Rigistrasse 13, 15, 17, 19, 21

Aus Chamapedia

Die Häuser an der Rigistrasse 13 bis 21, strassenseitig, undatiert (um 1950)
Ansicht von der Rückseite der Häuser Rigistrasse 13 bis 21, undatiert (um 1950)
Ansicht von Süd, 1968
Rigistrasse 13 bis 21, Ansicht Süd-Nord, 06.06.2023
Rigistrasse 13
Rigistrasse 15, 17
Rigistrasse 21
Rigistrasse 13 bis 21, Ansicht Nord-Süd, 06.06.2023
Rückseitige Ansicht, 06.06.2023

An der Rigistrasse 13–21 erstellte die Papierfabrik 1917 eine aneinandergebaute Häuserzeile. Trotz des einfachen Standards waren die Häuser wie jene an der Gartenstrasse für die Meister der Fabrik gedacht.


Chronologie

1917 Die Papierfabrik Cham ist trotz Erstem Weltkrieg auf Wachstumskurs: Sie kauft eine neue Papiermaschine PM 3 und baut einen Neubau für die Holzschleiferei. [1] Um den gestiegenen Platzbedarf für das Personal decken zu können, lässt die Papierfabrik eine zweigeschossige, fünfteilige Arbeiterreihenhausgruppe an der Rigistrasse erstellen. [2] Die Liegenschaften Nr. 13, Nr. 15 , Nr. 17, Nr. 19 und Nr. 21 (Ass.-Nrn. 339a-e) werden im damals üblichen Heimatstil gebaut. [3] Als Kopfbauten sind die Nr. 13 wie die Nr. 21 mit einem geknickten Krüppelwalmdach giebelbetont, während die mittleren Bauten Nrn. 15 bis 19 unter einem durchgehenden Satteldach zu einer Einheit zusammengefasst sind. [4]

1971 Die Liegenschaften werden Badezimmer eingebaut. Die hölzerne Laube über die drei mittleren Bauten zur Strassenseite wird dadurch teilweise zugebaut. [5]

1973 Von der Papierfabrik gehen die Liegenschaften an die Industrieholding Cham AG. [6]

1985 Im Innern werden die Küchen erneuert, und Dämmungen im Keller und unter dem Dach verbessern die Isolationswerte. [7]

1986 Die Objekte weisen einen Verkehrswert von 600'000 Franken auf und werfen jährlich einen Ertrag von 50’646 Franken ab, was einer Bruttorendite von 7,58 Prozent entspricht. Eine Aussenrenovation ist für das Jahr 1987 vorgesehen und wird 120'000 Franken kosten. [8]

2007 Die Liegenschaft Rigistrasse 21 erfährt einen Umbau, dabei bekommt sie auch einen Balkon. [9]

2012 Die Liegenschaft Rigistrasse 15 erfährt einen Umbau, dabei bekommt sie auch einen Balkon. [10]

2024 Die Liegenschaften sind im Inventar schützenswerter Bauten der Gemeinde Cham enthalten. [11]


Teil des Papieri-Dörflis

Ursprünglich war die Gebäudegruppe Teil eines ganzen Papieri-Dörflis, mit den Häusern an der Herrenmattstrasse und Mööslimattstrasse sowie den Gastarbeiterbaracken an der Rigistrasse, die alle verschwunden sind.


Würdigung

«Von den frühen Arbeiterwohnungen der Papierfabrik Cham besteht nur noch die Siedlung auf der Lorzeninsel in Hagendorn, die aber nicht von der Papierfabrik erstellt wurde, sondern von der Spinnerei Hagendorn. Die Reihenhäuser an der Rigistrasse mit Baujahr 1917 gehören somit zusammen mit dem Mehrfamilienhaus an der Sinserstrasse 16, das 1916 erstellt wurde, zu den ältesten erhaltenen Arbeiterwohnhäuser der Papierfabrik. Sie sind darum ein besonderer wirtschafts- und sozialgeschichtlicher Zeuge des Arbeiterwohnungsbaus der einst grössten Fabrik in Cham und bilden eine markante Strassenfront. Mit Heimatstilformen sorgfältig gestaltet, kommt ihnen auch architekturhistorisch grosse Bedeutung zu.» [12]


Der Strassenzug der Liegenschaften Rigistrasse 13 bis 21, 06.06.2013


Karte

Die Karte wird geladen …



Einzelnachweise

  1. Orsouw, Michael van, Der Zellstoff, auf dem die Träume sind. 350 Jahre Papieri Cham, Cham 2007, S. 265
  2. Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug, Inventarblatt, Ass.-Nr. 1996a, [Stand: 28.03.2022]
  3. Staatsarchiv Zug, G 617.6.2, Assekuranzregister Cham, 2. Generation (1868–1929), 1. Band
  4. Grünenfelder, Josef, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Neue Ausgabe, Bd. 2, Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug, Bern 2006, S. 133f.
  5. Vgl. Anmerkung 4 (Grünenfelder), S. 134
  6. Staatsarchiv Zug, G 617.6.7, Assekuranzregister Cham, 4. Generation (1960–1990), 2. Band
  7. Staatsarchiv Zug, P 347, Papierfabrik Cham, Ordner Hammer AG, Leitbild und Planung 1986–1996, S. 105
  8. Staatsarchiv Zug, P 347, Papierfabrik Cham, Ordner Hammer AG, Leitbild und Planung 1986–1996, S. 79
  9. Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug, Inventarblatt, Ass.-Nr. 1993a [Stand: 28.03.2022]
  10. Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug, Inventarblatt, Ass.-Nr. 339a [Stand: 28.03.2022]
  11. Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug, Inventar der schützenswerten Denkmäler der Gemeinde Cham, Grundstücknummern 126–127, 3124–3126 [Stand: 11.04.2024]
  12. Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug, Inventarblatt, Ass.-Nr. 1996a [Stand: 28.03.2022]