978, S. 35
  7. Freundliche Mitteilung von Tochter Monika Twerenbold-Tschann, Cham, 05.02.2024
  8. Freundliche Mitteilung von Tochter Monika Twerenbold-Tschann, Cham, 05.02.2024
  9. Chamer Mosaik, Hauszeitschrift der Industrieholding Cham AG, Nr. 1, 1978, S. 35
  10. Chamer Mosaik, Hauszeitschrift der Industrieholding Cham AG, Nr. 1, 1978, S. 35
  11. Zuger Kalender 1995
  12. Freundliche Mitteilung von Tochter Monika Twerenbold-Tschann, Cham, 05.02.2024