Baggenstos-Züsli Jakob (1912–1986)

Aus Chamapedia

Portrait von Baggenstos-Züsli Jakob (1912–1986)
Portrait von Baggenstos-Züsli Jakob (1912–1986)

Vorname: Jakob
Nachname: Baggenstos-Züsli
Geschlecht: männlich
Geburts­datum: 1. Oktober 1912
Geburt­sort: Cham ZG
Todes­datum: 10. August 1986
Todes­ort: Cham ZG
Beruf: Baumeister
Amt: Kantonsrat
Partei: Christlichdemokratische Volkspartei CVP

Jakob Baggenstos-Züsli war ein engagierter Chamer Baumeister aus Lindencham und während fast zwei Jahrzehnten CVP-Kantonsrat.



Emma Baggenstos-Züsli (1910–1985)


Stationen

1912 Jakob Baggenstos kommt am 1. Oktober in Cham zur Welt. Er bleibt das einzige Kind von Jakob (1881–1970) und Paulina Baggenstos-Kälin (1885–1918). [1]

1918 Während der grössten Pandemie des 20. Jahrhunderts, der Spanischen Grippe, die in der Gemeinde Cham 15 und im ganzen Kanton 177 Todesopfer fordert, stirbt auch Jakobs Mutter Paulina. [2]

1920 Jakob senior heiratet erneut, diesmal Josefina Heggli (1892–1983). Die Familie zieht nach Steinhausen um, vier weitere Geschwister folgen. Jakob junior besucht die Primarschule in Steinhausen und die Sekundarschule in Cham. Um französisch zu lernen, arbeitet er zwei Jahre bei einem Bauern in Lignerolle VD. [3] Nach der Rückkehr findet Jakob Beschäftigung bei der Nestlé. Er wird in der Druckerei angelernt und besucht abends die Gewerbeschule.

1932 Die Nestlé schliesst ihre Chamer Fabrik. Obwohl schon 20 Jahre alt, beschliesst Jakob Baggenstos, noch eine Berufslehre als Maurer bei der Firma Käppeli in Angriff zu nehmen.

1935 Nach Abschluss der Berufslehre arbeitet er als Maurer im Institut Heiligkreuz in Lindencham. Er ist sehr froh um diese Stelle, weil in den Jahren nach der grossen Weltwirtschaftskrise viele Arbeitslose gibt. [4]

1940 Am 4. Juni heiratet er Emma Züsli (1910–1985). Sie haben miteinander fünf Söhne.

1941 Jakob Baggenstos macht sich mitten im Zweiten Weltkrieg selbstständig. Er besucht das Abendtechnikum Juventus in Zürich und die Vorbereitungskurse in St. Gallen.

1943 Der junge Berufsmann besteht die Maurermeisterprüfung mit Erfolg. Schritt für Schritt baut er sein eigenes Unternehmen auf. [5]

1944 Jakob Baggenstos ist bei der Gründung der Darlehenskasse Cham mit dabei. Er ist einer der 18 Gründer.

1959 Die Chamer wählen Jakob Baggenstos als Kantonsrat. Er vertritt die Konservative Partei und bleibt im Rat bis 1978. [6] Während zwölf Jahren präsidiert er zudem die kantonale Strassenbaukommission.

1964 Baggenstos ist einer Mitgründer der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Cham (GBC) und gleich auch Mitglied des Gründungsvorstands (bis 1986).

1973 Jakob übergibt sein Unternehmen seinen Söhnen Jakob und Toni. Der Seniorchef arbeitet aber unverdrossen weiter.

1986 Baumeister Jakob Baggenstos-Züsli stirbt am 10. August im Alter von knapp 74 Jahren.


Der Musiker

Baggenstos ist sehr musikalisch. Schon mit 19 Jahren wirkt er als Tambour bei der Musikgesellschaft Cham. Er spielt aber auch Bassgeige, Fagott, Zugposaune und Lyra. 25 Jahre lang ist er Mitglied der Musikgesellschaft. Nebenbei spielt er auch Tanzmusik bei der Kapelle «Echo vom Zugersee» und bei der Formation «Zugerländli». Zum 65. Geburtstag lernt er noch Blockflöte und Klavier.

Mit dem «Echo vom Zugersee» (von links): Hugo Corrent (1909–2005), Josef Huwiler (1909–1987), Albert Meier (1917–2010), Jakob Baggenstos und Meinrad Tschümperli


Einzelnachweise

  1. Zuger Nachrichten, 12.09.1986
  2. Bersorger, Walter, Als das Fieber nach Zug kam, Die «Spanische Grippe» von 1918/19, in: Tugium 34, 2018, S. 193–211, insb. S. 210
  3. Zuger Nachrichten, 12.09.1986
  4. Zuger Nachrichten, 12.09.1986
  5. Zuger Nachrichten, 12.09.1986
  6. Staatsarchiv Zug, Zuger Personen- und Ämterverzeichnis [Stand: 01.03.2024]